Zu einem Informationsaustausch besuchte die Leitung des im Januar neu gegründeten Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit (IBEB) aus Rheinland-Pfalz jetzt das nifbe. Ziel war es insbesondere, sich über Ansätze des wechselseitigen Transfers zwischen Forschung und Praxis auszutauschen. Hier konnte das nifbe in den vergangenen acht Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln.
Zunächst stellte nifbe-Geschäftsführer Reinhard Sliwka aber die aufgrund von Landesvorgaben notwendig gewordenen Umstrukturierungen im nifbe dar. Mit der Auflösung der nifbe-Forschungsstellen stehe nun der Transfer auf verschiedenen Ebenen noch stärker im Fokus: beispielsweise über die Umsetzung von Qualifizierungsinitiativen, die Aufbereitung und Weiterentwicklung der bisherigen nifbe-Forschungsergebnisse und die verschiedenen Publikationsreihen und das Portal des nifbe.
Nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer bekräftigte das Ziel, im nifbe auch weiterhin anwendungsbezogen zu forschen und hierfür entsprechende Drittmittel einzuwerben. „Wir haben im nifbe ein neues Forschungsverständnis entwickelt, das von vornherein die Verbindung zur Praxis herstellt und in Rückkoppelungsschleifen die daraus entstehenden Modellkonzepte stetig weiter verbessert.“ Als herausragendes Beispiel wies sie auf die in ihrer Forschungsstelle entstandenen Konzepte zur alltagsintegrierten Sprachförderung und -beobachtung hin, die derzeit flächendeckend in Nordrhein-Westfalen eingeführt werden.
Prof. Dr. Armin Schneider und Ulrike Pohlmann vom IBEB zeigten sich beeindruckt von den Transfererfahrungen und –ansätzen des nifbe und sahen viele thematische und strukturelle Schnittstellen. Das eigene Hauptziel, so Schneider, sei die Qualitätsentwicklung in den KiTas, aber auch die Trägerprofessionalisierung oder die Unterstützung der Fachberatung. Im Zentrum der Aktivitäten stünden so neben einem jährlichen KiTa-Kongress sogenannte „Diskursforen“ zu verschiedenen Themen sowie die Qualitätsentwicklung im Diskurs. Hierzu würden Mitarbeiterinnen-Tandems aus den KiTas insbesondere auch im Hinblick auf Haltung geschult und begleitet.
Zu einem im Herbst verabredeten Treffen sollen nun auch weitere frühpädagogische Institute eingeladen werden, um die Diskussion über Transferstrukturen zwischen Forschung und Praxis weiter zu diskutieren und auch eine gemeinsame bundesweite Schlagkraft zu entwickeln.