Die Sprache ist für Kinder ebenso der Schlüssel zur Teilhabe an der Welt wie auch zu einer erfolgreichen Bildungs- und Berufsbiographie. Mit einem neuen Entwurf für die Sprachförderung im Elementarbereich möchte das Kultusministerium jetzt allen Akteuren in diesem Bereich eine gemeinsame fachliche Grundlage und Empfehlungen für die (Förder-) Praxis bieten. Vorgestellt wurde der Entwurf im Rahmen einer Fachtagung in Hannover, an der rund 1.000 pädagogische Fachkräfte teilnahmen.

Die Musikerziehung ist eines der wichtigsten Bildungselemente der ersten Jahre. Sie ermöglicht es Kindern auf spielerische Weise und in Gemeinschaft ihre entsprechenden Talente zu entfalten und sich ästhetische Weltzugänge zu schaffen. Zugleich fördert die frühe Musikerziehung in besonderer Weise die sprachliche, kognitive oder auch (fein-) motorische Entwicklung der Kinder. ErzieherInnen brauchen deshalb eine grundlegende musikpädagogische Ausbildung, die speziell auf ihr Arbeitsfeld ausgerichtet ist.

Wie kommen neue Ergebnisse aus den Forschungsstellen, aber auch aus den Forschungs- und Transferprojekten, Workshops oder Expertenrunden des nifbe tatsächlich in die Praxis? Und wie kann wiederum die Praxis im Sinne des nifbe-„Gegenstromprinzips“ ihre Erfahrungen und Problemstellungen in die Wissenschaft widerspiegeln? Diese Fragen standen im Zentrum eines zweitägigen Transferworkshops des nifbe in Hannover.

Frühkindliche Bildung ist ein zentraler Bestandteil der Kulturpolitik des Landes Niedersachsen. Deshalb ist das Niedersächsische Musikalisierungsprogramm langfristig bis 2016 angelegt und wird stufenweise aufgestockt: „Wir haben das Credo des Programms "Wir machen die Musik!" wörtlich genommen. Musikalische Bildung für alle ist seit einem Jahr nicht nur Ziel, sondern Realität im Musikland Niedersachsen. Deshalb haben wir die Fördersumme auf insgesamt 1,5 Mio. Euro erhöht. In jedem Jahr wird ein neuer Jahrgang von Schülern in das Musikalisierungsprogramm integriert," betont die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Prof. Dr. Johanna Wanka.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur schreibt für das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V. im Rahmen der Schwerpunktsetzungen des Instituts die Vergabe von Forschungsprojekten in einem wettbewerblichen Verfahren aus. Thematischer Schwerpunkt ist dabei die "Entwicklung von Selbstkompetenz in Familie und Institution“.

Als eines der ersten vom nifbe geförderten Transferprojekte entwickelte und führte das „Fit für den Start“-Projekt ein innovatives Elternkurskonzept in Stadt und Landkreis Osnabrück durch, mit dem werdende Eltern auf ihre zukünftige Rolle vorbereitet werden. Getragen wird das Projekt durch die Katholische Erwachsenenbildung und wissenschaftlich begleitet durch nifbe-Forscherin Prof. Dr. Heidi Keller. Nach dem Auslaufen der nifbe-Förderung muss es nun auf eigenen Beinen stehen – die Grundlagen dafür hat es frühzeitig gelegt.

Individuelle Förderung wird schon im Vorschulalter immer wichtiger. Doch was bedeutet „individuelle Förderung“ eigentlich? Mit dieser Frage befasste sich eine Untersuchung der Forschungsstelle Begabungsförderung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Solzbacher. Dazu wurden in 36 Experteninterviews sowie einer niedersachsenweiten Online-Befragung rund 560 MitarbeiterInnen von Kindertageseinrichtungen zu ihren Einstellungen und Erfahrungen mit individueller Förderung befragt. Die Ergebnisse zeigen: Individuelle Förderung ist in Kitas schon vielfach gängige Praxis.

Auf Initiative des Sozialministeriums wurde 2008 in Niedersachsen das „Bündnis für alle Kinder“ ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel des Bündnisses mit Kirchen Kinderschutzbund, Wohlfahrts- und Familienverbänden, Kommunen, Gewerkschaften und Unternehmerverbänden ist, die gesellschaftliche Solidarität zu mobilisieren und die vielen in Niedersachsen bereits vorhandenen direkten Hilfen für bedürftige Kinder zielgenauer zusammenzuführen.

Bertelsmann-Stiftung stellt auch neue Zahlen für Niedersachsen vor


Immer mehr Kinder im Alter von ein und zwei Jahren nutzen in Deutschland die Angebote von Kitas und Tagespflege. Durchschnittlich jeder fünfte Einjährige besuchte im vergangenen Jahr eine frühkindliche Bildungseinrichtung oder wurde in Tagespflege betreut, von den Zweijährigen waren es fast 40 Prozent. Das geht aus den aktuellen Daten des Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme 2010 der Bertelsmann Stiftung hervor. Erstmals und exklusiv gibt der Ländermonitor auch Auskunft über die Höhe der Investitionen in frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung. Die entsprechenden Ausgaben der Bundesländer fallen demnach höchst unterschiedlich aus. Während Spitzenreiter Berlin im Jahr 2007 durchschnittlich rund 4.150 Euro für jedes Kind unter sechs Jahren investierte, war es bei Schlusslicht Schleswig-Holstein mit rund 2.000 Euro pro Kind nicht einmal die Hälfte davon.

Nicht nur Gummistiefel und schmutzige Buddelhosen, sondern auch die vielen individuellen Entfaltungs- und Fördermöglichkeiten der Kinder in deutschen Kitas sorgten beim Osnabrück-Besuch einer hochrangigen Delegation des Instituts für Elementarpädagogik an der Pädagogischen Universität in Zheijang für Erstaunen.
Zwei Tage lang war deren Vizepräsident Wang Hui mit fünf KollegInnen zu Gast beim Niedersächsischen Institut für Bildung und Entwicklung und seiner Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer. Auf dem Programm standen neben einem Besuch der nifbe-Koordinierungsstelle und Empfängen in Rathaus und Universität Osnabrück insbesondere auch Einblicke in die deutsche Krippen- und KiTa-Praxis.