Mehr als 400 PädagogInnen, ArchitektInnen, KommunalpolitikerInnen, Eltern sowie viele andere Akteure haben vom 20. bis 22. März in der mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Wartburg-Grundschule auf dem "Münsteraner Konvent - Der dritte Pädagoge"  über den Umbau von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu Lernlandschaften beraten. Ergebnis des vom "Netzwerk Archiv der Zukunft" veranstalteten Konvents ist die "Münsteraner Erklärung zur Erneuerung der Schulen und anderer Bildungshäuser". Die zahlreichen Unterzeichner der Erklärung sprechen sich dafür aus, dass die geplanten Investitionen in Schulen des Konjunkturprogramms II nicht nur für die dringend notwendigen Reparaturen, sondern auch für ungewöhnliche Projekte und neue Ideen eingesetzt werden.

Mit der Forderung nach einem „Konjunkturprogramm für Bewegung“ endete der 6. Osnabrücker Kongress „Bewegte Kindheit“, der von der Universität Osnabrück in Kooperation mit dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung veranstaltet wurde. In der Abschlusserklärung unterstrichen Prof. Dr. Renate Zimmer und die KongressteilnehmerInnen, dass die Bewegung „von Geburt an Motor für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist“ und dass sie „grundlegend für die Sprachentwicklung, die psychosoziale Entwicklung und das Lernen sei.“ Diese Tatsache werde in der Bildung von Kindern jedoch bisher „zu sehr vernachlässigt“.

6. Osnabrücker Kongress "Bewegte Kindheit" eröffnet

Einradfahren, Kosakentanz und Fahnenturnen – mit farbenprächtiger und ausdrucksstarker Artistik rissen die Kinder des Zirkus Luftikus bei der Eröffnung des 6. Osnabrücker Kongresses „Bewegte Kindheit“ die über 2500 TeilnehmerInnen fast von ihren Sitzen. Unmittelbar führten sie den aus ganz Deutschland, weiten Teilen Europas und sogar aus Asien angereisten Erzieherinnen, Pädagogen und Wissenschaftlern vor Augen, wie sich durch körperliche Bewegung die Kreativität, Begeisterung und das Selbstvertrauen von Kindern entfalten und ihre Persönlichkeit positiv entwickeln kann.

Kinder bringen Bewegung ins Leben – aber Kinder fordern auch ein Leben voller Bewegung. Ihre Körperlichkeit ist Ausgangspunkt für vielfältige Bildungsprozesse, die ihre Entwicklung nachhaltig beeinflussen. Wege aufzuzeigen, wie diese Prozesse begleitet, unterstützt und angeregt werden können, ist ein Anliegen des 6. Osnabrücker Kongresses, der in Kooperation von Universität Osnabrück und dem nifbe stattfindet.

nifbe-Wanderausstellung durch Christian Wulff eröffnet

Umringt von einer bunten Kinderschar hat Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff in Osnabrück jetzt die nifbe-Wanderausstellung „Auf die ersten Jahre kommt es an“ eröffnet. „Die Ausstellung“, so Wulff, „gibt uns die Möglichkeit in die Welt der Kinder einzutauchen und sie gibt eine Vorstellung davon, was Kind sein in der ganzen Dimension bedeutet.“

Vor der Geburt ihres Kindes zeigen Mütter sich noch sehr optimistisch, die neue Herausforderung ohne größere Schwierigkeiten meistern zu können. Nach der Geburt fühlen sich jedoch viele manchmal unsicher, was ihr Kind braucht, ihnen “fällt die Decke auf den Kopf“ und sie sind zuweilen überfordert.

Der neue Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Henry Tesch, will den Anteil der ErzieherInnen mit Hochschulabschluss erhöhen. In einem Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte er: „Die frühkindliche Bildung mache ich zum Schwerpunkt meiner Präsidentschaft.“ Dazu gehöre auch die Frage nach der Qualifizierung der ErzieherInnen.

Anfang Januar hat die Forschungsstelle Begabungsförderung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) eine online-Befragung  für Kindertageseinrichtungen in Niedersachen zum Thema individuelle Förderung gestartet. Im Rahmen einer empirischen Studie sollen hier die Positionen und Erfahrungen von ErzieherInnen im Hinblick auf die individuelle Förderung von Kindern in den Blick genommen werden.

Unter dem Motto „Bildung braucht Bewegung“ lädt die Universität Osnabrück in Kooperation mit dem nifbe vom 12. – 14. März 2009 zum 6. Osnabrücker Kongress „Bewegte Kindheit“ ein. Der Kongress wird sich in rund 120 Vorträgen, Seminaren und Workshops mit den vielfältigen Bildungschancen befassen, die von Bewegung, Spiel und Sport ausgehen.

UNICEF: Mindeststandards für Qualität und Quantität oft nicht erfüllt / Deutschland nur Mittelmaß unter 25 Industrieländern

Viele Industrieländer vergeben nach Einschätzung von UNICEF die Chance, allen Kindern von klein auf die bestmögliche Förderung zu ermöglichen. Dies ist das Ergebnis der ersten internationalen Vergleichsstudie von UNICEF zu Kindern in Kindergärten und anderen Kindertageseinrichtungen in 25 Industrieländern. Demnach erfüllt nur Schweden, als einziges von 25 untersuchten Industrieländern, alle zehn von UNICEF formulierten Mindeststandards für die jüngsten Kinder. Deutschland erreicht auch nach Einführung des Elterngeldes lediglich maximal fünf der Kriterien und ist damit erneut nur Mittelmaß im Vergleich von 25 Ländern. In den OECD-Ländern werden heute über 80 Prozent der drei bis 6-Jährigen täglich viele Stunden außerhalb der Familie betreut. Gleichzeitig steigt der Anteil der unter 3-Jährigen in Einrichtungen kontinuierlich.