Die Studie, die im Zeitraum vom 15. Mai bis 22. Juni 2021 in Kooperation mit der Hochschule Fulda durchgeführt wurde, macht in ihren Ergebnissen die starke Belastung und die Unzufriedenheit der Kita-Beschäftigten mit der Arbeitssituation deutlich.
Fast 44 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zeitweise für mehr als 17 Kinder am Tag gleichzeitig verantwortlich sind, fast ein Viertel davon waren sogar für mehr als 21 Kinder zuständig. Daher ist es nicht überraschend, dass fast 44 Prozent der Befragten sagen, dass sie zu wenig Zeit haben, um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder einzugehen.
„Neben dem Stress macht das die Beschäftigten unzufrieden. Sie wollen eine gute Arbeit leisten und für die Kinder und Eltern da sein. Doch die Bedingungen sind so schlecht, dass dies schlichtweg nicht möglich ist. Diese Ergebnisse sind ein deutliches Signal der Kolleginnen und Kollegen für mehr Entlastung“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle.
Stress und Unzufriedenheit
Über 30 Prozent der befragten Fachkräfte gaben an, dass sie ihren eigenen pädagogischen Ansprüchen im Alltag nicht gerecht werden können. Über 64 Prozent arbeiten häufig unbezahlt außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit, um die Arbeit bewältigen zu können.Gefragt wurden die Kita-Fachkräfte auch danach, wie viele Fachkräfte in ihrem Team fehlen würden, um die pädagogische Arbeit so leisten zu können, wie es die gestellten Anforderungen, wie beispielsweise Bildungspläne, erwarten lassen. Danach fehlen in jeder Kita im Durchschnitt drei Vollzeitkräfte. Bei rund 57.600 Kitas in Deutschland sind dies knapp 173.000 fehlende Fachkräfte.
„Das ist skandalös und nicht hinnehmbar. Für die Beschäftigten, für die Kinder und für die Eltern muss sich dringend etwas ändern, um diese Situation zu verbessern“, fordert Behle. „Für uns als zuständige Gewerkschaft für die Beschäftigten in den Kindertagesstätten heißt das, wir dürfen die Beschäftigten nicht mit ihren Belastungen allein lassen und sind gefragt, uns in den Ländern, im Bund und bei den Arbeitgebern dafür einzusetzen, dass sich die Bedingungen endlich verbessern. Das werden wir eindringlich tun“, erklärt die ver.di-Vize.
Die Befragung wird bis September durch die Hochschule Fulda differenziert wissenschaftlich ausgewertet und im September in Gänze vorgestellt.
Quelle: Presse-Info ver.di