Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern in der Kita

Das Eltern-Programm Schatzsuche feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum und kann mit bundesweit 600 erreichten Kita-Einrichtungen und annähernd 1.300 Schatzsuche Referent*innen eine stolze Bilanz ziehen. Gerade die derzeitige Ausnahmesituation aufgrund der Corona-Pandemie zeigt mehr denn je, wie wichtig die Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern ist.

KiTas ab 11. Januar im "Szenario C"

Mit Blick auf die bundesweit verlängerten und verschärften Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stehen auch im Bereich Bildung und Betreuung Veränderungen an. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärte nach den Bund-Länder-Beratungen am gestrigen Dienstag, Niedersachsen werde nach dem Ende der Weihnachtsferien am 11. Januar 2021 bis zum Ende des Schulhalbjahres am 29. Januar 2021 Wechselunterricht und Distanzlernen und die Notbetreuung als Eckpfeiler für ein Bildungs- und Betreuungsangebot im Corona-Lockdown einziehen.
Die Jugendämter in Deutschland haben im Jahr 2019 mit rund 55 500 Kindeswohlgefährdungen das zweite Mal in Folge 10 % mehr Fälle festgestellt als im jeweiligen Vorjahr. Eine neue Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt nun, dass in jedem fünften Fall von Kindeswohlgefährdung (20 %) mehrere Gefährdungsarten gleichzeitig vorlagen. Im Jahr 2019 betraf das rund 11 200 Kinder und Jugendliche. Zu den vier Gefährdungsarten zählten dabei – neben psychischen und körperlichen Misshandlungen – noch Vernachlässigungen und sexuelle Gewalt.
Seit Mitte November 2020 liegt der Entwurf eines neu formulierten Gesetzes zur Neugestaltung des niedersächsischen Rechts der Tageseinrichtungen für Kinder und der Kindertagespflege vor und diverse Verbände – von den KiTa-Trägern über Gewerkschaften bis zur Wissenschaft und Lehre – waren bis Ende Dezember dazu aufgerufen Stellungnahmen dazu abzugeben.

Auf breiter Front stößt das neue KiTaG dabei auf zum Teil sehr scharfe Kritik und viele Akteure äußern sich sehr enttäuscht, da hier keine der dringend notwendigen Qualitätsverbesserungen für den KiTa-Bereich zu verzeichnen sei. Damit werde weder dem generellen Bedeutungszuwachs der KiTa als Bildungs- und Sozialisationsinstanz und ihrer höchst dynamischen Entwicklung in den letzten Jahren noch den deutlich erhöhten konkreten Alltags-Anforderungen an Leitung und Fachkräfte Rechnung getragen.

Scharfe Kritik an neuem niedersächsischen KiTaG-Entwurf

Ein breites Bündnis aus KiTa-Trägern, Initiativen und der Gewerkschaft ver.di hat im Hinblick auf die Entwurfsfassung des neuen niedersächsischen KiTaG einen gemeinsamen Appell zur Qualitätsverbesserung  in KiTas verfasst. Sie eint die Kritik, "dass mit der vorliegenden Novellierung die Kindertagesstätten weder auf die künftigen Anforderungen vorbereitet, noch die dringend notwendigen qualitativen Verbesserungen vorgenommen werden." Hier der gesamte Wortlaut des Appells:

Offener Brief der Niedersächsischen Expertenrunde für Familienzentren

Die vom nifbe koordinierte Niedersächsische Expert*innenrunde Familienzentren hat im Hinblick auf die Entwurfsfassung des neuen Niedersächsischen  KiTaG, in der das Thema Familienzentren unberücksichtigt bleibt, einen Offenen Brief verfasst. Sie unterstreicht, dass Familienzentren DER ideale Ort sind, um Familien vor Ort im Sozialraum zu erreichen und ganzheitlich und bedarfsorientiert zu unterstützen – auch und gerade solche, die sonst nicht von Angeboten der Eltern- und Familienbildung erreicht werden. Investitionen in Familienzentren sind, wie verschiedene Studien aufgezeigt haben, sowohl unter pädagogischen als auch unter familien- und bildungsökonomischen Aspekte hoch effektiv und effizient und jeder investierte Euro rentiert sich mehrfach. Hier der Wortlaut des Offenen Briefes:

Im Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ fanden zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 vier Impulstagungen für alle am Programm teilnehmenden Standorte statt. Koordinierungs- und Netzwerkkräfte sowie pädagogische Fachkräfte aus ganz Deutschland kamen zusammen, um sich auszutauschen. So vielfältig sich die Angebote an den über 150 Standorten darstellen, so unterschiedlich sind auch die Impulse, die aus den Tagungen hervorgingen.

Digitalisierung und Medienbildung in der KiTa

Die Corona-Pandemie hat für einen digitalen Schub auf allen gesellschaftlichen Ebenen gesorgt und auch die KiTas haben während der ersten Lockdown-Phase verschiedenste digitale Formate erprobt, um mit Eltern, Kindern und untereinander im Team in Kontakt zu bleiben. Doch immer noch wird das Thema der (digitalen) Medienbildung in KiTas kontrovers diskutiert. In der kostenlosen nifbe-Vortragsreihe „KiTa in Corona-Zeiten“ gab Sabine Eder, Geschäftsführerin von Blickwechsel e.V. jetzt einen Überblick zum Stand der Digitalisierung und Medienbildung in KiTas und bot den rund 200 Teilnehmer*innen dabei eine Fülle von wertvollen Hinweisen und Praxis-Tipps. Moderiert wurde die von einem regen Austausch begleitete Veranstaltung von den nifbe-Transfermanagerinnen Svenja Rastedt und Anna-Victoria Warnecke.

Die Eindämmung des Coronavirus verlangt nicht nur Familien in Deutschland viel ab. Auch Kindertageseinrichtungen und Schulen müssen sich häufig komplett neu organisieren. Wie Eltern, Kinder und Fachkräfte die Krise bisher bewältigen, analysiert die neue Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse auf Basis von aktuellen Forschungsergebnissen des Deutschen Jugendinstituts (DJI).

Corona-KiTa-Studie: Personalengpässe und die Gruppenstruktur der Kitas weitere Themen


Personalengpässe und die Gruppenstruktur der Kitas sowie die Studienlage zur Ansteckung von Kindern sind die Themen des zweiten Quartalsberichts. Seit Ende September 2020 sind die laborbestätigten COVID-19-Infektionen bei Kindern unter 6 Jahren stark angestiegen und liegen um ein Vielfaches höher als in der Erkrankungswelle im Frühjahr. Dies hängt mit dem allgemeinen Anstieg des Infektionsgeschehens in der Gesamtbevölkerung zusammen. Mitte November zeichnet sich bei dieser Altersgruppe ein leichter Rückgang der Fallzahlen ab. Dies zeigen die ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Daten der Gesundheitsämter, die für den aktuellen Quartalsbericht der interdisziplinären Corona-KiTa-Studie ausgewertet wurden.