Als Kindheitspädagoge in der KiTa-Praxis

„Reflexion und wissenschaftliche Kontextualisierung der Arbeitstätigkeit in einer niedersächsischen Kindertageseinrichtung“

Wie kommen KindheitspädagogInnen in der KiTa-Praxis an und welche Erfahrungen machen Sie dort? Dies reflektiert der Kindheitspädagoge Christoph Kairies, der zunächst einen B.A.-Studiengang „Bildung und Förderung in der Kindheit“ (Universiät Gießen) absolvierte und dann fünf Jahre lang als pädagogische Fachkraft in einer KiTa arbeitete – dabei werden auch grundsätzliche Fragen der ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.   aufgeworfen. Zur Zeit ist Christoph Kairies M.A.-Student der Erziehungswissenschaft an der Universität Osnabrück.


Einführung


Der Bericht bezieht sich thematisch auf meine zirka fünfjährige Tätigkeit als pädagogische Fachkraft in einer niedersächsischen Kindertageseinrichtung und versucht, diese aus der Retrospektive reflexiv zu bearbeiten und wissenschaftlich einzuordnen.

Dabei wird der Blick auf die Phasen der Berufsorientierung und auf die Zufriedenheit im Beruf gerichtet sowie die Rolle als Kindheitspädagoge in der Einrichtung betrachtet. Zu jedem dieser Blickwinkel erfolgt nach der Reflexion eigener Erfahrungen eine Rückkopplung mit Forschungsergebnissen aus dem jeweiligen thematischen Kontext, wodurch ermöglicht werden soll, meine Erfahrungen und Sichtweisen über die Mikroebene hinaus einzuordnen und zu erörtern, inwieweit sich diese von den empirischempirisch|||||Empirie bezeichnet wissenschaftlich durchgeführte Untersuchungen und Erhebung, die gezielt und systematisch im Forschungsfeld oder im Labor durchgeführt werden. Empirische Forschungen können durch verschiedene Methoden praktisch angewendet werden.en Erkenntnissen unterscheiden oder eben nicht. Vor diesem Hintergrund werden in dem Bericht auch relevante Informationen zu meiner pädagogischen Ausbildung, der besagten Kindertageseinrichtung und der dortigen Arbeitstätigkeit als pädagogische Fachkraft ausgeführt, um die Reflexionen besser nachvollziehen zu können.

Ambivalenz von beruflicher Zufriedenheit und hoher Belastung


Insgesamt kann nach der Bearbeitung der eigenen pädagogischen Praxis festgehalten werden, dass meine Reflexionen bis auf einzelne einrichtungs- und ortsspezifische und auf die Besonderheiten der Krippenarbeit bezogene Aspekte recht identisch mit der Mehrheit der Aussagen ist, die die pädagogischen Fachkräfte in den berücksichtigen Untersuchungen vorgenommen haben: Zur Berufsorientierung ist meine Studienwahl aus ,Überzeugungʻ festzuhalten, die wie bei vielen anderen auch aufgrund individueller Faktoren wie dem Interesse und den positiven Erfahrungen im Umgang mit Kindern, dem unterstützenden Umfeld und den strukturellen Voraussetzungen erfolgte. Betreffend der allgemeinen Zufriedenheit in der beruflichen Tätigkeit kann das angedeutete berufsfeldbezogene Charakteristikum der Ambivalenz von beruflicher Zufriedenheit und besonderer Belastung auch für die Reflexion meines Werdegangs für viele Aspekte Geltung beanspruchen, die sich nicht auf Ein-richtungs- oder Arbeitsplatzspezifika zurückführen lassen. Ebenso scheint der Wer-degang als ein Kindheitspädagoge, der vor dem Studium keine Berufsausbildung oder nennenswerte Praxiserfahrung besaß, recht typisch für viele andere AbsolventInnen frühpädagogischer Studiengänge zu sein. Positive Bewertung des Studiums, Arbeits-tätigkeit im Feld der Kitas als vorübergehende Etappe in der Erwerbsbiographie und schneller Berufseinstieg sind hierbei die herausstellbaren Kernelemente, die sowohl in meiner beruflichen Entwicklung als auch in den wissenschaftlichen Studien wiedergefunden werden können.

Um diese ersten Ergebnisse weiter fundieren zu können, wäre sicher der Einbezug weiterer Forschungsergebnisse nötig und auch der gendertheoretische Blickwinkel auf mich als Mann in der Einrichtung wären als interessante Erweiterung denkbar. Dennoch ist in diesem selbstgewählten Format – mit der Zielstellung eines Praktikumsberichtes an der Universität Osnabrück im Rahmen des Masters Erziehungswissenschaft – eine spannende und persönlich aufschlussreiche Auseinandersetzung mit der eigenen Praxistätigkeit möglich gewesen.


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