Die Niedersächsische Landesregierung hat jetzt in ihrer Kabinettssitzung dem Entwurf eines Gesetzes zur Neugestaltung des niedersächsischen Rechts der Tageseinrichtungen für Kinder und der Kindertagespflege zugestimmt und diesen zur Beteiligung der Verbände freigegeben.
Schon früh wurde die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die KiTa bzw. auf Familien mit Kindern in der KiTa durch wissenschaftliche Studien begleitet. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Studien. In Bezug auf die Ansteckungsgefahr von Kindern im KiTa-Alter scheint sich mittlerweile herauszukristallisieren, dass diese eher gering ist und dass Infektionen eher durch Erwachsene in die KiTa getragen werden (vgl. Studie Safe Kids).

Kinder im Vorschulalter stellen einer neuen Studie zufolge kein großes Risiko bei der Übertragung von SARS-CoV-2 dar. Von mehr als 800 einmal wöchentlich untersuchten Kita-Kindern zeigte demzufolge innerhalb eines Zeitraums von zwölf Wochen keines ein positives Ergebnis auf das neuartige Coronavirus. Im Interview mit der ZEIT (Nr. 46) schlussfolgert Professor Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie der Universitätsklinik in Frankfurt am Main: „Die Wahrscheinlichkeit scheint also extrem gering zu sein, dass sich Kinder anstecken“.

Beobachtungen aus dem neuen Alltag von Klaus Kokemoor

Als ich an die Käsetheke im Supermarkt trete, fixiert mich ein EINJÄHRIGER Junge aus EINMETERFÜNFZIG Distanz, der in seiner Karre sitzt. Während er dieses unaufhörlich tut, wird mir erst bewusst, warum er seinen skeptischen Blick so lange aufrechterhält, bis er schließlich zu weinen beginnt. Ich trage eine Maske, und auch wenn mir im Besonderen das Gummiband hinter den Ohren diese Tatsache spürbar verdeutlicht, bin ich mir noch nicht über die Auswirkungen dieser Kopfbedeckung bewusst.

Inklusive Pädagogik in Corona-Zeiten

Wie kann man auch in Corona-Zeiten einen sowohl für das Kind wie für die Fachkraft sicheren Rahmen für eine inklusive Pädagogik schaffen? Diese Frage stand im Zentrum eines Vortrags von Klaus Kokemoor im Rahmen der nifbe-Reihe "KiTas in Corona-Zeiten", der in Hannover als Inklusionsfachberater tätig ist und dabei insbesondere mit der Marte Meo-Interaktionsanalyse arbeitet. Moderiert wurde der Vortrag von den nifbe-Transfermanager*innen Jörg Hartwig und Gisela Röhling.
Der Deutsche Bildungsserver hat ein umfangreiches Dossier zur Gesundheitsschutz, Arbeitssschutz und allgemeinen Hygienempfehlungen in Corona-Zeiten zusammen gestellt. In diesem Dossier finden Sie so zum einen eine Zusammenstellung der Hygiene-Leitlinien und -Empfehlungen der Bundesländer für die Corona-Zeit in der Kita. Zum andern gibt es hilfreiche Hygieneleitfäden und Hygienetipps, die sowohl in der momentanen Situation als auch ganz generell im Umgang mit kleinen Kindern vor der Ausbreitung von Atemwegsinfektionen, Grippe usw. schützen.

Zum Hygiene-Dossier
Schon während der stärksten Beschränkungen im ersten Lockdown haben Christina Buschle und Nikolaus Meyer knapp 2.000 Beschäftigte der Sozialen Arbeit und damit auch Erzieher*innen zu ihrer damaligen Arbeitssituation befragt. Hier zeigte sich, dass die weitreichenden Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus auch zu zum Teil erheblichen Veränderungen im Handeln der Berufstätigen geführt haben.

Ein Gastkommentar von Prof. Dr. Anke König zur Rede über die Fachkräftekrise in Kita, Schule und Jugendhilfe

csm Anke Koenig WiFF 90b72bc483Anke König ist Professorin für Allgemeine Pädagogik mit Schwerpunkt Frühpädagogik an der Universität Vechta und war langjährige WiFF-Leiterin (Foto: DJI)Die Rede über den Fachkräftemangel in Kita, Schule und Jugendhilfe ist nicht neu. Seit Jahren wird das Thema diskutiert und darüber gern der Kern des Problems vergessen: die fehlende Innovation. Denn wenn Arbeitsfelder zu schnell wachsen, ist Modernisierung gefragt.

Bekanntlich steigt die Bedeutung der Dienstleistungsberufe, und dies gilt auch für den pädagogischen Bereich, seit Jahrzehnten. Der Mangel an pädagogischen Fachkräften heißt dabei aber nicht, dass weniger Menschen entsprechende Berufe ergreifen wollen – das Gegenteil ist der Fall: Diese Arbeitsfelder verzeichnen auffallend hohen und weiter wachsenden Zulauf – aber auch viel Abwanderung. Der Mangel ist vielfach selbstgemacht und berührt wesentliche strukturelle Fragen. Fehlende Innovation auf Seiten der Steuerung erweist sich im Feld der Erziehungs- und Bildungsberufe als ein entscheidendes Hemmnis.
Der Paritätische Gesamtverband hat an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und an die Ministerpräsidenten der Länder einen offenen Brandbrief aufgrund der aktuellen Corona-Situation in der Kindertagesbetreuung auf den Weg gebracht. Er beklagt hier eine zunehmende Verunsicherung und Belastung von Fachkräften, Kindern und Eltern und unterstreicht: Wenn die Kindertagesbetreuung für die Kinder da sein soll, muss die Politik für die Kindertagesbetreuung da sein!

Studie untersucht Auswirkungen der durch Covid-19 bedingten Kita Schließungen auf die sprachliche Entwicklung 3-6-jähriger Kinder


In einer gemeinsamen Studie möchten die Hochschule Emden/Leer und die HAWK Hildesheim die Auswirkungen der durch Covid-19 bedingten KiTa Schließungen auf die sprachliche Entwicklung von Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren in den Blick nehmen. Die Aktualität der Forschungsfrage und die Gesamtsituation der sprachlichen Auffälligkeiten von Kindern erfordern schnelle und konkrete Antworten aus der Praxis, um Fachkräfte in Kindertagesstätten und somit die betroffenen Kinder gezielt unterstützen zu können.