Kindliches Wohlbefinden

Theoretische Verortungen, begriffliche Annäherungen, empirische Erfassung

Für die wissenschaftliche Beschreibung und Analyse von Bedingungen des Aufwachsens von Kindern wird vielfach das Konstrukt des kindlichen Wohlbefindens (Child Well-Being) herangezogen. Das Interesse an diesem Zugang ist stetig gewachsen; so wird im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung aktuell gefordert, das kindliche Wohlbefinden als „Ausgangs- und Zielpunkt“ (Reker & Spiekermann, 2021, S. 60) bzw. als „wichtige(n) Indikator“ (Eberlein & Schelle, 2018, S. 388) pädagogischer Qualität zu verstehen. Allerdings wird die Frage, was genau kindliches Wohlbefinden kennzeichnet und wie es zu erfassen wäre, in Abhängigkeit der jeweiligen Bezugswissenschaft und des Erkenntnisinteresses sehr unterschiedlich beantwortet (Betz & Andresen, 2014, S. 500; Schäfer, 2005, S. 19 ff.). Während über die Komplexität und Mehrdimensionalität des Konstrukts weitgehend Einigkeit herrschen, werden die Zusammensetzung und das Zusammenspiel verschiedener Dimensionen hinsichtlich ihrer Wirkweisen wie auch die Frage ihrer Messbarkeit unterschiedlich bewertet, was zu einer Vielfalt von parallel in der Fachliteratur herangezogenen Konzepten führt. Dies erschwert die Verständigung über wesentliche Merkmale kindlichen Wohlbefindens und das Verhältnis von Begriffen, die in diesem Zusammenhang Verwendung finden, zumal definitorische Bemühungen häufig wenig präzise sind (Abele & Becker, 1994; Pollard & Lee, 2003).

Hedonisches und eudaimonisches Wohlbefinden

Eine frühe und bis in heutige DiskursDiskurs|||||Der Begriff Diskurs kann verschiedene Bedeutungen haben, wurde ursprünglich jedoch als  „hin und her gehendes Gespräch“ verwendet. Weitere Bedeutungen sind: theoretische Erörterung, systematische, methodische Abhandlung, gesellschaftliche Auseinandersetzung, Erörterung. Sinnverwandt sind auch Debatte, Diskussion, Disput. e reichende definitorische Verortung unterscheidet hedonisches und eudaimonisches Wohlbefinden. Hedonisches Wohlbefinden, häufig auch als subjektives Wohlbefinden bezeichnet, wird mit dem individuellen Erleben von positiven, lustvollen Gefühlen bzw. Vergnügen, der Abwesenheit von negativen Emotionen und Stimmungen sowie der Bewertung des eigenen Lebens als glücklich und zufrieden gleichgesetzt (Frank, 2010; Ryan & Deci, 2001; Staudinger, 2000). Das eudaimonische Wohlbefindensverständnis bettet dieses in den Gesamtkontext menschlicher Entwicklung im Sinne der gelingenden Bewältigung existenzieller Herausforderungen menschlichen Daseins und dem Streben nach wertebasierter Kongruenz im Denken, Handeln und Fühlen ein (Ryan & Deci, 2001, S. 146). Diese Perspektive wird auch mit dem Begriff des psychologischen Wohlbefindens belegt. Als wesentliche Komponenten werden das Erleben von Autonomie und Selbstwirksamkeit in Beziehungen und bei der Alltagsbewältigung, das Eingebundensein in positive soziale Beziehungen, das Empfinden eines Lebenssinns und persönlichen Wachstums und die Selbstakzeptanz benannt (Ryff, 2014, S. 12; Schmidt & Schultze-Lutter, 2020, S. 121). Frank (2010) wiederum differenziert zwischen körperlichem, sozialem und seelischem/psychologischem Wohlbefinden und integriert diese Facetten in das Konzept des „flourishing“, das ein „gutes menschliches Gedeihen und blühendes Leben“, einen „optimalen seelischen Gesundheitszustand“ oder einen „optimalen Lebenszustand“ umschreibt (Frank, 2010, S. 64).
Lebensqualität und „gutes Leben“

Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Zugänge

Die international vergleichende Wohlfahrts- und Sozialindikatorenforschung untersucht seit Mitte der 1960er Jahre objektivierbare Lebensbedingungen und deren subjektive Bewertung bezogen auf größere Bevölkerungsgruppen und bereitet diese für die Sozialberichterstattung auf. In diesem Zusammenhang wurde das Konstrukt der Lebensqualität entwickelt. Vor dem Hintergrund des normativnormativ|||||Normativ  bedeutet normgebend, somit wird etwas vorgeschrieben, dass Normen, Regeln oder ein „Sollen“ beinhaltet.en Rahmens der UN-Kinderrechtskonvention und im Kontext des in der Soziologie der Kindheit sich entwickelnden Verständnisses von Kindheit als eigenständiger Lebensphase hat sich auch eine indikatorengestützte Erfassung und Berichterstattung der Lebensqualität und des Wohlbefindens von Kindern (Child Indicator Movement) etabliert (Ben-Arieh, 2008). Konzeptionell verdichtet wurde die Messung von Lebensqualität im Ansatz von Allardt (1993), der drei Dimensionen vorschlug, welche auch in der Forschung zur Lebensqualität von Kindern breite Anwendung fanden und finden: „Having“ bezeichnet die Erfüllung materieller Grundbedürfnisse, „loving“ steht für soziale Bedürfnisse und „being“ umschreibt die Möglichkeiten der Persönlichkeitsentfaltung, Potenzialentwicklung und Selbstverwirklichung.

Den vielfältigen Operationalisierungen ist nach Kämpfe (2019, S. 30) im Kern gemeinsam, dass sich Wohlbefinden als „medizinisch-psychologischer Zustand, als moralisch-ethisches Konzept und als Recht des Subjekts darauf, gehört zu werden und über Entscheidungsfreiheit zu verfügen“ abbildet und darüber hinaus die normative Perspektive der Gerechtigkeit umfasst. Letztere wird insbesondere im capability approach (Sen, 1993) fokussiert, der darauf abzielt, eine „… relationale Perspektive zu entwickeln, die es erlaubt, den materiell, kulturell und politisch-institutionell strukturierten Raum gesellschaftlicher Möglichkeiten in Beziehung zum akteursbezogenen Raum der individuellen Handlungs- und Selbstaktualisierungsfähigkeiten (…) zu setzen“ (Otto & Ziegler, 2010, S. 12). Ben-Arieh und Frønes (2011) erachten den capability approach als besonders geeignet, um das Wohlbefinden von Kindern als gleichzeitig individuell und gesellschaftlich konnotiert zu konzeptualisieren, denn im Lebens- und Entwicklungsverlauf von Kindern treten üblicherweise starke Veränderungen ein, können sich Ressourcen erschließen, erweitern oder verringern, Fähigkeiten ausbilden, verfeinern und adaptieren und Interaktionen und Beziehungen wandeln. Indikatoren für kindliches Wohlbefinden im Sinne von „capabilities“ müssten daher in einer „Matrix von Sein und Werden“ (Ben-Arieh und Frønes, 2011, S. 464) verankert sein und das aktuelle Wohlbefinden („being“) ebenso wie die Potenziale für die zukünftige positive Entwicklung und Selbstverwirklichung („becoming“) berücksichtigen.

Auch im gesundheitswissenschaftlichen Kontext werden die Begriffe Lebenszufriedenheit, Wohlbefinden und Lebensqualität in engem Zusammenhang verwendet. Der Fokus liegt hier jedoch stärker auf gesundheits- und krankheitsbezogenen Fragestellungen mit den Zielperspektiven, Gruppen oder Personen mit höheren Risiken für gesundheitliche Probleme zu identifizieren, mit bestimmten Erkrankungen oder Funktionseinschränkungen verbundene Belastungen zu ermitteln und Hinweise für Gesundheitsförderung und Prävention zu generieren.
Nach Nitzko & Seiffge-Krenke (2009) ist das Konstrukt der Lebenszufriedenheit mit dem des subjektiven Wohlbefindens gleichzusetzen, welches aktuelles und habituelles psychisches (positive Gefühle, positive Stimmung, Abwesenheit von psychischen Beschwerden) und physisches/körperliches (positive körperliche Empfindungen, Abwesenheit körperlicher Beschwerden) Wohlbefinden umfasst. Wohlbefinden wird wiederum als Teil gesundheitsbezogener Lebensqualität (Health-Related Quality of Live, HRQoL) betrachtet, die von der Quality of Life Assessment Group der Weltgesundheitsorganisation WHO als multidimensionales Konstrukt mit vier Dimensionen charakterisiert wird, zu denen (1) krankheitsbedingte körperliche Beschwerden mit Einfluss auf Einschränkungen in der Lebensqualität, (2) die psychische Verfassung (emotionale Befindlichkeit, allgemeines Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit), (3) erkrankungsbedingte funktionale Einschränkungen in alltäglichen Lebensbereichen wie Beruf, Haushalt und Freizeit sowie (4) die Ausgestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und sozialer Interaktionen gezählt werden (Schumacher, Klaiberg & Brähler, 2003, S. 3; WHOQOL Group, 1997).

