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Umgang mit Risikostatus von Erzieher*innen

3 Jahre 10 Monate her #315 von Mamabär77
Hallo Tanja,

der Beitrag ist ja schon etwas älter. Wie hat sich denn die Situation mittlerweile für euch weiterentwickelt?
Ich freue mich schon wieder von dir zu lesen :)
4 Jahre 6 Monate her #138 von karstenherrmann
Niedersachsen hat  zum Umgang mit Risikopersonen Empfehlungen entwickelt:

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4 Jahre 7 Monate her #78 von Tanja
Guten Tag, 

Meiner Meinung nach herrscht bei uns ( städtischer Träger in BW) auf jeden Fall der Druck für alle, wieder präsent arbeiten zu gehen. Arbeit von Zuhause soll nicht mehr erlaubt sein, jeder der nicht präsent arbeiten kommt (ob wegen Risikogruppe, wegen Kinderbetreuung oder weil es in der Krippe nicht genug Arbeit für alle gibt) , muss Überstunden abbauen, Resturlaub nehmen und dann 100 Minusstunden aufbauen (auch wenn der Vertrag beispielsweise bis Juli befristet ist und diese Minusstunden nicht mehr eingearbeitet werden können). 
)
Auch sollen wir ein rotierendes System fahren, damit die Minusstunden auf alle gleichmäßig verteilt sind. Damit ist von den konstanten Gruppen, die gefordert wurden, abzuweichen.

Ich finde, dass meine Mitarbeiter durch diese Regelung gezwungen sind, sich zwischen finanziellen und gesundheitlichen Risiken zu entscheiden.
und bei unserem nicht gerade überbezahlten Beruf entscheiden sich natürlich alle, trotz Risiko arbeiten zu kommen.
4 Jahre 7 Monate her - 4 Jahre 7 Monate her #75 von BrunoCapra
Ich zitiere aus der aktuellen Empfehlung der Berliner Unfallkasse:
„Personengruppen, die nach bisherigen Erkenntnissen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, sollten möglichst nicht für die Betreuungstätigkeit […]eingesetzt werden. Die Entscheidung dafür obliegt dem Träger.“
Das Zitat ist insofern relevant, da die "Empfehlungen" der Unfallkasse als Richtilinie für Berliner Träger von Senat angegeben wird.
Es ist ausserdem räpresentativ für die aktuelle Handhabung in Deutschland.
Ich habe vor einige Tage eine primitive Umfrage durchgeführt. In erster Linie um meine persönliche Wahrnehmung zu quantifizieren. Die Ergebnisse?
"Hauptausschusskriterium" ist das Alter. Und das wird sehr unterschiedlich gehandhabt:
25% Keine Grenze
28% 50
6% 55
37% 60
Das RKI nennt (so war als ich das letzte Mal geschaut habe) eine Spanne von 50 bis 60 Jahre. Und so wird auch in die Praxis, wenn überhaupt, angewendet.
Auch Problematisch ist der Zusatz womit ich oft konfrontiert bin: "Nur so lange der Vorrats reicht".
D.h.: Reichen die jungeren Kolleg*innen nicht mehr aus, dann müssen die ältere auch ran.
Wovon ich wenig, bis gar nichts höre (was ich mir aber wünschen würde), ist der Einsatz von Arbeitsmediziner für die Einschätzung einer gesundheitlichen Einigung.

Ein verbindlicher Schutz von Risikopersonen (egal ob Fachkräfte oder Adressaten) ist eine meiner ersten Forderung an die Politik:
www.nifbe.de/infoservice/aktuelles/1663-...as-ist-mit-den-kitas 
Ich denke, dass das im Sinne sowohl der Betroffene als auch des Gesundheitssystem wäre.
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4 Jahre 7 Monate her #73 von Birgit Behrensen
Welche Praxis gibt es im Umgang mit Erzieher*innen, die nach Einschätzungen des RKI zu den sogenannten Risikogruppen gehören?

Wenn ich es richtig überblicke, gibt es bis hetue (22.4.20) keine eindeutige Formulierung auf Bundes- und Landesebene. Wer hat hier schon Erfahrungen gemacht? Gibt es Ärzt*innen, die Atteste verweigern? Gibt es Arbeitgeber*innen, die sich verweigern? Gibt es unausgesprochenen Druck, im Dienst zu bleiben?

Hintergrund meiner Frage: Ich erlebe, dass Altenpflegerinnen trotz Risikogruppenzugehörigkeit nicht von der direkten Pflege befreit werden. Schulen in Niedersachsen dagegen haben einen Leitfaden erhalten, dass nach Attest  Homeoffice möglich ist (gilt explizit für gesamtes pädagogisches Personal).

Ich forsche im Feld der Sozialen Ungleichheit. Und aus aktuellem Anlass würde ich gerne dazu beitragen, soziale Ungleichheit im Umgang mit Risikogruppen offen zu legen.
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