GEW: Es drohen Urabstimmung und unbefristete Streiks

 

Auch die fünfte Verhandlungsrunde im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Kommunen ist ohne Ergebnis geblieben. Das teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag nach dem Ende der Verhandlungen in Offenbach mit.

In den nächsten Tagen werden die verantwortlichen Gremien über das Scheitern der Verhandlungen und die Urabstimmung der Mitglieder über unbefristete Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst entscheiden. "Die Arbeitgeber haben Runde für Runde blockiert und bis heute kein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch gelegt. Der Gewerkschaftsforderung nach einer deutlichen Aufwertung des gesamten SuE-Berufsfeldes durch eine bessere Bezahlung aller Beschäftigtengruppen haben sie eine Absage erteilt", sagte Norbert Hocke, für Jugendhilfe und Sozialarbeit verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied und Mitglied der Verhandlungskommission. "Die Arbeitgeber haben versucht, die Gewerkschaften im Klein-Klein zu verstricken. Detailangebote, die zudem weit von substanziellen materiellen Verbesserungen für die Beschäftigten entfernt waren, hat es immer nur für einzelne Gruppen gegeben. Jetzt ist unsere Geduld erschöpft. Die Kolleginnen und Kollegen werden mit ihren Aktionen die richtige Antwort auf die Verweigerungshaltung der Arbeitbeger geben." Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes haben mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) seit Ende Februar über den Eingruppierungstarifvertrag für die kommunalen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst verhandelt.

Ein deutliches Zeichen hatten vor der fünften Verhandlungsrunde noch einmal mehrere zehntausend Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, gesetzt und sich an den Warnstreiks der Gewerkschaften beteiligt. Warnstreiks und Kundgebungen fanden in Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern statt.

 

"Die gesellschaftlichen Erwartungen an diese Berufsgruppe sind in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Damit sind auch die Anforderungen an Qualifikation und Arbeit der Beschäftigten in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gestiegen. Diese Entwicklung muss sich endlich in einer deutlich besseren Bezahlung der Kolleginnen und Kollegen widerspiegeln. Dazu gehört auch, dass neue Berufsgruppen wie Kindheitspädagogen und Schulsozialarbeiter entsprechend eingruppiert werden", begründete Hocke die Forderung der Gewerkschaften.

 

Info: Die Forderungen der Gewerkschaften haben ein Gesamtvolumen, nach dem die Gehälter der Beschäftigten im Durchschnitt um zehn Prozent steigen. Die Gewerkschaften hatten die Entgeltordnung (EGO) für den SuE zum Jahreswechsel 2014/15 gekündigt.

Aktuelle Informationen zu den Verhandlungen, den Forderungen der Gewerkschaften und Aktionen der Beschäftigten finden Sie auf der GEW-Website unter www.gew.de/EGO.

 

Quelle: GEW