Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist!“ soll nach den Haushaltsplänen der Bundesregierung beendet werden. Damit steht eines der erfolgreichsten Bundesprogramme für frühkindliche Bildung vor dem Aus. Die Sprach-Kitas werden wie kein anderes Sprachförderprogramm von Politik und Praxis geschätzt, die aus dem Bundesprogramm finanzierten Sprachfachkräfte leisten seit Jahren herausragende Arbeit.
Die Maßnahmen zum flexiblen Umgang der Träger von Kindertageseinrichtungen mit der Aufnahme geflüchteter Kinder in Kindertagesstätten werden bis Ende des Jahres verlängert. Damit bleiben unter anderem die Ausnahmen bei Anforderungen an Räume und Außengelände, die beschleunigte Erteilung von Betriebserlaubnissen für neue Gruppen und Einrichtungen sowie die Möglichkeit, pro Betreuungsgruppe ein Kind mehr als üblich aufzunehmen (‚+1-Kind-Regelung'), bis zum 31.12.2022 bestehen, jedoch nicht darüber hinaus.
Die Bundesländer sind sehr unterschiedlich darauf vorbereitet, den Rechtsanspruch zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter umzusetzen. Neue Berechnungen zeigen, dass die ostdeutschen Länder bis 2030 jedem Kind einen Ganztagsplatz bieten können und sich daher auf Qualitätsverbesserungen konzentrieren sollten. Im Westen müssen mehr als eine Million Plätze geschaffen werden, um den Rechtsanspruch flächendeckend zu erfüllen.

nifbe-Arbeitsgruppe als Prozessbegleitung mit dabei

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert mit dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ seit 2017 niedrigschwellige Angebote, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten, begleiten und Hürden abbauen. Die gelungenen Ansätze und Strukturen im „Kita-Einstieg“ sollen auch über die Programmlaufzeit hinaus erhalten bleiben. Aus diesem Anlass hat das Bundesfamilienministerium alle Koordinierungs- und Netzwerkkräfte, kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der teilnehmenden Kommunen wie auch Ländervertretungen und Verbände nach Berlin zu einer Verstetigungskonferenz eingeladen.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Familienzentren im Landkreis Osnabrück feierten rund 120 Gäste aus den kreisangehörigen Kommunen, der Politik sowie Träger und Fachkräfte der Familienzentren mit ihren Kooperationspartnern im Forum Melle. Moderiert wurde die
Veranstaltung von nifbe-Transfermanagerin Sandra Köper-Jocksch.

Seit 2012 fördert der Landkreis Osnabrück den Auf- und Ausbau von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren. Zusätzlich zur Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder bieten Familienzentren auch Eltern Beratung, Begegnung, Information und Unterstützung an.

Für eine Kita, in der sich alle willkommen und gehört fühlen sollen, ist die Partizipation das A und O und zieht sich durch alle Bereiche und Altersgruppen: Sowohl Kinder als auch Eltern und Fachkräfte können teilhaben und den Einrichtungsalltag selbstbestimmt und aktiv mitgestalten. Um Beteiligung und Mitwirkung in der Kita bewusst zu leben und zu fördern, kommen Leitung und Fachkräfte nicht umhin, mögliche Vorbehalte oder Gewohnheiten abzulegen und Neues auszuprobieren – denn Partizipation ist eine Frage der Haltung.
Das Bündnis für Kinder und Familien in Niedersachsen spricht sich gegen eine Verlängerung der Not-Verordnung aus zur Aufnahme von aus der Ukraine geflüchteten Kindern aus:

Es besteht Konsens, dass das Kita-System Kindern aus belasteten Lebenssituationen (wie z.B. einer Flucht) zur Seite steht und ihnen den Zugang zur frühkindlichen Bildung ermöglichen möchte. Und es besteht ebenso Konsens, dass das Kita-System bereits seit Jahren über die Maße belastet ist und durch Corona sowie den Fachkräftemangel das Limit der Kapazitäten erreicht ist.

Bündnis Bundesqualitätsgesetz mahnt: „Gute-KiTa-Gesetz“ finanziell absichern und weiterentwickeln!


Das Bündnis Bundesqualitätsgesetz aus Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dem Bundesverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) mahnt an, das Gute-Kita-Gesetz weiterhin durch Bundesgelder finanziell abzusichern und dringend weiterzuentwickeln. Es begründet seine Forderung damit, dass die Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung verbessert werden müssten.
9783837931457In den KiTas häufen sich die Klagen über Kinder mit herausforderndem Verhalten, durch das Fachkräfte an ihre Grenzen kommen und sich gestresst oder ohnmächtig fühlen. Doch jedes Verhalten hat seinen Sinn und lässt auch ein Bedürfnis dahinter erkennen - Klaus Kokemoor zeigt in seinem neuen Buch, wie man diesem Sinn und Bedürfnis durch die Marte-Meo-Videomethode auf die Spur und im KiTa-Alltag mit den Kindern zu ressourcenorientierten Lösungen und einer konstruktiven Kommunikation mit den Eltern kommen kann.
Auf der Abschlusstagung zur Förderrichtlinie „Qualitätsentwicklung in der frühen Bildung“ vom 19./20. Mai 2022 wurden in einem Podiumsgespräch die Handlungs- und Forschungsbedarfe im Feld der frühkindlichen Bildung für die kommenden Jahre diskutiert. Die Forderungen der Diskutant*innen sind jetzt in einem Thesenpapier verschriftlicht, das zunächst zentrale Forschungsdesiderata identifiziert, um anschließend Perspektiven für die Qualitätsentwicklung des gesamten Systems der frühen Bildung aufzuzeigen.