Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe


In der Kindertagesbetreuung spiegelt sich die Vielfalt unserer Gesellschaft bei den Kindern wider. Hier kommen Kinder aus verschiedenen familiären Konstellationen, mit unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten zusammen. Sie lernen und leben gemeinsam und werden dabei von pädagogischen Fachkräften entwicklungsförderlich begleitet.

Insgesamt ist im Feld der Kindertagesbetreuung in den letzten Jahren eine gesteigerte Dynamik und wachsende gesellschaftliche Aufmerksamkeit wahrzunehmen: Dies zeigt sich bespielweise in der Anzahl der Betreuungsplätze, in der zunehmenden ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.  , im personellen Wachstum des Feldes als auch der steigenden DiversitätDiversität|||||siehe Diversity, Größe und unterschiedlichen professionellen Zusammensetzung der Teams. So sind zum Beispiel in den letzten Jahren immer mehr Fachkräfte mit akademischen Abschlüssen hinzugekommen und multiprofessionelle Teams entstanden.

Diesen positiven Entwicklungen im Feld der Kindertagesbetreuung steht jedoch ein prognostizierte Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren gegenüber, welcher das Feld vor große Herausforderung stellen wird. So fehlen laut einer Studie des Forschungsverbundes DJI/TU Dortmund bis zum Jahr 2025 rund 329.000 Fachkräfte in der Kindertages- und Grundschulbetreuung.

In der Diskussion zu Lösungen zur Schließung der vorhandenen Personallücke wird unter anderem diskutiert, wie man mehr männliches Personal für die Kindertagesbetreuung gewinnen kann. Denn ein detaillierter Blick auf die Zusammensetzung des Personals zeigt, dass die unterschiedliche geschlechtliche Zusammensetzung auf Seiten des Personals noch nicht sehr groß ist und die Gruppe der pädagogischen Fachkräfte die Vielfalt der Gesellschaft und der betreuten Kinder nur in mancherlei Hinsicht oder gar nicht widerspiegelt.

So sind trotz vielfältiger Versuche mehr Männer für das Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung zu begeistern, immer noch nur lediglich knapp 6 Prozent der im Feld arbeitenden Personen Männer.

Diese Entwicklungen nimmt die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ mit dem unten zum Download angebotenen Positionspapier in den Blick und schaut auf die Bemühungen der Gewinnung von männlichen Fachkräften in den letzten Jahren und erläutert, welche Gründe für die Abwesenheit von Männern als pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung bestehen können.