In rasanter Weise ist in den letzten Jahren das Wissen um die entscheidende Bedeutung der ersten Jahre unserer Kinder und ihre bestmögliche Förderung und Unterstützung gewachsen. Unter dem Motto „Wissen macht sich auf die Reise“ bot das Regionalnetzwerk SüdWest des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) daher rund 150 elementarpädagogischen Fachkräften im Lingener IT-Zentrum die Gelegenheit, sich über aktuelle Themen und Entwicklungen zu informieren und sie zu diskutieren. Als prominente Gäste machten sich unter anderem die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues, mit auf die Wissens-Reise.
"Wunderbare Noten" für das nifbe
Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka unterstrich angesichts der demographischen Entwicklung und der globalisierten Wirtschaft die Bedeutung von MINT (Mathematik, Informatik, Mathematik und Technik) schon in der frühkindlichen Bildung. Auf spielerische Art sollten die Kinder schon so früh wie möglich mit diesen Themen in Berührung kommen und dabei erfahren, dass sie Spaß machen. Wanka hob hier die intensive Kooperation des nifbe-SüdWest mit dem Haus der kleinen Forscher, aber auch dem Institut für Kognitive Mathematik der Universität Osnabrück oder der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland heraus. In innovativer Konzeption vereine das vor knapp gut vier Jahren gegründete nifbe landesweit Forschung, Vernetzung und Transfer und habe in einer aktuellen wissenschaftlichen Evaluation dafür „ganz wunderbare Noten“ bekommen. „Und daher geht es mit der Finanzierung des nifbe auch nach 2012 weiter“ versprach die Wissenschaftsministerin.
"Faire Chancen für alle Kinder"
„Faire Chancen von Anfang an für alle Kinder“ forderte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues. Dies erfordere neben dem quantitativen Ausbau von Krippen und KiTas auch eine hohe Qualität, um gerade auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien frühzeitig und individuell fördern zu können. „Hier müssen wir uns auch noch Gedanken über die Rahmenbedingungen wie die Vergütungsstruktur oder den Personalschlüssel machen“ räumte Kues ein und erntete dafür den Applaus der Tagungs-TeilnehmerInnen.
Landrat Reinhard Winter bekannte sich zur „der auch kommunalen Verantwortung“ in der frühkindlichen Bildung und stellte den Weg des Emslandes zu einer „Bildungsregion“ dar. Massiv seien in den vergangenen Jahren Krippen ausgebaut worden und 98% der vier bis sechsjährigen besuchten im Emsland schon eine KiTa. „An der Bildung sparen ist teuer“ unterstrich Winter und wies damit auch auf den volkswirtschaftlichen Nutzen von Bildung und ihren präventiven Aspekt hin.
Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone stellte auf der Tagung heraus, dass eine gelingende frühkindliche Bildung und Entwicklung auf die Vernetzung der vielen unterschiedlichen Akteure in diesem Feld und die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis angewiesen sei. Hier leiste das nifbe „etwas ganz Besonderes“.
In zehn praxisorientierten Workshops konnten Tagungs-TeilnehmerInnen in der Folge neue Erkenntnisse und Ansätze zur frühen mathematischen Förderung und zum Handwerk in KiTa und Grundschule sowie zum Dialog mit Eltern und einer Gesunden Ernährung von Anfang an kennen lernen. Zum Abschluss präsentierte das Lingener Impro-Theater „Sinn und Wahn“ Amüsantes und Nachdenkliches rund um das Thema Erziehung und Bildung in der frühen Kindheit.