Osnabrücker KiTa St. Michaelis erhält 2. Preis des Klasse KiTa-Wettbewerbs
In einer bunten Feierstunde ist die Osnabrücker Kindertagesstätte St. Michaelis mit dem mit 2.500 Euro dotierten 2. Preis des landesweiten Klasse KiTa-Wettbewerbs des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) ausgezeichnet worden. In ihrer Laudatio zeigte sich die Jury-Vorsitzende und nifbe-Forscherin Prof. Dr. Heidi Keller begeistert vom „Engagement und der pädagogischen Haltung des KiTa-Teams“. In einem ganzheitlichen Ansatz würde hier die die Entwicklung, Bildung und Gesundheit der Kinder gefördert und eine Pädagogik der Vielfalt gelebt.
In einem kleinen Exkurs ging die Entwicklungs- und Kulturpsychologin auf das häufig als Gegensatz vom Eigenen betrachtete „Fremde“ ein, das einerseits mit Neugierde und Faszination, andererseits aber auch mit Abwehr und Angst verbunden sei. Sie stellte dabei klar, dass das Fremde jedoch auch schon immer Teil des Eigenen sei und dass auf diese Weise jeder schon eine eigene Vielfalt in sich trage. „Hier in der KiTa Michaeliszentrum“, so Prof. Dr. Heidi Keller, „begegnen sich das Eigene und Fremde ganz selbstverständlich und voller Respekt auf Schritt und Tritt.“
140 Kinder aus 12 Nationen zwischen einem und sechs Jahren besuchen die von der Evangelischen Kirche getragene KiTa St. Michaelis. In innovativen Lernwerkstätten können sie wählen zwischen Kunst-, Theater und Musikangeboten, zwischen Baustelle, Bewegung, Labor oder Trauminsel. Einen Schwerpunkt stellt in der KiTa, in der über 70% der Kinder einen Migrationshintergrund haben, die in den KiTa-Alltag integrierte Sprachförderung dar. Vor einem Jahr hat sich die KiTa auch zu einem Familienzentrum erweitert, in dem sich jung und alt begegnen und über zahlreiche Kooperationen auch Eltern unterstützt und beraten werden können. „Familienzentren“, so Prof. Heidi Keller, „sind der Weg der Zukunft und die KiTa Michaeliszentrum ist auf dem genau richtigen Weg“.
KiTa-Leiterin Anne Trentmann unterstrich, dass das Michaeliszentrum für „die Chancengleichheit für alle Kinder“ stehe. Gemeinsam mit dem Team, der Gemeinde und den Eltern seien die vielen Herausforderungen im Stadtteil Eversburg angenommen und aus der Vielfalt tatsächlich eine Chance gemacht worden. „Durch die heutige Auszeichnung“, so ergänzte Monika Schaarschmidt, die Koordinatorin des Familienzentrums, „sind wir ermutigt worden den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen.“
Der Klasse KiTa-Wettbewerb des nifbe wurde maßgeblich durch den Niedersächsischen Landesverband der Sparkassen sowie „VS-Möbel“ und den Herder-Verlag unterstützt. Er wurde durch eine hochkarätig besetzte Jury mit folgenden Mitgliedern begleitet und bewertet:
- Prof. Dr. Timm Albers (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)
- Honey Deihimi (Integrationsbeauftragte des Landes Nds.)
- Matthias Demberger (KiTa-Leiter „ROKIDS“ / Lingen)
- Prof. Dr. Heidi Keller (nifbe-Forschungsstellen-Leiterin)
- Pia Pryklink (KiTa-Leiterin „Kindervilla“ / Osnabrück)
- Christiane Reckmann (Nds. Kultus-Ministerium)
- Prof. Dr. Georg Rocholl (Hochschule Emden-Leer)
- Prof. Dr. Renate Zimmer (nifbe-Direktorin)
Prof. Dr. Heidi Keller (3. v.l.) übergibt den mit 2.500 Euro dotierten 2. Klasse KiTa-Preis des nifbe an die Leiterin der KiTa St. Michaelis, Anne Trentmann (2.v.l.) sowie an Familienzentrum-Koordinatorin Monika Schaarsschmidt (1. v.l.)