"Schnüffel-Fibel"?
Die Kritik der von der BILD-Zeitung schon als „Schnüffel-Fibel“ diskreditierten Broschüre bezieht sich unter anderem auf einen angeblichen Generalverdacht gegen Mädchen mit blonden Zöpfen und Kleidern als aus einem „völkischen“ Elternhaus stammend. Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) sagte der Präsident des Deutschen Lehreverbandes Heinz-Peter Meidinger: „Hier wird zu einer Gesinnungsschnüffelei aufgerufen, wie sie zuvor der AfD wegen ihres 'Lehrerprangers‘ vorgeworfen wird.“"Vorwürfe lächerlich"
Die Amadeu Antonio-Stiftung nennt die Vorwürfe „lächerlich“ und hat dazu eine ausführliche Stellungnahme verfasst, in der sie auch die Versuche rechter Blogs darstellt die Broschüre zu diskreditieren: „Es geht um das Kindeswohl und nicht um blonde Zöpfe“.Aber auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey stellt klar, dass die kritisierte Stelle lediglich aus einem Fallbeispiel stamme und keine Allgemeingültigkeit beanspruche.
Trotz aller Kritik steht auch der Bundesvorsitzende der Evangelischen Tageseinrichtungen, Carsten Schlepper, zu der Broschüre und hält sie für die Demokratieerziehung in der KiTa geeignet- Im Gespräch mit der NOZ führt er aus: „Dazu gehört in unseren Kindertageseinrichtungen, dass Kinder in teilnehmenden Prozessen lernen, sich mit Bedürfnissen und Wünschen der anderen auseinanderzusetzen, die eigene Meinung zu vertreten und zu begründen und die Meinungsbildung der Gruppe zu realisieren."
Zur eigenen Meinungsbildung können Sie die umstrittene Broschüre hier downloaden:
Download Broschüre
Karsten Herrmann