In Kooperation mit der Region Hannover und den berufsbildenden Schulen Alice-Salomon-Schule Hannover und Anna-Siemsen-Schule wurde 2021 ein Innovationsvorhaben auf den Weg gebracht, das Menschen mit Realschulabschluss ermöglicht, eine Umschulung zur Sozialpädagogischen Assistentin oder zum Sozialpädagogischen Assistenten zu machen. Auf diese Weise sollen weitere Personenkreise für die Ausbildung gewonnen werden.
Das Jobcenter und die Agentur für Arbeit konnten seit 2020 mit verschiedensten Aktionen Menschen für den Beruf Sozialpädagogische Assistenz gewinnen. Auf Messen und auf Infoveranstaltungen wurde das Berufsbild vorgestellt und Wege zum Quereinstieg aufgezeigt. Die „Berufsberatung im Erwerbsleben“ der Agentur für Arbeit bietet dazu weiterhin regelmäßig eine Veranstaltung an. Interessierte finden die Termine und weitere Informationen online .
Dazu durchliefen die Teilnehmenden nach erfolgreichem Kompetenzfeststellungsverfahren zunächst die einjährige Vorbereitungsmaßnahme „Einstieg in den Beruf – Sozialpädagogische Assistenz“. Im Anschluss daran konnten sie direkt in die Klasse 2 der Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistentin/Sozialpädagogischer Assistent einsteigen und den Berufsabschluss nach nur einem weiteren Jahr erwerben. Zusätzlich war dabei eine Qualifizierung zur KindertagespflegeKindertagespflege|||||Kindertagespflege oder Tagespflege umfasst eine zeitweilige Betreuung von Jungen und Mädchen bei Tagesmüttern oder Tagesvätern. Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz von 2004 ist die Tagespflege neben der Tagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung. person möglich.
Erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt
Nun – zwei Jahre später – konnten alle Teilnehmenden des ersten Pilotjahrgangs erfolgreich in den Arbeitsmarkt bzw. in die Fachschule für Sonderpädagogik integriert werden. Beim Jobcenter haben insgesamt 75 Personen erfolgreich an der Maßnahme teilgenommen, bei der Agentur für Arbeit nach aktuellem Stand 26 Personen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg zeigt sich über das Ergebnis hocherfreut: „Durch die gute Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Region Hannover und den berufsbildenden Schulen haben wir zahlreichen Menschen eine attraktive berufliche Perspektive gegeben und einen Weg in den Arbeitsmarkt geebnet. Das Innovationsvorhaben zeigt somit deutlich, wie es über das Zusammenwirken der Akteure gelingen kann, neue Zielgruppen und noch mehr Fach- und Assistenzkräfte für Kindertageseinrichtungen und das sozialpädagogische Arbeitsfeld zu gewinnen.“Derzeit laufen die Auswahlverfahren für die nächsten Vorbereitungsmaßnahmen zum 17.08.2023 bei der Alice-Salomon-Schule und zum 01.02.2024 bei der Anna-Siemsen-Schule. Doch auch bei vielen anderen Bildungsträgern (mit Sprachkursen und Angeboten für Arbeitssuchende und Berufsrückkehrende), Beratungsstellen und Netzwerkpartnerinnen und -partnern findet das Projekt in der Region Hannover inzwischen regen Zuspruch. So ist schon im Vorfeld der Maßnahme ein breites Netzwerk an Teilnehmenden entstanden. Weiterhin wird mittlerweile ein Berufssprachkurs angeboten, um zugewanderten Teilnehmenden einen noch besseren Zugang zu verschaffen.
Damit interessierten Schulen die Vorbereitungsmaßnahmen und Umschulungen auch gefördert werden, ist eine Zertifizierung nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) erforderlich. Zudem erhalten die berufsbildenden Schulen ein Qualitätshandbuch. Darin erhalten sie viele Informationen zur Organisation der Ausbildung sowie den inhaltlichen und formalen Standards. Das Handbuch soll dabei helfen, dass sich noch mehr Schulen in Niedersachsen zertifizieren lassen, um künftig die Ausbildung als BA-förderfähige Umschulung anzubieten.
„Wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam erfolgreich dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Mehr als 200 Personen wurden bisher in Vorbereitungsmaßnahmen oder direkt in eine verkürzte Ausbildung vermittelt und haben auch berufsbegleitende Projekte genutzt. Gerne setzen wir diese erfolgreiche Zusammenarbeit fort“, sagt David Rönisch, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hannover.
Quelle: Presseinfo Niedersächsisches MK