Neue Studie der OECDOECD||||| OECD beinhaltet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und besteht aus 34 Mitgliedsstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Die Organisation wurde 1961 gegründet und hatte den Wiederaufbau Europas als Ziel.
Kinder müssen heute sehr früh lernen, sich in einer zunehmend digitalisierten Welt zurecht zu finden. Umso wichtiger ist es, dass die positiven Einsatzmöglichkeiten digitaler Anwendungen wie auch deren Risiken schon in Kitas, Kindergärten und Vorschulen berücksichtigt werden. Jedoch fehlt es in vielen OECD-Ländern an klaren Leitlinien für das Personal.Das zeigt die heute veröffentlichte Studie Starting Strong: Empowering Young Children in the Digital Age. Die Studie analysiert die zentralen Herausforderungen und Politikoptionen im Zusammenhang mit digitalen Technologien in der frühen Bildung in 30 OECD-Ländern. Aus dem deutschsprachigen OECD-Raum haben Deutschland und die Schweiz teilgenommen.
Obwohl insgesamt deutliche Bemühungen erkennbar sind, einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien in Einrichtungen der frühen Bildung zu fördern, hat nur etwas mehr als die Hälfte der 30 untersuchten Länder klare Leitlinien für die Beschäftigten herausgegeben – darunter auch Deutschland. In anderen Ländern fehlen diese bzw. sind unvollständig oder teils widersprüchlich. Auch die Schweiz hat keine Leitlinien herausgegeben. Die Uneinheitlichkeit oder fehlende Verfügbarkeit von Leitlinien führt dazu, dass Fachkräfte je nach ihren Möglichkeiten unterschiedliche Ansätze von unterschiedlicher Qualität verfolgen. Klarere Leitlinien sowie Schulungen für das Personal könnten viel dazu beitragen, dass Kinder lernen, digitale Anwendungen kreativ zu nutzen und sich gleichzeitig vor den damit verbundenen Risiken zu schützen.
Die Hälfte der Länder hat bereits Rahmenlehrpläne
Etwa die Hälfte der untersuchten Länder hat in Rahmenlehrplänen für die frühkindliche Bildung spezifische Entwicklungsziele für digitale Kompetenzen festgelegt. Dabei geht es unter anderem darum, ob Kinder ein frühes Verständnis davon entwickeln, wie man mit digitalen Geräten kommuniziert, wie man Inhalte erstellen und verändern kann oder welche Risiken es gibt. Auch Deutschland und die Schweiz haben solche spezifischen Entwicklungsziele definiert, wenn auch nicht für alle untersuchten Aspekte digitaler Kompetenz.Viele Länder bemühen sich, bereits früh für alle Kinder die gleichen Voraussetzungen zu schaffen und so der Entstehung einer Kluft bei den digitalen Fähigkeiten vorzubeugen, insbesondere bei Mädchen und Kindern aus benachteiligten Familien.
Einige Länder lehnen Einsatz digitaler Medien in der frühen Bildung ab
Eine Minderheit der untersuchten Länder (28 Prozent) will keinen oder fast keinen Einsatz digitaler Mittel in der frühen Bildung – darunter Frankreich, Ungarn, Luxemburg und Spanien. Zu den Bedenken gehören mögliche negative körperliche, soziale und emotionale Schäden für die Kinder, Risiken für deren Privatsphäre sowie eine wachsende digitale Kluft.Die OECD-Reihe Starting Strong bietet eine international vergleichende Perspektive auf frühkindliche Bildungs- und Betreuungssysteme und unterstützt die Länder bei der Überprüfung und Gestaltung ihrer Politik in diesem Bereich. Die Berichte evaluieren die Stärken und Möglichkeiten verschiedener Ansätze und bieten politische Orientierungen, die zur Förderung hochwertiger und gerechter frühkindlicher Bildungs- und Betreuungssysteme beitragen.
Die Studie sowie eine Reihe von Fallbeispielen aus den untersuchten Ländern finden Sie hier: Studie zum Herunterladen
Quelle: Presseinfo OECD