Auftakt der KIM-Qualifizierungs-Initiative
Die (digitale) Medienbildung ist heute für KiTas weniger eine Frage des „Ob“, als vielmehr eine Frage des „Wie“: Wie können Kinder schon in der KiTa zu kritischen und kreativen Medien-Nutzer*innen werden? Diese Frage stand im Fokus der ersten Auftaktveranstaltung zur Qualifizierungsinitiative „Kindgerechte Medienbildung“ (KiM) in der Volkshochschule in Göttingen. KiM wird gemeinsam von Blickwechsel e.V. und nifbe e.V. durchgeführt und vom Niedersächsischen Kultusministerium gefördert.
Deutlich machte Karla Klocke, dass digitale Medien „kein Selbstzweck sind“, sondern immer einem pädagogischen Zweck folgen und analoge Lern- und Erfahrungswelten nicht ersetzen, sondern ergänzen sollten. Die Umsetzung der digitalen Medienbildung sei dabei für jede KiTa „ein individueller Prozess“, der auch viel Austausch im Team und mit den Eltern erfordere. Dafür seien die KiTas auf Unterstützung angewiesen und dies sei auch Ziel des in einer interdisziplinären Expert*innen-Gruppe entwickelten KiM-Curriculums und der jetzt anlaufenden KiM-Qualifizierungsinitiative.
"Aufwachsen in Digitalien"

Vom Konsumieren zum aktiven Gestalten
Im Hinblick auf die Medienbildung in den KiTas konstatierte die Medienpädagogin, dass es darum gehe, „vom Konsumieren zum aktiven Gestalten und Hinterfragen“ zu kommen. Medien sollten in der KiTa zum Thema gemacht und könnten als Werkzeug in den verschiedensten Bildungsbereichen genutzt werden. Audio-, Video- oder Fotoprojekte hätten ein großes Potenzial für die kindliche Entwicklung – von der Selbstwahrnehmung und Sozialkompetenz über die Sprachliche Bildung bis zur Kreativität.Unter dem Titel „Mäuse, Monster, Medienstars“ stellte Sabine Eder den Teilnehmer*innen konkrete und mit wenig technischem Aufwand zu realisierende Projektideen vor: Trickfilme, bei denen zunächst Figuren und Hintergründe gebastelt und gemalt werden und bei denen die Kinder auch mit ihren Medienheld*innen zusammen agieren können, Foto-Montagen, -Collagen oder -Rätsel, mit denen die Welt genauer in den Blick genommen wird.
„Medienpädagogik geht aber auch ohne Strom“ sagte Sabine Eder und räumte so auch mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf – denn man könne mit den Kindern ganz analog über Medien, Medienerlebnisse oder Medienheld*innen sprechen, Rollenspiele dazu machen oder einfach selber Mediengeräte basteln und dabei seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Wichtig bei allen Projekten und der Medienbildung generell, so Eder abschließend, sei das Aufgreifen der Lebenswelt der Kinder, das Nutzen der im Alltag vorhandenen Bildungschancen und die gemeinsame kritische Reflektion über die verschiedenen Medien. Ausstattung und Konzept gehörten dabei eng zusammen und „technische Materialschlachten“ seien unnötig. Vielmehr gelte es auch bei der Medienbildung immer die Natur und die Verbindung mit sinnlichen Erfahrungen im Blick zu behalten.
Zusammenarbeit mit Eltern

Die Fachtagung klang mit der Vorstellung der KiM-Qualifizierungsinitiative und den Teilnahmebedingungen durch Susanne Roboom sowie einem Imbiss mit Austausch und Vernetzungsmöglichkeiten aus.
Alle Infos zur Qualifizierung finden Sie hier auf der Projekt-Website