Gleichwertiges Zusammenwirken von Forschung und Praxis

In einem Positionspapier setzt sich die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ mit dem Ansatz der partizipativen Forschung auseinander und diskutiert, warum partizipative Forschungsprojekte in der Kinder- und Jugendhilfe an Popularität und Relevanz gewinnen sollten. Trotz des Beteiligungsparadigmas und vielfältiger Partizipationsansätze in der Kinder- und Jugendhilfe sind Forschungsprojekte mit einem dezidiert partizipativen Ansatz hier bislang nur vereinzelt erkennbar. Partizipative Forschung benötigt nach Ansicht der AGJ u. a. flexiblere Förderkonditionen, um die erforderliche Offenheit partizipativer Projekte zu unterstützen, sichere soziale Räume, in denen Forscher*innen und Co-Forscher*innen einen Austauschprozess auf Augenhöhe gestalten können, sowie ein verändertes wissenschaftliches Rollenverständnis im Sinne eines gleichwertigen Zusammenwirkens verschiedener Perspektiven.

Die AGJ betont hierbei, dass partizipative Forschungsansätze eine anzustrebende Erweiterung des Forschungsspektrums darstellen, jedoch klassische Forschungsverfahren nicht ablösen sollen. So weist die AGJ ebenfalls auf Grenzen partizipativer Forschung hin und benennt Herausforderungen für den Forschungsprozess, wie etwa ein erhöhter Zeitaufwand sowie wissenschaftliche und ethische Implikationen.

Im Ergebnis möchte die AGJ mit diesem Positionspapier Akteur*innen in Praxis, Wissenschaft und Forschungsförderung ermutigen, sich vermehrt auf partizipative Forschungsprozesse einzulassen sowie hinreichende Bedingungen für deren Umsetzung zu schaffen. Die Praxis sollte entsprechende Beteiligungsmechanismen aktiv einfordern.

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