Das gesellschaftliche und familiäre Leben hat sich während die Corona-Pandemie tiefgreifend verändert. Die Schließung von Kitas und Kindertagespflege war für viele Familien eine unerwartete Situation. Für viele Familien bedeutete der Lockdown, das Familienleben auf engem Raum zu organisieren und häufig neue Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden. In manchen Fällen war dies außerdem noch verbunden mit wachsenden wirtschaftlichen Sorgen, mit fehlenden Aufträgen, Kurzarbeit oder gar Kündigungen und Insolvenzen.
Welche Rolle spielt die Kindertagesbetreuung bei der Ausbreitung von Covid-19? Das beleuchtet die Corona-KiTa-Studie. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellten jetzt erste Ergebnisse vor - außerdem erläuterten sie Praxistipps für den Kita-Betrieb.

In der Corona-Pandemie waren Schulen und Kitas in Deutschland ab Mitte März geschlossen. In den Wochen vor den Sommerferien wurden sie – mit unterschiedlichem Tempo je nach Bundesland – wieder geöffnet. In Schweden hingegen waren Kitas und Schulen nie zu, Italien hat sie gerade erst wieder geöffnet. Jedes Land hat hinsichtlich Schul- und Kita-Schließungen unterschiedlich auf die Corona-Bedrohung reagiert. Dr. Sonja Blum, Politikwissenschaftlerin an der FernUniversität in Hagen, hat die Reaktionen von 28 europäischen Ländern verglichen. Sie stellte fest, dass es bei den Reaktionen nicht nur schwarz oder weiß, also geöffnet oder geschlossen, sondern dazwischen auch sehr viele Graustufen gab.
Seiten aus prezi 2Wie sehen eigentlich die Kinder Corona und wie gehen sie in der KiTa damit um? Diese Frage beleuchtete Ruben Wendrock mit den Ergebnissen einer kurzfristigen wissenschaftlichen Studie in der kostenlosen digitalen nifbe-Vortragsreihe „KiTa in Corona-Zeiten“.

Online-Seminar von KiTa aktuell am 28.10.2020 von 15:30 - 17:00 Uhr mit Ursula Günster-Schöning

Partizipation in Kindertagesstätten ist als Thema in der Frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung nicht mehr wegzudenken. Hierbei stützt man sich nicht nur auf das Recht der Kinder zur Mitbestimmung, wie z.B. in den UN-Kinderrechtskonvention oder im SGB VIII festgehalten, sondern auch auf die Bewegungen der Inklusion, einer Pädagogik der Vielfalt.

Eine "Open Petition" fordert einen "KITA-Gipfel statt Autogipfel" sowie einen bundesweit einheitlichen Personalschlüssel nach wissenschaftlichen Standards. Rund 31.500 haben bisher schon unterschrieben, 19.000 Unterschriften fehlen noch für das Quorum. In der Begründung für die Petition schreibt Initiatorin Katharina Schröder:
Der Ausbau neuer Betreuungsangebote für Kleinkinder geht in Deutschland zu langsam voran. Zwar wurden seit 2015 mehr als 135.000 zusätzliche Plätze in Kitas und bei Tageseltern geschaffen, allerdings wollen auch viel mehr Eltern als früher ihr Kind betreuen lassen.

So fehlen 2020 in Deutschland mehr als 340.000 Plätze für Kinder unter drei Jahren, wie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen.
Einen Monat nach dem Start liegen erste Ergebnisse aus dem KiTa-Register vor – ausgewertet wurden die Rückmeldungen aus Kitas in den Kalenderwochen 33 bis 38 (11.8.-15.9.20).

Die Daten zeigen, dass der Anteil der betreuten Kinder in den Kitas in diesen Wochen bei mehr als 75 Prozent lag, dass nur ein geringer Anteil des Personals coronabedingt nicht unmittelbar mit den Kindern arbeiten konnte, und dass die Schwierigkeit, eine bedarfsgerechte Betreuung zu gewährleisten, von den Leitungen auf einer Schulnotenskala durchschnittlich mit 2,3 bewertetet wurde.
Die langjährigen Kinderarmutsforscherinnen Gerda Holz (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.) und Dr. Antje Richter-Kornweitz (Landesvereinigung Gesundheit Niedersachsen e.V. ) haben für eine bessere Berücksichtigung von Kinder-/Jugendbelangen in der Bewältigung der Corona-Krise nun eine Zwischenreflexion verfasst. Aus dieser Perspektive wurde zur Entwicklung zwischen März und August 2020 eine bewertende Fachanalyse vorgenommen, die auf rund 60 Publikationen wissenschaftliche Untersuchungen, Stellungnahmen und Positionspapiere, Reportagen, Praxis- sowie Presseberichte) beruht.
Im Landkreis Diepholz kooperieren verschiedene Akteure, um passende Qualifizierungsangebote für pädagogische Fachkräfte in Kitas und Kindertagespflege zu schaffen. Dabei arbeiten sie in unter-schiedlichen Funktionen: Katja Fäth ist im Fachdienst Jugend als Ansprechpartnerin für Kitas in Diepholz tätig. Ihr Fokus liegt auf der Fachberatung von Kitas aus dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Heidrun Hilgemeier ist Mitarbeiterin an der Volkshochschule des Landkreises Diepholz und dort für die Fortbildungen von Erzieherinnen und Erzieher zuständig. Sandra Köper-Jocksch arbeitet beim Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V. (nifbe) in der Transferstelle Süd-West.