Eine "Open Petition" fordert einen "KITA-Gipfel statt Autogipfel" sowie einen bundesweit einheitlichen Personalschlüssel nach wissenschaftlichen Standards. Rund 31.500 haben bisher schon unterschrieben, 19.000 Unterschriften fehlen noch für das Quorum. In der Begründung für die Petition schreibt Initiatorin Katharina Schröder:
Der Ausbau neuer Betreuungsangebote für Kleinkinder geht in Deutschland zu langsam voran. Zwar wurden seit 2015 mehr als 135.000 zusätzliche Plätze in Kitas und bei Tageseltern geschaffen, allerdings wollen auch viel mehr Eltern als früher ihr Kind betreuen lassen.

So fehlen 2020 in Deutschland mehr als 340.000 Plätze für Kinder unter drei Jahren, wie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen.
Einen Monat nach dem Start liegen erste Ergebnisse aus dem KiTa-Register vor – ausgewertet wurden die Rückmeldungen aus Kitas in den Kalenderwochen 33 bis 38 (11.8.-15.9.20).

Die Daten zeigen, dass der Anteil der betreuten Kinder in den Kitas in diesen Wochen bei mehr als 75 Prozent lag, dass nur ein geringer Anteil des Personals coronabedingt nicht unmittelbar mit den Kindern arbeiten konnte, und dass die Schwierigkeit, eine bedarfsgerechte Betreuung zu gewährleisten, von den Leitungen auf einer Schulnotenskala durchschnittlich mit 2,3 bewertetet wurde.
Die langjährigen Kinderarmutsforscherinnen Gerda Holz (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.) und Dr. Antje Richter-Kornweitz (Landesvereinigung Gesundheit Niedersachsen e.V. ) haben für eine bessere Berücksichtigung von Kinder-/Jugendbelangen in der Bewältigung der Corona-Krise nun eine Zwischenreflexion verfasst. Aus dieser Perspektive wurde zur Entwicklung zwischen März und August 2020 eine bewertende Fachanalyse vorgenommen, die auf rund 60 Publikationen wissenschaftliche Untersuchungen, Stellungnahmen und Positionspapiere, Reportagen, Praxis- sowie Presseberichte) beruht.
Im Landkreis Diepholz kooperieren verschiedene Akteure, um passende Qualifizierungsangebote für pädagogische Fachkräfte in Kitas und Kindertagespflege zu schaffen. Dabei arbeiten sie in unter-schiedlichen Funktionen: Katja Fäth ist im Fachdienst Jugend als Ansprechpartnerin für Kitas in Diepholz tätig. Ihr Fokus liegt auf der Fachberatung von Kitas aus dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Heidrun Hilgemeier ist Mitarbeiterin an der Volkshochschule des Landkreises Diepholz und dort für die Fortbildungen von Erzieherinnen und Erzieher zuständig. Sandra Köper-Jocksch arbeitet beim Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V. (nifbe) in der Transferstelle Süd-West.

Der Kita-Alltag gestaltet sich während der Corona-Pandemie anders als zuvor. Deshalb entwickeln pädagogische Fachkräfte in Kitas und Kindertagespflegestellen bundesweit kreative Ideen, um gut durch diese neue, herausfordernde Zeit zu kommen. Der Themenbereich „Wir bleiben in Kontakt: Frühkindliche Bildung in Zeiten von Corona“ unterstützt pädagogische Fachkräfte und Tagespflegepersonen auf dem Portal Frühe Chancen mit innovativen Praxisbeispielen, Interviews und Infotexten.

Exemplarische Personalentwicklung in der Fröbel GmbH


In Zeiten des gravierenden Fachkräftemangels wird eine systematische Personalgewinnung und -bindung immer wichtiger. Doch wie kann sie gelingen? Im Rahmen der nifbe-Fachtagung „Zwischen Akademisierung und Schnellbesohlung“ zeigte Jakob Fritz von der Fröbel GmbH in einem Workshop erprobte Strategien und Instrumente für die Personalentwicklung auf, darunter auch Karriere- und Qualifizierungsprogramme. Zu Beginn betonte der Leiter der Personalentwicklung jedoch auch, dass die einzusetzenden Instrumente „immer abhängig sind von den ganz unterschiedlichen Voraussetzungen von KiTas, Trägern und Regionen.“
Unter dem Titel „Zwischen Akademisierung und Schnellbesohlung“ wurden jetzt auf einer digitalen nifbe-Fachtagung Strategien zur Fachkräftegewinnung und – bindung im KiTa-Feld vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Bettina kopienifbe-Geschäftsführerin Bettina Lamm markierte das Thema angesichts von bis zu 500.000 fehlenden Fachkräften bis zum Jahr 2025 als „zentrale Herausforderung“. Die Ursachen für den Fachkräftemangel seien vielfältig und reichten vom massiven Ausbau insbesondere der Krippen über die demographische Entwicklung bis zur Verbesserung des Personalschlüssels. Aktuell werde der Fachkräftemangel noch einmal „durch die Corona-Krise verschärft“.
Was ist eigentlich pädagogische Qualität und wie lässt sie sich auch unter Corona-Bedingungen aufrechterhalten? Diese Fragen beleuchte Prof. Dr. Susanne Viernickel im Rahmen der nifbe-Vortragsreihe „KiTa in Corona-Zeiten“ und wollte dabei insbesondere dazu ermuntern, die in der Pandemie gemachten Erfahrungen zu reflektieren und für die Zukunft zu nutzen.

Landtagsabgeordneter Burkhard Jasper zu Besuch beim nifbe

"Das nifbe ist ein Schatz zur Steigerung der Qualität unserer Kindertagesstätten“ – so würdigte der Landtagsabgeordnete Burkhard Jasper die Arbeit des nifbe bei einem Besuch vor Ort. Er tauschte sich mit dem nifbe-Vorstand und der Geschäftsführung zur aktuellen Situation im Feld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Entwicklung sowie den Herausforderungen durch die Pandemiesituation aus.
 
Besuch Jasper 535
v.l.n.r.: nifbe-Geschäftsführerin Dr. Bettina Lamm, nifbe-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Jan Erhorn, nifbe-Vorstand Monika Kleine-Kuhlmann, Landtagsabgeordneter Burkhard Jasper (CDU), nifbe-Vorstand Dr. Thomas Südbeck