Entlehnungen aus psychologischen Theorien und Konzepten

Aus der Entwicklungs- und Sozialpsychologie stammende Theorien und Konzepte weisen ebenfalls Verbindungen zum kindlichen Wohlbefinden auf. Schmidt & Schulze-Lutter (2020) diskutieren psychologisches und subjektives Wohlbefinden als Komponenten von ResilienzResilienz|||||Resilienz kann als "seelische Widerstandsfähigkeit" verstanden werden mit der Fähigkeit Krisen zu meistern und diese als Anlass für Selbstentwicklungen zu nutzen. In der Resilienzförderung geht es speziell darum die Widerstandsfähigkeit von Kindern und Erwachsenen in belasteten und risikobehafteten Lebenssituationen durch schützende Faktoren zu entwicklen, zu ermutigen und zu stärken. Ein verwandter Begriff ist der der Salutogenese. , der Widerstandsfähigkeit eines Individuums gegenüber Erkrankungen, Alltagsherausforderungen und krisenhaften Lebensereignissen und -bedingungen (Rönnau-Böse & Fröhlich-Gildhoff, 2015; Wieland, 2011). Resilienz wird dabei als ein dynamisches Zusammenspiel von Schutz- und Risikofaktoren konzipiert, welche auf neurobiologischer, psychologischer oder sozialer Ebene angesiedelt und sowohl stabil als auch veränderlich sein können. Tatsächlich überschneiden sich die im Resilienzkonzept als bedeutsam identifizierten personen- und umweltbezogenen Schutzfaktoren – wie positive Affektivität, selbstwahrgenommene kognitive und soziale Fähigkeiten, Selbstwirksamkeit, Problemlöse- und Bewältigungskompetenzen, Religiosität und Spiritualität sowie positive Sozialisations- und Beziehungserfahrungen mit Bezugspersonen und peers – mit denjenigen Merkmalen und Dimensionen, die für die Operationalisierung von Wohlbefinden herangezogen werden (Rönnau-Böse & Fröhlich-Gildhoff, 2015; Schmidt & Schulze-Lutter, 2020, S. 118).

Die von Deci und Ryan formulierte Selbstbestimmungstheorie der Motivation postuliert die drei angeborenen psychologischen Grundbedürfnisse nach Kompetenz/ Wirksamkeit, Selbstbestimmung/Autonomie und Zugehörigkeit/Sozialer Eingebundenheit (Deci & Ryan, 1993, S. 229; Rohlfs, 2011, S. 98), deren Erfüllung zentral für den Aufbau intrinsischer und extrinsischer Motivation, die Steigerung von Handlungs- und Lernbereitschaft und das Erleben von psychischer Gesundheit und Wohlbefinden sei. Wohlbefinden wird dabei aus einer eudaimonischen Sichtweise heraus definiert als die Existenz positiver und die Nicht-Existenz negativer Emotionalität sowie das Gefühl von Sinnhaftigkeit und allgemeiner Lebenszufriedenheit (Ryan & Deci, 2001). In der Pädagogik der frühen Kindheit wurde die Selbstbestimmungstheorie der Motivation als eine Leittheorie aufgegriffen und dahingehend ausgelegt, dass die Befriedigung der benannten drei Grundbedürfnisse eine Voraussetzung dafür sei, dass „sich das Kind aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzen und die alterstypischen Entwicklungsaufgaben gut bewältigen“ kann (Becker-Stoll et al., 2014, S. 31). Kindliches Kompetenz-, Autonomie- und Zugehörigkeitserleben bzw. deren Gewährleistung durch angemessene pädagogische Arrangements und Interaktionen werden u.a. als Indikatoren für die Qualität frühpädagogischer Institutionen (Becker-Stoll, 2019) und die Rekonstruktion von Herstellungspraktiken kindlichen Wohlbefindens (Harring & Schutter, 2021) herangezogen. Wohlbefinden wird hier also als Erreichen der Befriedigung der drei Grundbedürfnisse definiert.

