
Sie machen, wie die nifbe-Direktorin Prof. Dr. Zimmer in ihrem Vorwort ausführt, „aufmerksam auf das Staunen und Fragen, das Wahrnehmen und Erkennen, aber auch auf das Bedürfnis der Kinder nach Nähe, Anerkennung und Geborgenheit.“
Dem Betrachter eröffnen die Bilder den Raum für eigene Erfahrungen, Erinnerungen und Assoziationen. Sie sind nicht eindeutig fest gelegt und immer wieder auch mit einem überraschenden Doppelsinn ausgestattet, der sich erst auf den zweiten Blick und mit eigenem Nachdenken und Nachspüren erschließen lässt.
Begleitet und kommentiert werden die Bilder durch kurze Texte von 15 niedersächsischen WissenschaftlerInnen, die sich mit den verschiedensten Aspekten der frühkindlichen Bildung und Entwicklung beschäftigen. Sie interpretieren die Bilder auf persönliche Art und Weise und liefern en passant wichtige Hintergrund-Informationen aus Sicht der Elementarpädagogik, der Entwicklungspsychologie, der Gesundheit, Bewegung und Psychomotorik oder auch der Begabungsförderung. „Gemeinsam ist allen AutorInnen“, so Prof. Zimmer, „das Bild des Kindes, das ihre Arbeiten bestimmt: Das Kind wird in einem ko-konstruktiven Bildungsprozess als kompetent handelnde Person gesehen, als selbsttätiges Kind mit individuellen Ressourcen und vielfältigen Begabungen, das mit Freude forscht, entdeckt und lernt.“
In der Kombination von Bild und Text ist in diesem Buch so das Abenteuer der kindlichen Bildung und Entwicklung geradezu mit Händen zu greifen und mit zu erleben. Es ist ein beeindruckendes Plädoyer für das Kind in seinem ganzen Reichtum.
Karsten Herrmann
- Auf die ersten Jahre kommt es an. Hrsg. vom nifbe. Herder, 80 S., 10,00 Euro.