Familienzentren liegen im Trend (nifbe-Befragung)

Ergebnisse einer Online-Befragung des nifbe

Viele KiTas und auch andere Einrichtungen machen sich in Niedersachsen derzeit auf dem Weg, um zu einem Familienzentrum zu werden. Aber was genau macht ein Familienzentrum aus? Warum ist das Thema so aktuell? Und: Welche Unterstützung brauchen Einrichtungen auf ihrem Weg zu einem Familienzentrum?


Diese und weitere Fragen standen im Fokus einer Online-Befragung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), an der knapp 450 KiTas, Familienbildungsstätten, Mehrgenerationenhäuser und ähnliche Einrichtungen teilgenommen haben. Davon verstehen sich schon gut 70 als Familienzentren und 130 sind auf dem Weg dorthin.
 

 

Ausschlaggebend hierfür ist, dass sich die Praxis den verändernden gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen versucht und hier ein deutlicher Bedarf nach familienunterstützenden Angeboten wahrgenommen wird. Dies ist insbesondere auch bei den KiTas und anderen Einrichtungen der Fall, die sich selbst als in „sozial benachteiligten“ Regionen befindend einschätzen.

 

Verbindliche Definition fehlt noch
 

Grundsätzlich gibt es in Niedersachsen allerdings noch keine verbindliche Definition darüber, was ein Familienzentrum ausmacht. Als Kernaufgaben werden aber familienunterstützende Angebote für Eltern und Kinder aus dem sozialen Umfeld der Einrichtung sowie die intensive Einbeziehung der Eltern in die Bildungsprozesse ihrer Kinder angesehen. Vor diesem Hintergrund wird der Early excellence-centre-Ansatz von rund einem Viertel der Befragten als geeignete konzeptionelle Grundlage aufgefasst.


Grundsätzlich basiert ein Familienzentrum auch auf der sozialräumlichen Vernetzung mit Kooperationspartnern. Ganz oben steht bei den Befragten dabei die Kooperation mit der benachbarten Grundschule, mit Beratungsstellen und der Gesundheitsförderung. Aber auch die Kooperation mit Familienservicebüros, Familienbildung sowie Sport- und Kulturvereinen spielt eine gewichtige Rolle.


Nur wenig zusätzliche Ressourcen

 

Nur knapp 30% der befragten bestehenden Familienzentren bekommen zusätzliche finanzielle Unterstützung oder Personalressourcen für ihre erweiterten Angebote. Bei den sich auf den Weg befindlichen Einrichtungen sind dies sogar nur deutlich unter 10%. Zusätzliche Unterstützung erfahren die Einrichtungen insbesondere durch die Fachberatung, durch ehrenamtliches Engagement und Fortbildungen.


Von über 80% der Befragten wird jedoch ein weiterer Bedarf an Fortbildung und Begleitung aus der Praxis zur Entwicklung bzw. Etablierung der Familienzentren formuliert. Insbesondere Fortbildungen zur Gestaltung von Kooperationen und Netzwerken sowie zur Organisationsentwicklung und integrierter Familienarbeit werden hier von den Befragten benannt, aber auch Prozessbegleitung ist gefragt. Rund 60% der Befragten sehen auch Fachtagungen, Materialien und Handreichungen als hilfreich an.


Im nifbe wird das Thema Familienzentren durch eine von Heike Engelhardt koordinierten landesweiten Expertengruppe begleitet. Hier sollen nun auf Grundlage der Ergebnisse der Befragung unterstützende Angebote wie Beratung und Handreichungen entwickelt sowie auch Empfehlungen an die Politik bzw. die KiTa-Träger formuliert werden.
 

 

Ergebnisse im Detail

 



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