Wussten Sie schon, dass Skorpionweibchen die Männchen nach der Paarung zuweilen verspeisen und dass ein Glas Bubbletea 30 Stück Würfelzucker enthält? Oder dass die Übersetzung von Karate so viel wie „Weg der leeren Hand“ bedeutet und damit auch schon die Philosophie dieser auf Verteidigung ausgerichteten Kampfsportart beschreibt?
All dies und noch viel mehr konnten die rund 100 Gäste der Abschlussveranstaltung des Forder-Förder-Projektes der Elisabethgrundschule in sechzehn Power-Point-Präsentationen erfahren. Fast ein Jahr lang hatten sich die Dritt- und Viertklässler in diesem vom Internationalen Centrum für Begabungsforschung (ICBF) und der nifbe-Forschungsstelle Begabungsförderung begleiteten Projekt auf ihre Präsentationen vorbereitet – von der Wahl des eigenen Themas, über die Recherche in Bibliotheken und Internet, das Planen und Umsetzen der Powerpoint bis zum Einüben des Vortrags. Nach dem „Drehtürmodell“ waren sie dafür aus dem regulären Unterricht in die von MentorInnen der Universitäten Münster und Osnabrück begleiteten „Forder-Förder-Stunden“ gewechselt.
„Begabungsförderung wird großgeschrieben an der Elisabethschule“ sagte Schulleiter Georg Jansen-Wätjen zur Begrüßung und verwies auf vielzählige Projekte im Bereich von Naturwissenschaft und Technik oder auch der Musik. Das im elften Jahr durchgeführte Forder-Förder-Projekt bilde aber den „Leuchtturm“.
Wie Prof. Dr. Christian Fischer vom ICBF erläuterte, ist es Ziel des Forder-Förder-Projektes „frühzeitig individuelle Begabungen herauszufordern sowie Interessen zu entdecken und zu entfalten.“ Er verwies auf die „hohe Nachhaltigkeit des Projektes“, die durch die positive Resonanz in den weiterführenden Schulen belegt sei. Neben den methodischen Kompetenzen würden hier auch die Selbstkompetenzen und das Selbstbewusstsein der SchülerInnen gestärkt.
Und dies stellten die Mädchen und Jungen in ihren Präsentationen, die vom besagten Bubbletea über den Klimawandel und bedrohte Tierarten bis zum Tauchen und den alten Römern reichte, vor dem großen Publikum eindrucksvoll unter Beweis. Schnell war das Lampenfieber vergessen und souverän meisterten die 8 – 10-jährigen die Vortragstechnik und trugen ihre spannenden Themen mit Überzeugung und Leidenschaft vor. Viele hatten zur plastischen Illustration ihres Themas dabei auch noch Accessoires wie Tauchanzug, Römerschild oder Gitarre mitgebracht, so dass keine Langeweile aufkam. Entsprechend groß waren schließlich auch der Applaus und die Anerkennung des Publikums.
Abschließend unterstrich Dr. Karsten Herrmann vom nifbe, dass die Jungen und Mädchen in diesem Projekt „schon frühzeitig entscheidende Schlüsselkompetenzen für ein erfolgreiche Bildungs- und Berufsbiographie in unserer Wissens- und Informationsgesellschaft erwerben konnten.“ Gemeinsam mit dem ICBF solle das Projekt nun auch auf weitere Grundschulen sowie auch auf den KiTa-Bereich in Osnabrück ausgeweitet werden. Ziel sei es, „die vielen bei Kindern vorhandenen Begabungen möglichst frühzeitig entdecken und fördern zu können“.