Demokratiebildung und Partizipation in der KiTa

nifbe-Grundlagenpapier erschienen

Die gesellschaftliche Realität in Deutschland ist durch eine immer größer werdende individuelle, soziale und kulturelle Vielfalt gekennzeichnet. Zugleich sieht sich die Demokratie hierzulande wie auch anderswo in der westlichen Welt verstärkt Angriffen von extremistischen Bewegungen ausgesetzt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sieht die Demokratie laut einer YouGov-Umfrage aus 2019 bei uns mittlerweile in Gefahr.
Als Mikrokosmos der Gesellschaft ist auch die KiTa gefordert, sich konsequent mit diesen Herausforderungen auseinander zu setzen. Es gilt dabei sowohl kompetent und konstruktiv mit Vielfalt in ihrer ganzen Bandbreite umzugehen als auch die KiTa von Anfang als „Kinderstube der Demokratie“ zu gestalten.

KiTa als „Kinderstube der Demokratie“

In der pädagogischen Praxis bildet die Partizipation hierfür das entscheidende Bindeglied: Der gelungene Umgang mit Vielfalt wie auch die Demokratiebildung zeichnen sich dadurch aus, dass alle Kinder sich beteiligen und auch mitentscheiden können. Hierüber erfährt das einzelne Kind Wertschätzung und Respekt und kann sich als selbstwirksam erleben. Auf diese Weise können alle Kinder unter dem Aspekt der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit bestmöglich gefördert und zugleich eine aktive demokratische Teilhabe von Anfang an gelebt werden. Dieser Anspruch setzt eine hohe (Selbst-)Reflexionsfähigkeit der pädagogischen Fachkräfte und das Hinterfragen (oftmals unbewusster) Normerwartungen und Vorurteile sowie des eigenen Bildes vom Kind und der eigenen Machtposition voraus.

Im vorliegenden nifbe-Grundlagenpapier gehen die Autori*innen nach einer gesellschaftlichen Kontextualisierung und dem Einführen in die wissenschaftlichen Grundlagen des Themas Demokratie und Partizipation konkret auf Ansätze und Schlüsselfragen für die alltägliche KiTa-Praxis ein. Ein Ausblick zeigt auf, dass die Demokratiebildung und Partizipation in der KiTa auch in eine Kultur der Teilhabe und Anerkennung im Gesamtsystem eingebettet sein sollte – von der Fachberatung über den Träger und die Aus- und Weiterbildung bis zur Wissenschaft und Politik. Je demokratischer und partizipativer das Gesamtsystem gestaltet wird, umso besser können sich die entsprechenden Kompetenzen der Beteiligten auf allen Ebenen weiterentwickeln und entfalten.

Das Grundlagenpapier bildet zusammen mit dem Professionalsierungsbeitrag Nr. 7 zu den Chancen und Herausforderungen der Heterogenität die fachliche Grundlage für die nifbe-Qualifizierungsinitiative „Vielfalt leben und erleben“, die ab 2021 mit dem besonderen Fokus „Demokratie stärken“ durchgeführt wird. Sie können die Grundlagenpapiere unten downloaden oder in unserem Online-Shop als Printexemplar bestellen.

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