Zur Begrüßung unterstrich nifbe-Koordinatorin Maria Korte, dass die Fachberatung „ein ganz wichtiger Dialogpartner für das nifbe und zentral für den Transfer im Feld“ sei. Konsequent begleite und fördere das nifbe daher die auch die Professionsentwicklung und nehme eine Bestandsaufnahme der Fachberatung und ihrer aktuellen Vernetzungsstrukturen vor. In diesem Sinne verstehe sich das nifbe auch als „Unterstützungssystem für das Unterstützungssystem Fachberatung“. Kritisch ging Maria Korte darauf ein, dass „immer mehr Kinder in immer mehr KiTas sind, ohne dass sich zugleich die Ressourcen der Fachberatung erhöhen“. Schwierig für ein klares Profil und die Professionsentwicklung sei auch die zunehmende Ausdifferenzierung und Spezialisierung der Fachberatung zum Beispiel in Sprach- oder Inklusionsfachberatung.
Vebindliche Regelung und Finanzierung gefordert
Die Unterstützung der Professionsentwicklung und den Einsatz für gute Rahmenbedingungen der Fachberatung hat sich auch die auf dem vorherigen nifbe-Fachtag Fachberatung gegründete Niedersächsische AG Fachberatung auf ihre Fahnen geschrieben. Wie Sprecherin Karin Schätzlein erläuterte, lägen die aktuellen Aufgabenschwerpunkte bei der Vernetzung mit den Ministerien und der Kinder- und Jugendhilfe sowie die politische Einflussnahme und Lobbyarbeit. Hierfür gelte es auch ein Kernaufgabenprofil von Fachberatung zu definieren. In einer späteren gemeinsamen Diskussion mit den TagungsteilnehmerInnen kristallisierte sich heraus, dass die AG Fachberatung sich insbesondere für die verbindliche Regelung und Finanzierung der Fachberatung bei der großen Novelle des KiTaG einsetzen solle. Hierfür müsse ein Rechtsanspruch auf Fachberatung festgeschrieben werden.Beratung, Begleitung, Fortbildung und Verentzung als Kernaufgaben
Elke Alsago, Vorstandsmitglied der BAG-BEK und Verdi-Referentin beleuchtete in ihrem Impulsvortrag sowohl die aktuellen Herausforderungen wie auch die geschichtliche Entwicklung. Sie zeigte hier auf, wie Fachberatung sich ab Mitte der 1990er Jahre von der Beratung hin zum Qualitätsmanagement funktionalisiert habe, um dann nach dem PISA-Schock und einer folgenden „Projektitis“ ab den 2000ern vor allen Dingen Programme umzusetzen. Ab 2008 sah sie dann den Trend zur „Spezialisierung und Kontrolle“. Alsago dagegen hob als Kernaufgaben der Fachberatung die „Beratung, Begleitung, Fortbildung und Vernetzung“ heraus.Bildungspolitisch sah sie neben der auch die KiTas auf allen Ebenen erreichenden Digitalisierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine daraus resultierende „institutionalisierte Kindheit“ als zentrale Herausforderungen für die FachberaterInnen. Dadurch, dass Kinder immer früher und auf den Tag bezogen immer länger in die KiTa gingen, wachse die Erziehungs- und Bildungsverantwortung der Fachkräfte. Den steigenden Anforderungen und entsprechend notwendigen Personalressourcen stehe allerdings der akute Fachkräftemangel entgegen. Auf Grundlage der Zahlen des aktuellen Bertelsmann-Ländermonitors wies Elke Alsago auch auf eine kritische Altersstruktur der pädagogischen Fachkräfte in den KiTas sowie auf eine nach wie vor „hohe Befristungsquote“ hin.
Arbeitstagung der AG Fachberatung
Nach einer intensiven gemeinsamen Diskussion über die Herausforderungen für die Fachberatung und über ihre Möglichkeiten, Qualität in den KiTas zu entwickeln, verabredeten die TeilhehmerInnen sich zu einer Arbeitssitzung mit der AG Fachberatung. Hier sollen Anfang nächsten Jahres (wir informieren über Datum und Ort) zentrale Eckpunkte bzw. Forderungen der Fachberatung an die Politik diskutiert und formuliert werden.Download Präsentation Elke Alsago