Kultusminister Tonne zum Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme


Zum „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung (s. hier: Kita-Qualität hängt in Niedersachsen stark vom Wohnort ab) erklärt Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne:

„Die Bertelsmann-Auswertung zeichnet ein realistisches Bild der Lage in Niedersachsen. Auf der einen Seite gibt es eindeutige Verbesserungen bei Qualität und Quantität, auf der anderen Seite reicht die Personalausstattung vielerorts noch nicht aus. Für die Landesregierung bedeutet dies, weiter Kurs zu halten bei höheren Investitionen in Plätze, Personal und Ausbildungskapazitäten. Die Haushaltsplanungen für 2020 sehen daher einen Aufwuchs von 215 Millionen für die frühkindliche Bildung vor. Insgesamt wird das Land Niedersachsen 1,4 Milliarden Euro für mehr Qualität und Quantität bei Krippen, Kindergärten und der KindertagespflegeKindertagespflege|||||Kindertagespflege oder Tagespflege umfasst eine zeitweilige Betreuung von Jungen und Mädchen bei Tagesmüttern oder Tagesvätern. Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz von 2004 ist die Tagespflege neben der Tagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung.  ausgeben.

Ich freue mich in diesem Zusammenhang sehr, dass der Ministerpräsident heute angekündigt hat, dass 45 Millionen Euro für Investitionen und Fachkräftesicherung im Kita-Bereich bereitstehen. 30 Millionen Euro werden in die Förderung des investiven Ausbaus der Kindertagesbetreuung gelenkt und zudem sollen in den nächsten Jahren bis zu 15 Millionen Euro beziehungsweise zirka 75 Vollzeiteinheiten für zusätzliche Lehrkräftestellen an berufsbildenden Schulen für die Ausbildung zukünftiger Erzieherinnen und Erzieher kommen. Insgesamt ist das ein kluger Mix, der kurz- und mittelfristig positiv wirken wird.
 

Weitere Investitionen

Das Ländermonitoring verdeutlicht: Der BetreuungsschlüsselBetreuungsschlüssel||||| Der Betreuungsschlüssel gibt an wieviele Personen, für die Betreuung anderer Personen zur Verfügung stehen. Es wird meist in dem Format angegen 1:n, um zu verdeutlichen, dass eine Persone für eine bestimmte Anzahl n Personen zuständig ist. Der Betreuungsschlüssel wird auch als Personalschlüssel angegeben, oder im Bereich der Schule, als Klassengröße. Bei Vorgaben zu Betreuungsschlüssel spielen auch die Qualifikationen der betreuuenden Personen  eine Rolle. in Krippengruppen ist gegenüber dem Vorjahr stabil bei einer Fachkraft auf 3,8 Kinder verstetigt. Im Kindergarten konnte die Bilanz deutlich verbessert werden. Statt für 8,2 Kinder im Kindergartenalter ist eine Fachkraft nunmehr nur für 7,9 Kinder verantwortlich. In altersübergreifenden Gruppen, in denen auch einzelne Kinder bereits mit 2 Jahren aufgenommen werden können, ist das Verhältnis mit einer Fachkraft auf 7,6 Kinder noch einmal besser. Hier zeigt sich, dass das Quik-Programm positiv gewirkt hat: Mit den seit 2016 über die Richtlinie QuiK geförderten zusätzlichen Fach- und Betreuungskräften für Gruppen, in denen Kinder ab Vollendung des 3. Lebensjahres bis zur Einschulung gefördert werden, konnten allein im Förderjahr 2017/2018 insgesamt 2.248 Personen - dies entspricht 1.171 Vollzeitstellen - für eine Tätigkeit in Kitas als zusätzliche Kräfte zur Verbesserung der Bildung von Kindergartenkindern gewonnen und finanziert werden. Mit den Mitteln aus dem Gute-Kita-Gesetz, das insgesamt 526 Millionen Euro für Niedersachsen umfasst, können wir hieran anknüpfen und nachlegen:

Um die Fachkräfte in den Kindergartengruppen und die Leitungskräfte zu entlasten, wird zum 1.Januar 2020 die „Richtlinie Qualität" in Kraft treten: Mit 361 Millionen stärken wir dann die Betreuung von Kindern, unterstützen die Kita-Leitungen und fördern die tätigkeitsbegleitende Ausbildung. Diese Maßnahmen helfen auch, sowohl neue Kräfte für diesen Beruf zu begeistern als auch motivierte und fitte Kräfte an Kindertageseinrichtungen zu binden. Aus den Mitteln des Gute-Kita-Gesetzes können zukünftig rechnerisch rund 4.000 zusätzliche Fach- und Betreuungskräfte gefördert werden, um den Personalschlüssel für Kindergartenkinder in der Betreuung noch einmal spürbar zu verbessern. Davon könnte rechnerisch jede zweite Kindergartengruppe profitieren.

Es ist also Vieles geschafft im Kita-Bereich und gleichzeitig bleibt auch noch viel zu tun. Zu diesen To-Do's gehört auch, den Abbau der regionalen Unterschiede in den Blick zu nehmen. Unser Projekt zur Verbesserung der Steuerung des Ausbaus der Kindertagesbetreuung soll hierzu beitragen. Die Verfahren der örtlichen Bedarfsplanung müssen landesweit mit dem Ziel einer Vereinheitlichung weiter entwickelt werden."

Quelle: Presseinfo Niedersächsisches Kultusministerium