Einen weiteren theoretischen Bezugsrahmen zum Verständnis der emotionalen Situation und des Verhaltens von Kindern in pädagogischen Institutionen stellt die ethologische Bindungstheorie nach John Bowlby (1969/1975) dar. Sie betont die sozialen und emotionalen Grundlagen kindlichen Wohlbefindens im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit mindestens einer dem Kind vertrauten und feinfühlig agierenden Person, die bindungsrelevante Funktionen übernimmt. Dazu gehört im institutionellen Kontext, regelmäßig Zuwendung durch liebevolle verbale wie nonverbale Kommunikation zu zeigen und Sicherheit zu geben, indem die Bezugsperson bei eigenaktiven Tätigkeiten des Kindes emotional verfügbar und körperlich in der Nähe oder in kurzer Entfernung erreichbar ist. Weitere Funktionen sind die der Stressreduktion durch Hilfen bei der Emotionsregulation und bei der Überwindung von Irritationen und Ängsten, der Explorationsunterstützung, indem das Kind sich bei herausfordernden Aktivitäten rückversichern kann und zu neuem Erkunden ermutigt wird, und der Assistenz durch sensibles und wohldosiertes Unterstützen und Helfen (Ahnert, 2007). Entsprechende Interaktionen steigern das psychische Wohlbefinden, da sie gemäß bindungstheoretischer Annahmen die Wahrscheinlichkeit einer sicheren Bindungsbeziehung zur pädagogischen Fachkraft erhöhen und auf Seiten des Kindes zu mentalen Repräsentationen von sozialen Beziehungen als zuverlässig und tragfähig und zu einem Bild von sich selbst als emotional kompetent und selbstwirksam führen.

Schließlich werden Aussagen über kindliches Wohlbefinden bzw. Stresserleben/Unwohlsein auch auf der Basis psychophysischer Prozesse getroffen. So werden Verhaltenssignale von Säuglingen und Kleinkindern in der entwicklungspsychologischen Diagnostik und Beratung genutzt, um auf regulative Balance oder Dysregulation bzw. auf Zustände von Wohlbefinden oder aber Unwohlsein und Stress zu schließen. Grundlage ist das Konzept der Feinzeichen kindlicher Regulation im Entwicklungsmodell von Als und Brazelton (Brazelton, 1984). Das Konzept beschreibt vier psychophysische Verhaltenssysteme, die einem Entwicklungsverlauf unterliegen und sich in aufsteigender Folge organisieren und stabilisieren: das autonomautonom|||||Autonomes Handeln beinhaltet den Zustand der Selbstständigkeit, Unabhängigkeit Selbstbestimmung, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit.e System (körperliche Basisfunktionen wie Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, Atmung, Kreislaufregulation und Verdauung), das motorische System (Muskeltonus, Körperhaltung), das Schlaf-/Wachsystem sowie das System der kognitiven Aufmerksamkeit und sozialen Aufgeschlossenheit, das die Auseinandersetzung und Interaktion mit der Umwelt steuert. Für jedes der vier Systeme sind Ausdrucks-, Belastungs- und Bewältigungsverhaltensweisen beschrieben worden, die als Indikatoren für entweder eine Offenheit und Aufnahmebereitschaft und -fähigkeit des Kindes für Umweltreize, eine teilweise Belastetheit und aktive Regulationsversuche oder aber für überfordernde Belastung und Stress gelesen werden können.

