„miniKIM 2014" dokumentiert, wie Zwei- bis Fünfjährige Medien nutzen
Medien spielen im Alltag von Kindern eine große Rolle, auch Mädchen und Jungen im Vorschulalter wachsen keineswegs medienfern auf. Bei der Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen spielen besonders das Fernsehen und (Bilder-)Bücher eine zentrale Rolle. Fast die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe (44 %) sieht jeden oder fast jeden Tag fern, 43 Prozent beschäftigen sich (fast) täglich mit einem Buch. Im Altersverlauf zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Präferenzen: Während für die Mehrheit der Zwei- bis Dreijährigen Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium.
Dies macht sich auch in der Nutzungsdauer bemerkbar: Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren sehen durchschnittlich 34 Minuten am Tag fern, die Vier- bis Fünfjährigen kommen bereits auf 52 Minuten pro Tag. Unabhängig davon bleibt die Zeit, in der sich die Kinder mit Büchern beschäftigen, aber in beiden Altersgruppen konstant (26 Minuten pro Tag). Außerdem hören die Zwei- bis Fünfjährigen nach Angaben der Haupterzieher im Schnitt 18 Minuten pro Tag Radio, spielen drei Minuten Computer-, Konsolen- oder Onlinespiele und nutzen jeweils zwei Minuten das Internet, Handy- sowie Tabletspiele. Dies sind Ergebnisse der Studie miniKIM 2014 (Kleinkinder und Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, bei der die Haupterzieher zum Medienumgang ihrer Kinder befragt wurden.
Der beliebteste Fernsehsender der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren ist der „KiKA" von ARD und ZDF. Die liebste Fernsendung der Jungen und Mädchen ist „Unser Sandmännchen". Mit Abstand folgen „Die Sendung mit der Maus", „Wicki und die starken Männer" und die „Sesamstraße". Die Lieblingsbücher der Zwei- bis Fünfjährigen kommen hauptsächlich aus dem Genre der Tier- oder Bauernhofgeschichten.
Nach Einschätzung der Eltern ist vor allem das Buch ein wichtiges Medium, das die Fantasie von Kindern fördert. Außerdem denkt der Großteil der Haupterzieher, dass Kinder durch Bücher lernen und diese ein wichtiger Faktor für den späteren Schulerfolg sind. Das Internet wird von vielen Eltern eher kritisch gesehen: So denkt gut die Hälfte der Eltern, dass das Internet einen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft habe, dass ihre Kinder mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen und außerdem durch das Internet zu „Stubenhockern" werden. Filmmedien wie Fernsehen, Videos und DVDs bergen nach Ansicht der Eltern ähnliche Gefahren, seien aber dennoch für die Kinder wichtig, um im Freundeskreis mitreden zu können.
Computer und Internet spielen im Alltag der Zwei- bis Fünfjährigen eine sehr untergeordnete Rolle, lediglich 15 Prozent der Kinder haben schon erste Erfahrungen mit dem PC gesammelt. Das Internet nutzen nur sieben Prozent der Jungen und Mädchen, allerdings sind fünf Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen schon regelmäßige Nutzer von Online-Diensten. Nur 15 Prozent aller Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren haben schon einmal Tablet-PC genutzt, inhaltlich steht hier das Spielen neben dem Anschauen von Fotos oder Videos im Mittelpunkt. Die Hälfte der Haupterzieher ist zudem der Meinung, Tablet-PCs seien nichts für Kinder.
Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest