Gemeinsamer Orientierungsrahmen "Bildung und Erziehung in der Kindheit"
Ende 2010 wurde von der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) und der KultusministerkonferenzKultusministerkonferenz|||||Die KMK ist die ständige Konferenz der Länder in der BRD, wurde 1948 gegründet und ging aus der "Konferenz der deutschen Erziehungsminister" hervor. Sie basiert auf dem freiwilligen Zusammenschluss der zuständigen Minister/Senatoren der Länder für Bildung, Erziehung und Forschung. Da nach dem Grundgesetzt und sog." Kulturhoheit der Länder" die Zuständigkeiten für das Bildungswesen bei den einzelnen Ländern liegt, behandelt die KMK Angelegenheiten von überregionaler Bedeutung mit dem Ziel einer "gemeinsamen Meinungs- und Willensbildung, sowie der Vertretung gemeinsamer Anliegen". (KMK) der „Gemeinsame Orientierungsrahmen ‚Bildung und Erziehung in der Kindheit‘“ verabschiedet.
Ausgangspunkt sind, wie JFMK und KMK gemeinsam erklären, die gestiegenen Ansprüche an frühpädagogische Fachkräfte: "Kindertageseinrichtungen stehen heute vor neuen Herausforderungen, die sich vor allem aus der seit der PISA Studie geführten öffentlichen Diskussion über die große Bedeutung einer frühen Förderung aller Kinder und aus dem gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Wissensgesellschaft ergeben"
Der Orientierungsrahmen soll Eckpunkte für die Weiterentwicklung, Systematisierung und Durchlässigkeit der Aus- und Weiterbildungsangebote an Fachschulen, Fachakademien und Hochschulen im Bereich der Bildung und Erziehung in der Kindheit bieten. Er unterscheidet dabei folgende Bereiche:
- Kenntnisse
- Fertigkeiten
- Personale und soziale Kompetenzen
Lernort Praxis und Durchlässigkeit
Eine zentrale Stellung bei der ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.
von Fachkräften räumt der Orientierungsrahmen dem Lernort Praxis ein: „Der pädagogische Berufsalltag zeichnet sich in hohem Maße durch wechselnde, neue, unvorhersehbare, nicht planbare Herausforderungen aus. Um die dazu notwendigen Einstellungen und Handlungskompetenzen zu erwerben, ist vor allem Praxiserfahrung notwendig. Deshalb sind Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung der Fachkräfte. Dabei kommt der Qualität der konkreten pädagogischen Arbeit in der Einrichtung eine ebenso wichtige Bedeutung zu wie der der Praxisbegleitung.“
JFMK und KMK halten es desweiteren für sinnvoll, „dass grundsätzlich außerhalb des Hochschulbereichs erworbene nachgewiesene gleichwertige Kompetenzen und Fähigkeiten bis zur Hälfte der Leistungspunkte für den Bachelor-Abschluss angerechnet werden können“.
Fachschulen und Hochschulen sollen nach Ansicht von JFMK und KMK in Zukunft verstärkt zusammen arbeiten, „um die Kontinuität und Durchlässigkeit der Ausbildungsstrukturen sicher[zu]stellen. So soll durch die Einrichtung regionaler Kooperationsstrukturen zwischen Fachschulen und Hochschulen die vertikale Durchlässigkeit und Übergänge gefördert werden.“ Die Kooperation der verschiedenen Akteure aus der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften soll dabei auch dem wechselseitigen Wissenstransfer dienen.
Weiter konkretisiert wird der Orientierungsrahmen durch ein „Kompetenzorientiertes Qualifikationsprofil für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern an Fachschulen / Fachkademien“ der KMK, das wir Ihnen weiter unten zum Download anbieten.
- Zuletzt bearbeitet am: Montag, 20. Oktober 2014 15:44 by Karsten Herrmann