Ein direkter physiologischer Stressparameter ist das körpereigene Hormon Cortisol, dessen Messung – meist über die Analyse der Konzentration im Speichel – mit der Erwartung verbunden wird, objektive Erkenntnisse hinsichtlich des (eingeschränkten) kindlichen Wohlbefindens zu liefern (vgl. Kirschbaum & Hellhammer, 1994). Die Cortisolausschüttung folgt einem zirkadianen Rhythmus mit der höchsten Konzentration kurz nach dem morgendlichen Erwachen und einem kontinuierlichen Absinken im Laufe des Tages. Akute Ereignisse im Tagesverlauf lassen den Cortisolspiegel nur kurzzeitig ansteigen. Sind Kinder allerdings kontinuierlichem Stress ausgesetzt, kann es zu Störungen und Fehlregulationen kommen, die sich über das Abflachen der Tageskurven abbilden. Studien zeigen, dass außerfamiliär betreute Kinder sowohl normale als auch abgeflachte oder im Tagesverlauf ansteigende Profile aufweisen (Dreyer et al., 2021; Drugli et al., 2018). Einige der für die Erklärung dieser Unterschiede empirischempirisch|||||Empirie bezeichnet wissenschaftlich durchgeführte Untersuchungen und Erhebung, die gezielt und systematisch im Forschungsfeld oder im Labor durchgeführt werden. Empirische Forschungen können durch verschiedene Methoden praktisch angewendet werden. ermittelten Bedingungsfaktoren, wie u.a. die Interaktionsqualität und der Bindungsstatus (Badanes, Dmitrieva & Watamura, 2012; Gunnar et al., 2010), lassen sich wiederum einigen oben benannten Wohlbefindensdimensionen zuordnen.

Dimensionen und Indikatoren kindlichen Wohlbefindens in der Forschung

Die international vergleichende Forschung zu kindlichem Wohlbefinden arbeitet mit Merkmalen, für die über möglichst viele Länder hinweg quantifizierbare Daten vorliegen. Wesentliche Ziele dieser „child indicator research“ liegen darin, gültige und zuverlässige Indikatoren für kindliches Wohlbefinden zu identifizieren und darauf beruhende Daten als Grundlage für ein Benchmarking und Entscheidungen auf der Ebene staatlicher Steuerung und Regulierung nutzen zu können. Grundsätzlich ist Ben-Arieh (2008) zu folgen, der in der Beforschung kindlichen Wohlbefindens Perspektivenwechsel und -erweiterungen gleichzeitig beschreibt und einfordert, so den Bezug zu Kinderrechten und die Fokusverlagerung weg von Risikofaktoren, der reinen Sicherung existentieller Grundbedürfnisse und der Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen hin zur Betrachtung der Balance zwischen Risiko- und Schutzfaktoren und der Verbesserung der Lebensqualität von Kindern. Ergänzend zu übergreifenden Indikatoren, die von Erwachsenen bestimmt werden, werden verstärkt die kindlichen Perspektiven und Vorstellungen von Wohlbefinden erfragt und einbezogen, gleichzeitig jedoch betont, dass Wohlbefinden sowohl das Recht auf Lebensqualität im Hier und Jetzt als auch eine zukunftsorientierte Perspektive („well-becoming“, siehe hierzu die kritische Diskussion bei Qvortrup, 1999; Ben-Arieh et al., 2014) umfasse, für die eine gute körperliche, emotionale, soziale und kognitive Entwicklung wesentlich sei (OECDOECD||||| OECD beinhaltet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und besteht aus 34 Mitgliedsstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Die Organisation wurde 1961 gegründet und hatte den Wiederaufbau Europas als Ziel.  , 2021).

Die beiden prominentesten Untersuchungen sind das Projekt Children's Worlds, das konsequent das subjektive kindliche Erleben fokussiert (Rees & Main, 2015; Rees et al., 2020), sowie die UNICEF Studien Child Wellbeing in Rich Countries (UNICEF Office of Research, 2013, 2020), die sowohl globale bzw. distale Indikatoren als auch Auskünfte von Eltern und Kindern ab einem Alter von ca. acht Jahren (z.B. deren Bewertung ihrer Beziehungen zu Eltern und peers) einbeziehen (Bradshaw, Hoelscher & Richardson, 2007; Bradshaw & Richardson, 2009).

Am Studienprojekt Children's Worlds nahmen in den Jahren 2010 bis 2019 insgesamt über 100000 Kinder und Jugendliche aus 37 Ländern – Deutschland inbegriffen – teil. Neben der Erfassung von Basisdaten (Alter, Geschlecht, Geburtsland) werden die folgenden Dimensionen adressiert: Lebensumfeld, Wohnsituation und familiäre Beziehungen; Geld und ökonomische Bedingungen; Freunde und andere Beziehungen; lokales Umfeld; Schule; Zeitnutzung; Gesundheit; Selbstbild/Körperbild; generelle subjektive Lebenszufriedenheit und affektives subjektives Wohlbefinden; Kinderrechte; Zukunftsperspektiven. Dabei werden auch psychometrische Skalen, wie die Student Life Satisfaction Scale (SLSS – Huebner, 1991) und der Personal Well-being Index – School Children (PWI-SC – Cummins & Lau, 2005) eingesetzt. Auskunftspersonen sind immer die Kinder selbst.

