Das Niedersächsische Kultusministerium, das Jobcenter sowie die Agentur für Arbeit haben eine positive Bilanz zu ihrem gemeinsamen Pilotprojekt zur Fachkräftegewinnung in der Kindertagesbetreuung gezogen.
In Kooperation mit der Region Hannover und den berufsbildenden Schulen Alice-Salomon-Schule Hannover und Anna-Siemsen-Schule wurde 2021 ein Innovationsvorhaben auf den Weg gebracht, das Menschen mit Realschulabschluss ermöglicht, eine Umschulung zur Sozialpädagogischen Assistentin oder zum Sozialpädagogischen Assistenten zu machen. Auf diese Weise sollen weitere Personenkreise für die Ausbildung gewonnen werden.
Unter dem Titel " Junge Kriegsflüchtlinge in deutschen Kinderstätten - Eine empirische Untersuchung zur Eruierung von angemessener Hilfe für Kriegskinder" schreibt Cornelia Michalak von der Universität Hildesheim derzeit ihre Masterarbeit und bittet um Unterstützung bei einer entsprechenden Online-Befragung.
Wolters Kluwer führt aktuell die „Zukunftsstudie Kita-Management 2024“ durch. Mit der Studie soll herausgearbeitet werden,in welchen Bereichen der täglichen Arbeit Kita-Leitungen bereits digitale Tools einsetzen und wo sie darüber hinaus Potenziale für weitere Einsatzmöglichkeiten sehen.

Im Paritätischen Hamburg ist im Rahmen der Arbeit im Bundesprogramm Sprach-Kitas eine Arbeitshilfe zum Thema „Digitale Medien in Kitas im Zusammenhang mit alltagsintegrierter sprachlicher Bildung, Vielfalt und Zusammenarbeit mit Familien“ entstanden. In der Arbeitshilfe sind die Erfahrungen beschrieben, die seit 2020 mit den Teams in den Sprachkitas gesammelt wurden.

In einem in Kooperation von AEWB, der Klimaschutz - und Energieagentur sowie dem nifbe als Train-the-Trainer konzipierten Online-Workshop stehen folgenden Fragen im Fokus:
  • Wie können wir mit (kleinen) Kindern konstruktiv über die Klimakrise sprechen?
  • Wie machen wir Kinder (und ihre Eltern) mit dem Thema vertraut?
  • Wie können wir einen klimabewussten Umgang von Anfang an in den Alltag integrieren?
Das Kita-System befindet sich am Limit und immer häufiger ist von einem drohenden Kollaps die Rede. Es hat sich ein Teufelskreis aus Überlastung durch Fachkräftemangel und Fachkräftemangel durch Überlastung entwickelt, mit dem auch das Wohl des Kindes in der Kita zunehmend in Gefahr erscheint. Immer mehr Kommunen und Träger ziehen die Reißleine und schließen Gruppen oder verkürzen die Öffnungszeiten.
Die vom Bundesfamilienministerium geförderte Beratungsstelle „Fachkräfte für Kitas und Ganztag an Grundschulen“ hat eine umfangreiche Broschüre rund um die Wege in die Berufsfelder Kita und Ganztagsgrundschule in Niedersachsen erstellt - von der Ausbildung zur Sozialassistenz und zur Erzieher*in über das Studium der Kindheitspädagogik bis zu den Möglichkeiten des Quereinstiegs sowie entsprechenden Fördermöglichkeiten und Beratungsstellen.

Für den Normalfall Vielfalt gut aufgestellt?

Seit dem 1. August 2013 haben Kinder nach vollendetem ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Seitdem wurden in der frühkindlichen Bildung deutliche Fortschritte erzielt. Auch die Sprachbildung für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte wurde in den vergangenen zehn Jahren ausgebaut. Eine Kurzinformation des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) zeigt jedoch, dass die Bedarfe zugewanderter Kinder noch nicht hinreichend berücksichtigt werden. Damit die Kita Integrationsmotor wird, müssen der Zugang für die Zielgruppe verbessert und Maßnahmen zur Qualitätssicherung gezielter ausgerichtet werden.
Zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung hat das Land Niedersachsen den Weg für drei neue Förderrichtlinien freigemacht. Eine Förderrichtlinie stärkt die Personalgewinnung und -qualifizierung sowie die Beschäftigung von Zusatzkräften in den Einrichtungen und setzt damit die Richtlinie Qualität fort. Eine zweite ermöglicht die zusätzliche Erhöhung der Jahreswochenstundenpauschalen und trägt damit den hohen Kosten der Träger Rechnung. Mit der dritten Richtlinie werden die bestehenden Sprach-Kitas gesichert, so wie von Kultusministerin Julia Willie Hamburg angekündigt.

Ein Teil der Maßnahmen wird dabei aus dem KiTa-Qualitätsgesetz des Bundes finanziert, das Ministerin Hamburg stellvertretend für das Land unterschrieben hat. „Eine frühe Förderung und Bildung ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und verbesserte Bildungschancen", so Hamburg. „Der branchenübergreifende Fachkräftemangel stellt auch den Bereich Kita vor große Herausforderungen. Aus diesem Grund sorgen wir mit den nun veröffentlichten Richtlinien dafür, dass in der Praxis bewährte Maßnahmen fortgesetzt und das System der frühkindlichen Bildung unterstützt wird. Ziel muss es bleiben, gemeinsam mit dem Bund die Ausstattung und Finanzierung dauerhaft abzusichern und damit auch einen verlässlichen Weg durch den Fachkräftemangel hin zu einer guten Qualität und Personalausstattung zu beschreiben."
Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat die Vereinbarung zur Umsetzung des KiTa-Qualitätsgesetzes unterzeichnet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hatte den Vertrag bereits wenige Tage zuvor unterzeichnet. Damit erhält Niedersachsen, vorbehaltlich eines entsprechenden Vertragsabschlusses auch durch die übrigen Bundesländer, für die Jahre 2023 und 2024 insgesamt rund 374 Millionen Euro.