Die Kinderarmut in Deutschland konnte trotz politischer Absichtserklärungen und vielfältiger Maßnahmen bisher nicht nachhaltig reduziert werden – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Bundesjugendkuratoriums (BJK). Das Gremium berät die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat eine neue Ausschreibung für Forschungs-Projekte im Bereich der Frühkindlichen Bildung und Entwicklung herausgegeben. Thematisch orientiert sie sich an folgender Schwerpunktsetzung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung:

  • Die Rolle von Beziehungen für die frühkindliche Bildung und Entwicklung: Individuelle, kulturelle und soziale Dimensionen
  • Zur Multidimensionalität von Gesundheit - Förderung körperlicher, personaler und sozialer Ressourcen

Antragsberechtigt sind Hochschulen gem. § 2 Niedersächsisches Hochschulgesetz. Öffentlich geförderte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Niedersachsen sind antragsberechtigt, soweit sie mit einer der genannten Hochschulen einen gemeinsamen Antrag stellen.
 

Zum Download der Ausschreibungsunterlagen

Je heterogener die Klassen sind, desto mehr muss sich der Unterricht ändern, wenn man allen Kindern gerecht werden will. Diese Auffassung scheint sich immer mehr durchzusetzen. In diesem Zusammenhang wird häufig die Notwendigkeit individueller Förderung angemahnt – auch in der niedersächsischen Bildungspolitik.

Zur Qualifizierung von NachwuchswissenschaftlerInnen hat die Robert Bosch Stiftung jetzt das „Forschungskolleg Frühkindliche Bildung - Exzellenter Nachwuchs für die Wissenschaft“ ausgeschrieben. Das Kolleg bietet in einem Zeitraum von vier Jahren jährlich 15 Nachwuchswissenschaftlern ein umfassendes, modulares Weiterbildungsprogramm.

In der Forschungsstelle Bewegung, Wahrnehmung und Psychomotorik werden die Entwicklung der Motorik und ihr Zusammenhang mit kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsprozessen systematisch untersucht.

Bewegung und sinnliche Wahrnehmung spielen von Geburt an eine wesentliche Rolle für die gesamte Entwicklung. Neugier und Erkundungsbereitschaft bilden die Basis für die Exploration der sozialen und materialen Umwelt. Das Kind ist von Geburt an fähig zur Bildung von Theorien, die es durch das eigene Handeln überprüft, verwirft, bestätigt und modifiziert. Lernprozesse laufen selbst initiiert, selbst organisiert und erfahrungsabhängig ab.

Die frühkindliche Bildung ist in das Zentrum der öffentlichen Bildungsdiskussion gerückt und die ersten Jahre der Kinder werden als das anerkannt, was sie sind: Jahre, in denen Kinder auf verblüffend schnelle Art und Weise lernen und in denen die Grundlagen für ihre zukünftigen Bildungs- und Entwicklungschancen gelegt werden.

Die Sprache ist der Schlüssel für den zukünftigen Bildungserfolg der Kinder – doch wie kann eine bestmögliche Sprachvermittlung und –förderung gelingen? Nutzen punktuelle Sprachförderprogramme? Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich? Dies waren Fragen, mit denen sich rund 25 nifbe-Netzwerk-ManagerInnen und –WissenschaftlerInnen in einem Workshop der nifbe-Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur beschäftigten.

Kitas aus Nienburg, Hambergen, Bad Essen und Lüneburg auf den ersten Plätzen

Die integrative Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ in Nienburg ist der Sieger des mit insgesamt 12.000 Euro dotierten und unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Christian Wulff durchgeführten „Klasse KiTa“-Wettbewerb des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe). Im Fokus des erstmals durchgeführten niedersächsischen Wettbewerbs standen die Themen Gesundheit und Bewegung.

Die mit 5.000 Euro prämierte Sieger-Kita überzeugte, so die Jury- und nifbe-Vorsitzende Prof. Dr. Renate Zimmer, durch eine „sehr klug durchdachte Bewegungslandschaft und ein in den Kindergartenalltag integriertes Konzept der Gesundheitsförderung, durch das die kindliche Entwicklung lustvoll in allen Bereichen gefördert wird. Der Kita ist es gelungen, das Bildungspotenzial von Bewegung optimal zu nutzen“.

Nicht nur Gummistiefel-Bäume und schmutzige Regenhosen, sondern auch die vielen individuellen Entfaltungs- und Fördermöglichkeiten der Kinder in deutschen Kitas sorgten beim Osnabrück-Besuch einer hochrangigen Delegation des chinesischen Instituts für Elementarpädagogik in Hangzhou für Erstaunen. Zwei Tage lang waren die sieben ElementarpädagogInnen unter der Leitung des Institutsdirektors Prof. Quin Jinliang nach Stationen in München, Berlin und Leipzig zu Gast beim nifbe und seiner Vorsitzenden Prof. Dr. Renate Zimmer, die seit einigen Jahren intensive Kontakte nach China pflegt.

Die Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur hat es sich zur Aufgabe gemacht, soziale, emotionale und kognitive Entwicklungsmuster und Lernprozesse in verschiedenen kulturellen Gruppen zu analysieren. Kultur bedeutet dabei nicht Land oder Gesellschaft, sondern wird durch soziodemographische Kontexte definiert, die durch die ökonomische Situation, das Ausmaß formaler Bildung und dem Familienmuster (Alter bei Geburt des ersten Kindes; Anzahl der Kinder) gebildet werden. In einem zweiten Schritt entwickelt sie auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse Module für die Arbeit mit Familien und Institutionen, die dem Paradigma der differentiellen Entwicklungsforschung verpflichtet sind.