Die internationale UNICEF Studie Child Wellbeing in Rich Countries (Bradshaw et al., 2013; UNICEF Office of Research, 2013) legt, in Anlehnung an das ökosystemische Verständnis Bronfenbrenners (1989), ein Mehrebenenmodell kindlichen Wohlbefindens zugrunde. In vergleichbarer Weise wird Kindliches Wohlbefinden in der aktuellen Publikation der OECD Measuring What Matters for Child Well-being and Policies (2021) konzeptionalisiert. Die direkte Lebenswelt des Kindes (the world of the child) wird über Aktivitäten und Beziehungen operationalisiert, in die das Kind involviert ist; die es umgebenden Umweltfaktoren umfassen protektive und risikosteigernde Einflüsse des familiären und institutionellen sowie des weiteren physischen und gesellschaftlichen Umfelds, z.B. die sozio-ökonomische Lebenslage der Familie oder Merkmale und Qualität von Netzwerken, in die ein Kind und seine Familie eingebettet sind (the world around the child). Schließlich wird die gesellschaftlich-politische Gesamtsituation (the world at large) über das Vorhandensein und die Qualität von Strukturen und Leistungen u.a. in den Bereichen Soziales, Bildung und Gesundheit erfasst (z.B. Säuglingssterblichkeit; Armutsraten). Zusätzlich werden Outcomes operationalisiert, die sich u.a. auf materielle Versorgung, körperliche Gesundheit, psychisches Wohlbefinden, kognitive Entwicklung und Bildung sowie soziale, emotionale und kulturelle Kompetenzen beziehen und sowohl über distale Parameter (bspw. Suizidraten bei Kindern/Jugendlichen), Fremdeinschätzungen als auch über die Befragung der Kinder selbst erhoben werden.

Von diesen breiten Surveys lässt sich ein wachsender Korpus an sozial- und kindheitswissenschaftlichen Studien mit sowohl quantitativen als auch qualitativen Designs abgrenzen, in denen der Fokus stärker auf dem Kind und seinem direkten Umfeld liegt und wo proximale Merkmale und Korrelate kindlichen Wohlbefindens beschrieben und analysiert werden. Ein älteres systematisches Review (Pollard & Lee, 2003) identifiziert fünf Dimensionen, die in den insgesamt 175 einbezogenen Studien adressiert werden: Körperliches Wohlbefinden (u.a. Ernährung, sportliche bzw. Bewegungsaktivitäten, Krankheitssymptome, körperliche Misshandlung, gesundheitsförderliches und -riskantes Verhalten); psychologisches Wohlbefinden (Allgemeines Wohlbefinden, psychische Gesundheit, Selbstwertgefühl, Bindungssicherheit, Adaptationsfähigkeit, Fröhlichkeit, Aggressivität, Verhaltensauffälligkeiten, Hyperaktivität, Stress, Depressivität, Ängstlichkeit); kognitives Wohlbefinden (Schulerfolg und Schulleistungen, kognitive Fähigkeiten, Konzentration, Entwicklungsverzögerungen, schulische Verhaltensprobleme); soziales Wohlbefinden (Familien- und peer-Beziehungen, emotionale und alltagspraktische Unterstützung, persönliche Ressourcen, sozial angemessenes Verhalten, soziale und kommunikative Kompetenzen, Teilhabe an kulturellen Aktivitäten, Beliebtheit) sowie materielles Wohlbefinden (familiäre Ressourcen, elterliches Einkommen, wirtschaftliche Einschränkungen, sozio-ökonomischer Status).

Erfassung der Perspektive von Kindern

Zwar gibt es mittlerweile einen breiten Konsens, dass die subjektive Perspektive von Kindern bei der Erfassung und Analyse von Wohlbefinden berücksichtigt werden muss. Dies geschieht in der Regel entlang von Erwachsenen festgelegten, „objektiven“ Wohlbefindensdimensionen. Forschung zur Frage, was das Wohlbefinden von Kindern im Kern für sie selbst bedeutet, bedient sich überwiegend qualitativer Methoden und ist längst noch nicht vergleichbar etabliert. Vorliegende Ergebnisse zeigen hohe Übereinstimmungen zwischen den aus Kinderaussagen und -beobachtungen generierten und zentralen theoretisch abgeleiteten Dimensionen, aber auch Akzentuierungen und Ergänzungen. Kinder verbinden Wohlbefinden mit dem Erleben von Glück und Spaß, der Gewährleistung von Sicherheit und vertrauensvollen Beziehungen (Fane et al., 2020; Fattore, Mason & Watson, 2012; Simmons et al., 2015), aber auch damit, eigenständig zu handeln, Entscheidungen zu treffen und etwas bewirken zu können – auch außerhalb der Aufsicht und Kontrolle durch Erwachsene und durchaus in Abgrenzung zu ihnen („agency“; Fane et al., 2020; Koch, 2018).

