Studie aus Baden Württemberg mit ersten Erkenntnissen zu multiprofessionellen Teams


"Kitas stehen heute vor der Herausforderung, zunehmend unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen. Hierfür brauchen sie qualifiziertes Personal auch außerhalb der klassischen Erzieherberufe", sagt Baden Württembergs Staatssekretärin Marion v. Wartenberg angesichts der Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie der Evangelischen Hochschule Freiburg zu Arbeitsprozessen und Arbeitszufriedenheit in multiprofessionellen Kindertageseinrichtungen.

Anzahl der Beschäftigten leicht zurück gegangen


44.107 Personen arbeiteten 2015 in der Kindertagespflege. Seitdem diese Betreuungsform für Kinder unter drei Jahren ausgebaut wurde, hat die Zahl der dort Tätigen im Vergleich zum Vorjahr erstmals geringfügig abgenommen (-1,7%). Die Anzahl der betreuten Kinder nahm dagegen weiter zu (+1,1%). 2015 kümmerte sich eine Tagespflegeperson im Schnitt um 3,4 Kinder. Das zeigt fachkraeftebarometer.de, ein Angebot der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Bundesweit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten zwischen 2006 und 2015 um 45%. Die Anzahl der betreuten Kinder stieg im gleichen Zeitraum um 137% auf knapp 150.000. In Deutschland sind rund 14% der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuung bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater.

Ganztagsbetreuung im Fokus


Ganztagsbetreuung wird in Krippen und Kitas zunehmend zum Standard. „Ist das nur positiv? Welche Erfahrungen und Möglichkeiten bleiben Kindern dabei vorenthalten?“, fragt die element-i-Bildungsstiftung. Für den Pädagogik-Innovationspreis KitaStar 2016 zum Thema „Ganztagsbetreuung – ausgewogen und vielfältig“ sucht sie Kindertagesstätten mit Ganztagsbetreuungskonzepten, die bewusst Qualitäten aus anderen kindlichen Lebenswelten integrieren. Der KitaStar ist mit 5.000 Euro sowie Sachpreisen dotiert.

Das Land Niedersachsen schreibt 100 Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte an Grundschulen aus. Damit sollen die Grundschulen bei der Integration von Kindern mit Flüchtlingsgeschichte in den schulischen Lernprozess und den Alltag unterstützt werden. Die 100 Stellen werden so aufgeteilt, dass rund 150 Grundschulen erreicht werden können. Dieses wird u. a. durch Stellenteilung und Kooperationen von Grundschulen erreicht.

Pilotprojekt „Musik, Sprache, Teilhabe" soll Flüchtlingskinder beim Spracherwerb unterstützen


Kinder und Jugendliche mit Fluchtgeschichte sollen mit musikalischen Elementen beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützt werden. Das sieht das Pilotprojekt „Musik, Sprache, Teilhabe" vor, das Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt gemeinsam mit der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, und der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, heute bei einem Besuch in der Erstaufnahmeeinrichtung des Grenzdurchgangslagers Friedland vorgestellt hat.

Wie beurteilen Kita-Fachkräfte die Betreuungssituation in ihrer Region? / Programm Qualität vor Ort will regionale Unterschiede identifizieren.

Für die optimale Betreuung ihrer Schützlinge legen sich Deutschlands frühpädagogische Fachkräfte mächtig ins Zeug: Pro Woche arbeitet eine Kita-Leitung im Durchschnitt rund vier Stunden länger als sie eigentlich müsste, beim übrigen Personal fallen gut zwei Überstunden an, so eine Studie des Forschungsprojekts AQUA.
Am 1. März 2015 wurden in Deutschland insgesamt mehr als 2,6 Millionen Kinder unter 6 Jahren ergänzend zur Erziehung und Betreuung durch die Eltern in einer Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege betreut. Insgesamt rund 693 300 Kinder, die ein entsprechendes Angebot genutzt haben, waren unter 3 Jahre alt. Der weit überwiegende Teil dieser Kinder (593 600 bzw. 85,6 %) wurde in einer Kindertageseinrichtung betreut. Mit einem Anteil von rund 14,4 % ist der Anteil der Kinder in Kindertagespflege gegenüber März 2014 annähernd konstant geblieben. In der Altersgruppe der 3- bis 5-jährigen Kinder spielt die Betreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater eine deutlich gerin­gere Rolle. Der Anteil lag hier im März 2015 bei lediglich 0,7 %.

 Chance für Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit


Die Erwartung an Kindheitspädagoginnen und -pädagogen ist groß: Sie sollen neue Impulse für die Weiterentwicklung der Kita zum Bildungsort setzen. Die meisten Beschäftigten sind aber nach wie vor Erzieherinnen und Erzieher mit Fachschulausbildung. Aktuell hat nur 1% der pädagogischen Fachkräfte einen Hochschulabschluss in Kindheitspädagogik. Erst seit 2007 gibt es Absolventinnen und Absolventen dieses Fachs, aber es werden von Jahr zu Jahr mehr. Dies wirft die Frage auf, wie Kindheitspädagoginnen und -pädagogen in der Praxis eingesetzt und wie sie in Kita-Teams integriert werden. Eine Befragung unter Trägern, Leitungen und Fachkräften in 16 Kindertageseinrichtungen gibt Aufschluss darüber. Die Studie wurde von der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) veröffentlicht.

Kinder, die von einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder Rechenschwäche (RS) betroffen sind, leiden überdurchschnittlich an psychosozialen Beschwerden. Zu diesem Ergebnis kommt die PuLs-Studie (Psychosoziale Belastungen und Lernschwierigkeiten) der Duden Institute für Lerntherapie. Ausgewertet wurden Daten zu über 200 Kindern und Jugendlichen.

Bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gewinnen berufsbegleitende Teilzeit-Modelle an Bedeutung. Mit diesen Formaten gelingt es, neue Personenkreise für die Arbeit in der Kita zu gewinnen. Gleichzeitig lastet auf den Studierenden ein hoher Erwartungsdruck, da sie ab dem ersten Ausbildungstag in einer Einrichtung als Fachkraft angestellt sind und häufig auf den Personalschlüssel angerechnet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Sie basiert auf einer Befragung von Lehrkräften, Studierenden und Praxismentorinnen und -mentoren in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.