In rasanter Weise ist in den letzten Jahren das Wissen um die entscheidende Bedeutung der ersten Jahre unserer Kinder und ihre bestmögliche Förderung und Unterstützung gewachsen. Unter dem Motto „Wissen macht sich auf die Reise“ bot das Regionalnetzwerk SüdWest des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) daher rund 150 elementarpädagogischen Fachkräften im Lingener IT-Zentrum die Gelegenheit, sich über aktuelle Themen und Entwicklungen zu informieren und sie zu diskutieren. Als prominente Gäste machten sich unter anderem die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues, mit auf die Wissens-Reise.

Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) ist gemeinsam mit 24 weiteren niedersächsischen Preisträgern mit der offiziellen Ehrentafel des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Anlässlich eines Empfangs im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung begrüßte die Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Johanna Wanka, die 25 Preisträger, deren Ideen und Projekte Beispiele für die ausgeprägte Innovationskultur hierzulande und Spiegelbild bedeutender Zukunftstrends sind. Um das Engagement der Menschen zu fördern und vorbildliche Ideen sichtbar zu machen, realisiert die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank bereits seit 2006 den bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“.

 

Erste nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit (NUBBEK) in Berlin vorgestellt

In Deutschland fällt die pädagogische Qualität der Bildung, Betreuung und Erziehung von kleinen Kindern im Durchschnitt nur mittelmäßig aus. Das ergab eine bundesweite Studie, deren Ergebnisse heute in Berlin vorgestellt wurden. Innerhalb jeder Betreuungsform be-stehen demnach erhebliche Unterschiede: Die pädagogische Qualität in Kindergärten, Krippen, altersgemischten Gruppen, Tagespflegestellen und Familien reicht von unzureichend bis gut und ausgezeichnet. Weiterhin ergab die Untersuchung, dass nach wie vor Ost-West-Unterschiede in der Qualität der Betreuungseinrichtungen zu beobachten sind. Trotz verschiedener Reformanstrengungen in den letzten 15 Jahren hat sich die Qualität der pädagogischen Prozesse in Kindergartengruppen im Durchschnitt in Deutschland nicht verbessert.
 

Die Übergänge vom Kindergarten in die Grundschule sollen in Niedersachsen noch kindgerechter und flexibler werden. Grundlage dafür ist eine engere Verzahnung der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten und Grundschulen. Wie dies konkret aussehen kann, wird ab dem kommenden Schuljahr an landesweit acht Modellstandorten erprobt.

 

Medienkonsum dominiert die Freizeit vieler Kinder und die gemeinsame Bewegung in der Familie hat nur noch einen geringen Stellenwert – dies sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung der Plattform Ernährung und Bewegung e.V (peb), für die insgesamt 700 Mütter von Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren befragt wurden.

 

„Individuelle Förderung multipler Begabungen“ so lautete das Thema eines Bildungskongresses an der Universität Münster. Veranstaltet wurde der Kongress vom Internationalen Centrum für Begabungsforschung in Zusammenarbeit mit dem Landeskompetenzzentrum für Individuelle Förderung NRW und der Forschungsstelle Begabungsförderung im Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung.

nifbe-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Heidi Keller ist auch für die bis Ende 2014 laufende neue Förderperiode in den Wissenschaftlichen Beirat der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) berufen worden. Er begleitet und prüft die Arbeiten des WIFF vor dem Hintergrund des aktuellen fachwissenschaftlichen Erkenntnisstandes und gibt Empfehlungen zu den laufenden und künftigen Arbeiten wie auch zur Vergabe von Aufträgen und zur Unterstützung innovativer Maßnahmen. Den Vorsitz des Beirates hat Prof. Dr. Rudolf Tippelt inne.

Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen pädagogisch tätigen Personen und betreuten Kindern in Kindertageseinrichtungen hat sich in Gruppen mit Kindern im Alter bis 2 Jahre weiter verbessert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war zum Stichtag 1. März 2011 bundesweit in diesen Gruppen eine Betreuerin oder ein Betreuer für 4,7 Kinder verantwortlich. Ein Jahr zuvor lag das Betreuungsverhältnis bei 1 zu 5,0, im März 2007 hatte der Personalschlüssel noch 1 zu 5,7 betragen.

100 Einrichtungen der Familienbildung werden als "Elternbegleitung Plus" in den kommenden drei Jahren vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert, um Eltern mehr Unterstützung in Bildungsfragen zu geben.

"Eltern wollen, dass ihre Kinder auf ihrem Bildungs- und Lebensweg erfolgreich sind. Oft fehlen ihnen aber praktische Hinweise, auf welche vorhandenen Mittel und Wege sie für eine gute frühe Förderung in ihrem direkten Umfeld zugreifen können", sagte Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder. "Die Modellstandorte 'Elternbegleitung Plus' zeigen, wie sich vor Ort Netzwerke rund um das Thema der Bildungsbegleitung knüpfen lassen, damit Mütter und Väter Informationen und Anregungen aus einer Hand erhalten.“
 

In seinem neuen Gutachten zur „Professionalisierung in der Frühpädagogik kommt der „Aktionsrat Bildung“ zu dem Schluss, dass deutsche Kindertagesstätten „pädagogisch nur Mittelmaß“ seien. Zugleich unterstreicht er, dass hier „das entscheidende Fundament für zukünftige Bildungskarrieren gelegt werde. Entscheidend dafür seien „eine gute Qualität der Bildungsangebote und der Zugang aller Kinder zu vielfältigen Lerninhalten. Eine „Schlüsselrolle“ spiele hierbei das pädagogische Fachpersonal und dies benötige „alle gebotene Unterstützung, um seiner Rolle in der Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit in Kindertagesstätten bestmöglich gerecht werden zu können.“ Deshalb fordert der Aktionsrat auch einen „Quantensprung“ bei der Qualifizierung des frühpädagogischen Personals und die Entwicklung eines „koordinierten Gesamtkonzeptes für die Aus-, Weiter- und Fortbildung“ sowie eine höhere Bezahlung. Insgesamt müssten die Investitionen in den frühkindlichen Bereich erhöht werden. Der Aktionsrat Bildung ist ein Gremium renommierter Bildungsforscher, das von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) 2005 gegründet wurde. Vorsitzender ist Dieter Lenzen, Präsident der Hamburger Universität.