Angehört, ernst genommen und beteiligt zu werden (Fattore, Mason & Watson, 2012; Steckermeier, 2019), sich körperlich gesund zu fühlen, sich materielle Güter leisten zu können und Gelegenheiten zum Lernen zu haben (Fane et al., 2020) sind weitere Facetten des Wohlbefindens, die im Rahmen partizipativer Forschung mit Kindern rekonstruiert werden konnten. Eine besondere Bedeutung haben Spiel und Teilhabe in der Sozialwelt der Peers: Hier gut integriert zu sein, Freunde zu gewinnen und in der peer-Gruppe Spiel und Zusammenhalt zu erleben, an Aushandlungsprozessen teilzuhaben und Herausforderungen zu bewältigen, sind aus Sicht der Kinder für ihr Wohlbefinden elementar (Casas, 2011; Fane et al., 2020; Koch, 2018; Langsted, 1994; vgl. auch Nentwig-Gesemann & Fröhlich-Gildhoff in diesem Band).

Der besonderen Herausforderung, das aktuelle Wohlbefinden sehr junger Kinder zu erfassen, die verbal selbst noch nicht auskunftsfähig sind, wird methodisch auf zwei Wegen begegnet: zum einen über Fremdeinschätzungen, in der Regel von Eltern oder pädagogischen Fachkräften (De Schipper et al., 2004; Ravens-Sieberer, 2003), zum anderen über die Erhebung von Beobachtungsdaten, die sowohl direkt im Feld als auch anhand von Videoaufzeichnungen gewonnen werden (De Kruif et al., 2007; Laevers, 2005; Seland, Hansen Sandseter & Bratterud, 2015; Neher et al., 2019; Viernickel et al., 2018). Die Fremdeinschätzungen beruhen auf der Bewertung des kindlichen Wohlbefindens unter Betrachtung eines längeren Zeitraums (z.B. der letzten vier Wochen) und berücksichtigen die Dimensionen des körperlichen und psychischen Wohlbefindens, des Selbstwerts, des Erlebens von sozialen Beziehungen und sozialer Unterstützung in der Familie und mit Peers bzw. Freunden sowie die Funktionsfähigkeit und Erfahrungen im Alltag in Kindergarten bzw. Schule. Die Beobachtungsverfahren fokussieren auf Explorations-, Kommunikations-, Spiel- und Ausdrucksverhalten von Kindern und deren Interaktionspartnern in konkreten Situationen. Erfasst werden u.a. der emotionale Status, der Grad der engagierten Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt (Engagiertheit, Wahrnehmungserfahrungen), die soziale Teilhabe an Interaktionen und Aktivitäten mit pädagogischen Fachkräften und peers und die Suche nach bzw. Gewährung von emotionaler und funktionaler Unterstützung (z.B. Assistenz, Trost, Emotionsregulation).

Kritische Bilanzierung

Konzepte und Maßnahmen, die helfen sollen, ein im umfassenden Sinne gutes Leben (Betz et al., 2018) für möglichst alle Kinder, unabhängig ihrer Herkunft, der familiären sozio-ökonomischen Lage und individueller Voraussetzungen, zu erreichen, sind auf wissenschaftlich generierte zuverlässige und gültige Daten angewiesen. Auf der Makrosystemebene sollen diese durch international vergleichende und länderspezifische Child-Wellbeing-Surveys bereitgestellt werden, während Einzelforschungsprojekte vertiefte Analysen zum kindlichen Wohlbefinden, z.B. in familiären und institutionellen Kontexten, bei gesundheitlichen Einschränkungen oder in Transitionsprozessen beisteuern können. Somit wird das Wohlbefinden von Kindern als ein wichtiger Aspekt des Aufwachsens in Familie und familienergänzenden Institutionen in der Forschung zunehmend thematisiert und sowohl in qualitativen als auch quantitativen Forschungsdesigns neben Entwicklungs-Outcomes oder dem Grad der pädagogischen Qualität der Settings bzw. der pädagogischen Interaktionsqualität erfasst und beschrieben. Allerdings können die Definitionen und Operationalisierungen kindlichen Wohlbefindens nicht uneingeschränkt überzeugen, weil sie teilweise nur eine Auswahl der als bedeutsam erkannten Dimensionen berücksichtigen, normativ im Sinne zu erreichender Entwicklungsergebnisse und Kompetenzen sind, sich (zu) stark auf globale bzw. distale Indikatoren stützen, die zusätzlich zu wenig aussagekräftigen Gesamtindizes aggregiert werden, oder kulturelle Sensitivität vermissen lassen (Biggery & Santi, 2012; Fane et al., 2016; Pollard & Lee, 2003).

