Minister Stratmann gibt Startschuss für Forschungsstellen-Bau des nifbe
Der Niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann gab jetzt den Startschuss für die Aufstockung des eingeschossigen Sportzentrums der Universität Osnabrück. In die neuen Räumlichkeiten soll die Forschungsstelle Bewegung und aPsychomotorik des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) einziehen, die bislang in Containern untergebracht ist. »Wir möchten mit dieser baulichen Erweiterung ein sichtbares Zeichen für die dauerhafte Etablierung des nifbe in Niedersachsen setzen und diesem innovativ aufgestellten Institut auch zunehmend baulich ein eigenes Gesicht geben«, so der Wissenschaftsminister.
Das Bauvolumen liegt bei knapp einer Million Euro, wovon gut 250.000 Euro die Universität Osnabrück und knapp 750.000 Euro vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) aus nifbe-Mitteln getragen werden. Rund 300 Quadratmeter Hauptnutzfläche für Büros und Besprechungsräume sind in dem Erweiterungsbau geplant. »Unser gemeinsames Ziel ist es, mittelfristig auch die übrigen Forschungsstellen des nifbe, die noch über die Stadt verstreut sind, an diesem Standort zu vereinen und so die interdisziplinärinterdisziplinär|||||Unter Interdisziplinarität versteht man das Zusammenwirken von verschiedenen Fachdisziplinen. Dies kann auch als „fächerübergreifende Arbeitsweise“ verstanden werden, z.B wenn Psychologen, KinderärztInnen, ErzieherInnen und Lehrende zusammen an einer Fragestellung arbeiten.e Zusammenarbeit zu stärken«, erklärte Stratmann.
Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger wies auf den »zentralen gesellschaftlichen Stellenwert der frühkindlichen Bildung und Entwicklung hin, der sich in vielen Facetten am Universitätsstandort Osnabrück und seinem An-Institut nifbe widerspiegele.« Dazu trage auch die gerade erfolgte Besetzung der Professur und nifbe-Forschungsstelle Elementarpädagogik mit Prof. Dr. Hilmar Hoffmann bei.
»Desweiteren«, so ergänzte die nifbe-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Renate Zimmer, »planen wir derzeit die Einrichtung eines Master-Studiengangs Elementarpädagogik, den es in Deutschland bislang noch nicht gibt.« Auch soll hier in der Nachbarschaft des Sportzentrums eine nifbe-Modell-KiTa entstehen.
Volle Fahrt aufgenommen haben inzwischen die drei Forschungsstellen des nifbe. Die fünf Professorinnen und Professoren arbeiten mit ihren wissenschaftlichen Mitarbeitern derzeit an 20 Einzelprojekten zur Begabungsförderung, zur Bewegung, Wahrnehmung und Psychomotorik sowie Entwicklung von Kindern. »In den ersten Jahren werden die entscheidenden Grundlagen für die zukünftigen Bildungs- und Berufsbiographien unserer Kinder gelegt«, so Minister Stratmann. »Das stellt uns vor gewaltige Herausforderungen, zu deren Bewältigung das nifbe durch Vernetzung, Transferprojekte und Forschung einen wichtigen Beitrag leistet.«
Neben den Forschungsstellen haben sich auch die regionalen Netzwerke des nifbe im Flächenland Niedersachsen unter erfreulich intensiver Mitwirkung der Kommunen etabliert. Sie fördern vor Ort den zielgerichteten Dialog der vielen verschiedenen Akteure aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung und Entwicklung – von den Erzieherinnen, über die Fachberatungen, Fachschulen und Weiterbildungseinrichtungen bis hin zu den Hochschulen.
»Das große Interesse und die hohe Beteiligung an den zahlreichen Tagungen, Fachforen und Arbeitsgruppen der regionalen Netzwerke sind ein deutliches Zeichen dafür, dass das nifbe eine wichtige Koordinierungs- und Katalysator-Funktion im Ausbildungs- und Praxis-feld der frühkindlichen Bildung und Entwicklung einnimmt«, fügte der Minister hinzu. Kooperation statt Konkurrenz sei das Motto.
Die geplante Aufstockung des Sportzentrums wird einen architektonischen Akzent setzen, aber dennoch städtebaulich harmonisch in den Gebäudebestand integriert, erläuterte der Leiter des Staatlichen Baumanagements Osnabrück-Emsland, Richard-Wilhelm Bitter. Die Baumaßnahme erfolgt während des laufenden Betriebs. Die Fertigstellung ist im November vorgesehen.
v.l.n.r.: Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, Richard Wilhelm Bitter (Staatliches Baumanagement), Prof. Dr. Renate Zimmer (nifbe-Direktorin) und Prof. Dr. Claus Rollinger (Universitäts-Präsident) mit dem Bauplan für den Forschungsstellen-Bau