Der Deutsche Kitaverband fordert in zwei jetzt veröffentlichten Positionspapieren ein Umdenken in der Diskussion zum Fachkräftemangel in Kitas und neue Wege bei der Ausbildung zum Erzieherberuf.

Bundesweit fehlen bereits jetzt über 100.000 Erzieher*innen. Bis 2030 rechnen Studien sogar mit bis zu 230.00 fehlenden Fachkräften. Die Auswirkungen sind bereits für alle Beteiligten deutlich spürbar: Träger können den Familien nicht ausreichend Kitaplätze zur Verfügung stellen, Betreuungszeiten müssen gekürzt werden. Die Kita-Teams arbeiten an der Belastungsgrenze.

Der Deutsche Kitaverband fordert daher in seinem Positionspapier „Fachkräftemangel wirksam bekämpfen“ ein Umdenken in der Fachkräfte-Diskussion: mehr Flexibilität und Verantwortung bei der Stellenbesetzung für die Kita-Träger und vielfältiger aufgestellte Kita-Teams – ohne die Qualität der frühkindlichen Bildung in den Kitas herunterzuschrauben.

Die Hauptforderungen kurz zusammengefasst:

• Wechsel hin zu multifunktionalen Teams
• Mindestpersonalschlüssel mit einer Fachkraftquote
• 100% Gegenfinanzierung aller Personalstellen im Rahmen der kommunalen Förderungen
• Tarifliche Eingruppierung entsprechend den unterschiedlichen Qualifikationsniveaus diversifiziert
• Schnellere und unbürokratischere Anerkennung von inländischen sowie ausländischen Fachkräften

Mit dem Positionspapier „Ausbildungswege in den Erzieherberuf“ setzen der Deutsche Kitaverband innovative Impulse für die Fachdiskussion. Er fordert, die Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft neu zu denken: Verzahnen der zwei existierenden Module praxisintegrierte Ausbildung (PIA) und duale Ausbildung nach BBiB und bundesweite Umsetzung. Der Vorschlag des DKV sieht eine modular strukturierte Ausbildung vor, die sich an den Assistenz- und Helferberufen in der Pflege orientiert. Die Module sichern allen Bildungsabschlüssen den Zugang zu einer Tätigkeit in der Kindertagesstätte. Dabei muss die Ausbildung schulgeldfrei und vergütet sein.