Neben dem Elternhaus ist die Kita der zweite zentrale Vorleseort für Kinder. Für die Vorlesestudie 2021 haben wir daher erstmalig 507 pädagogische Fachkräfte in Kitas bundesweit befragt. Wir wollten wissen: Wie ist das Vorlesen in Kitas verankert? Und wie nehmen die pädagogischen Fachkräfte die Vorlesesituation in den Familien und ihre Rolle gegenüber den Eltern wahr?

Die erfreuliche Nachricht: In 91 Prozent der Kitas erhalten Kinder mindestens einmal am Tag Impulse durch Geschichten. Das Vorlesen wird vielfältig in den Tagesablauf integriert - als festes Ritual, bei spontanen Gelegenheiten oder als Kombination mit anderen Aktivitäten wie Sport und Bewegung, Basteln oder Spielen. In allen Kitas geht die Initiative zum Vorlesen auch von den Kindern selbst aus. Als einen möglichen Grund dafür nennen 62 Prozent der Fachkräfte, dass Kindern zu Hause zu wenig vorgelesen wird.

Insgesamt schätzen 41 Prozent der pädagogischen Fachkräfte, dass mehr als einem Drittel der von ihnen betreuten Kinder zu Hause nicht vorgelesen wird. Als mögliche Gründe dafür nennen Fachkräfte neben der Nutzung anderer Medien sowie fehlender Zeit und Lust auch eingeschränkte (Vor-)Lesefähigkeiten, wenig Erfahrung sowie Unsicherheiten der Eltern. Eltern mit anderer Herkunftssprache stünden zudem keine Geschichten in ihrer Sprache zur Verfügung.

In neun von zehn Kitas ist Vorlesen Thema der Elternarbeit. Dabei werden Eltern vor allem persönlich angesprochen oder erhalten Hinweise auf Angebote anderer Anbieter wie Bibliotheken. Zur weiteren Unterstützung wünschen sich die Fachkräfte neben Medien-Empfehlungen und Ausstattung mit Vorlesematerial auch konkrete Unterstützung für die Elternarbeit.

Die vollständige Vorlesestudie 2021 hier herunterladen.