Der Wunsch nach einer einheitlichen Definition und vergleichbaren Operationalisierung kindlichen Wohlbefindens wird häufig geäußert (Ben-Arieh et al., 2014; Kämpfe, 2019; Pollard & Lee, 2003); dies scheint angesichts der vielen Disziplinen, aus deren diversen Denk- und Methodentraditionen heraus ganz unterschiedliche Zugänge zur wissenschaftlichen Bearbeitung kindlichen Wohlbefindens anschlussfähig sind und daher präferiert werden, wenig aussichtsreich. Um die Einordnung von Forschungsfragen und -ergebnissen und den Diskurs hierüber zu unterstützen ist es aber umso wichtiger und nachdrücklich zu fordern, dass die jeweiligen theoretischen Grundlagen geklärt und transparent gemacht, Konzepte und Begriffe zueinander in Beziehung gesetzt und Operationalisierungen mehrdimensional vorgenommen werden. In Anerkennung, dass es sich bei kindlichem Wohlbefinden um einen „dynamischen und multidimensionalen Prozess, der objektive und subjektive Dimensionen auf komplexe Weise vereint“ (Kämpfe, 2019, S. 31) handelt, bietet das aktuelle Rahmenkonzept der OECD (2021) hierfür eine hilfreiche Orientierung.

Zunehmend wird die Notwendigkeit erkannt, die Perspektiven der Kinder selbst in der Forschung zu kindlichem Wohlbefinden angemessen zu berücksichtigen. Deren valide und reliable Erfassung birgt – insbesondere in internationalen Surveys mit großen Stichproben – jedoch erhebliche methodische Probleme. Ob die angestrebte Vergleichbarkeit der kindlichen Angaben tatsächlich erreicht werden kann, erscheint angesichts der Kulturabhängigkeit mancher eingesetzter Fragebatterien und Effekten sozialer Erwünschtheit – die ebenfalls kulturell variieren dürften – diskussionswürdig. Ein Forschungsdesiderat ist die subjektive Perspektive sehr junger Kinder auf ihr Wohlbefinden, auch im Kontext frühpädagogischer Institutionen. Während Kinder ab ca. sechs bis acht Jahren schon vielfach in einschlägige schriftliche Befragungen und in jüngerer Zeit auch über Gruppendiskussionen und Interviews einbezogen werden (Andresen et al., 2018; Bradshaw et al., 2013; Sommer-Himmel & Titze, 2018), ist die Teilnahme von Kindern vor Schuleintritt noch eher selten. Auch hierfür bedarf es einer Anpassung und Erweiterung des Methodenrepertoires (Dreyer et al., 2021; Nentwig-Gesemann, 2013). Schließlich müssen normative Setzungen in Bezug auf den Wohlbefindensbegriff selbst kritisch reflektiert werden. Hier lassen sich aktuelle Ansätze einordnen, die kindliches Wohlbefinden nicht als einen Status verstehen, den es festzustellen und ggf. zu modifizieren gilt, sondern als einen Herstellungsprozess im Kontext sozialer und räumlicher Arrangements (vgl. die Beiträge in diesem Band).

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Erstveröffentlichung als Open Access in
Frühe Bildung (2022), 11 (3), 107–114
https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000581

Förderung
Open Access-Veröffentlichung ermöglicht durch die Universität Leipzig.
Susanne Viernickel
Erziehungswissenschaftliche Fakultät
Pädagogik der frühen Kindheit
Universität Leipzig
Marschnerstr. 31
04109 Leipzig
Deutschland
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