Startschuss für neue kostenlose nifbe-Zoom-Reihe

Mit einem Vortrag über alltägliche MINT-Phänomene in KiTa und Lebenswelt startete jetzt die neue kostenlose digitale nifbe-Vortragsreihe „Mitmachen mit allen Sinnen“. Wie nifbe-Moderatorin Gerlinde Schmidt-Hood erläuterte, soll die neue Reihe angesichts einer hohen Belastungssituation der KiTa-Fachkräfte die unmittelbare und sinnliche pädagogische Interaktion mit Kindern und damit auch den Spaß und die Freude an der täglichen Arbeit in den Fokus rücken.

„Unsere Sinnesempfindungen“, so Schmidt-Hood, „sind von Anfang an Impulse für die Auseinandersetzung mit der Welt und es kommt im KiTa-Alltag darauf an, die entsprechenden Lernsituationen bewusst zu nutzen und zu schaffen.“

Wir leben in einer MINT-Welt

Wie das im Bereich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) funktionieren kann, führte Dr. Susanne Buchheit-Renko vom Haus der Kleinen Forscher in ihrem Vortrag aus und startete mit den Teilnehmer*innen gleich einige Sinneserkundungen im Bereich des Riechens, Sehens und Fühlens. „Grundsätzlich“, so die Referentin, „leben wir in einer MINT-Welt, die von den Pflanzen und Bäumen draußen über das Wunderwerk der Brille auf meiner Nase bis zu der uns umgebenden Technik reicht.“ In der Erkundung dieser MINT-Welt gehe es um das Verstehen, das Gestalten, aber auch – und dies gerade im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung – um das Bewerten und entsprechende Handeln.

Wie die studierte Tierärztin und ausgebildete Erzieherin weiter erläuterte, beginnt die MINT-Bildung mit dem sinnlichen Entdecken, dem neugierigen Blick und einer forschenden Haltung. MINT sei dabei überall – vom Sand im Sandkasten über die Schnecke am Baum oder das Wasser in einem Bachlauf bis zu den Wind in den Blättern und den Wolken im Himmel. In der KiTa komme es für Fachkräfte darauf an, auf die entsprechenden Fragen der Kinder nicht fertige Antworten zu liefern, sondern den Fragen gemeinsam auf den Grund zu gehen und die Kinder Thesen aufstellen und überprüfen zu lassen. Fachkräfte sollten sich dabei zurücknehmen und den Prozess des Forschens aufmerksam beobachten und begleiten.

Orientierung am Kind und seinen Ideen

Wichtig sei eine wertschätzende und offene Atmosphäre und eine Orientierung am Kind „auf Augenhöhe“. Es sollte von den Kindern in diesem Sinne auch kein Wissen abgefragt werden, sondern sie sollten dazu ermuntert werden, ihre Meinungen, Thesen und Theorien über die Phänomene der Welt zu entwickeln und auszusprechen. Mit korrektivem feedback oder auch geschickten Um- und Überleitungen könnten dann ggf allzu abstruse Ideen und Vorstellungen in die richtige Richtung gelenkt werden.

Susanne Buchheit-Renko zeigte in ihrem lebendigen und interaktiven Vortag auf, wie leicht Fachkräfte in der KiTa zusammen mit den Kindern sinnlichen Phänomenen hinterherspüren und sie erforschen können. Einmal mehr wurde dabei deutlich, dass auch hier das A und O eine wertschätzende und ressourcenorientierte Beziehung zu den Kindern ist.

Präsentation Buchheit-Renko



Karsten Herrmann