Spiel als Motor der Entwicklung

Zum Verhältnis zwischen Spielen und Lernen

Inhaltsverzeichnis

  1. Entwicklung des kindlichen Spiels
  2. Spielend lernen: Zum Verhältnis zwischen Spielen und Lernen
  3. Die Kita als Spielort?
  4. Literatur

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Die Bedeutung des kindlichen Spiels für die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung ist vollkommen unstrittig. Bereits die Pioniere der modernen Kindheitspädagogik wie Friedrich Fröbel und Maria Montessori stellten das Spiel als zentralen Bestandteil der Kindheit heraus. In der Reggio-PädagogikReggio-Pädagogik|||||Die Reggio-Pädagogik ist ein reformpädagogisches  Gesamtkonzept von Ideen und Praxisstrukturen, die seit den 1960 er Jahren in der Norditalienischen Stadt Reggionell`Emilia in Krippen und Kindergärten entwickelt wurde. Dem Konzept liegt ein humanistisches Menschenbild und eine demokratische Gesellschaftsvorstellung inne. und im Situationsansatz werden der pädagogischen Begleitung und Unterstützung des kindlichen Spiels breite Aufmerksamkeit gewidmet. In den Bildungsprogrammen der Länder wird das Spiel explizit oder implizit mit Lernen in Verbindung gebracht. In dem Gemeinsamen Rahmen der Jugend- und Kultusminister (2004) für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen findet der Begriff des Spiels in verschiedenen Kontexten Verwendung. Es werden „erkundende und spielerische Lernformen“ (ebd., S. 6) empfohlen, wobei der enge Bezug von Spielen und Lernen ausgedrückt wird. Unterschieden werden auch „moderierte Lernarrangements und Freispielphasen“ (ebd., S.6), dabei wird auf die besonderen Aspekte des Spiels (Zweckfreiheit, Freude und Motivation) verwiesen.

In der Praxis wird das Spiel des Kindes häufig als eigensinnige Weltaneignung und zuweilen auch schwer zu deutende Lebensäußerung wahrgenommen. In dieser Beobachtung drückt sich die große Vielfalt des kindlichen Spiels aus, in dem alters- und entwicklungsbezogene Interessen und Kompetenzen, aber auch interkulturelle und interpersonale Heterogenitätsdimensionen, Geschlechterrollen, Gruppendynamiken sowie innerseelische Zustände als Verhaltensäußerungen hervortreten. Im pädagogischen Fachdiskurs stellt sich daher die Frage, in welcher Form das Spiel – besser die Vielfalt der Spiele – in den Blick genommen, als Lerngelegenheit verstanden und ressourcenorientiert begleitet und gefördert werden kann.


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