75 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher befürworten den verantwortungsvollen Umgang mit Computern in Kitas. Die technische Ausstattung der Einrichtungen ist mangelhaft, fast die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte zeigt sich unzufrieden.

Nur knapp 20 Prozent der Kitas haben ein Konzept zum Umgang mit Medien.

Kinder sollen bereits im Kindergarten Zugang zu digitalen Geräten erhalten, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Computern oder Tablets erlernen zu können. Dieser Ansicht sind einer Umfrage zufolge drei Viertel aller Erzieherinnen und Erzieher. „Computer sind überall: im Smartphone ebenso wie im Geschirrspüler“, sagt Michael Fritz, Pädagoge und Vorstand der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, welche die Erhebung in Auftrag gegeben hat. „Diese Technik gehört heute zum Alltag der Kinder, da ist es nur folgerichtig, dass wir den pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit und das Rüstzeug geben, das Thema auch in ihrer Arbeit mit den Kindern altersgerecht aufzugreifen.“

Die Realität allerdings ist davon noch weit entfernt: Weniger als die Hälfte aller Erzieherinnen und Erzieher nutzt digitale Geräte gemeinsam mit den Kindern. Das liegt zum einen an der mangelnden technischen Ausstattung der Kindergärten, von denen knapp ein Drittel weder Computer noch Kameras, Tablets oder andere digitale Geräte für die Arbeit mit Kindern zur Verfügung haben - am häufigsten finden sich Digitalkameras in den Gruppenräumen (53 Prozent).

Wenig Erfahrung mit moderner Technologie


Zum anderen haben nur wenige Kitas (19,3 Prozent) bislang ein Medienkonzept erarbeitet. Wozu wollen wir digitale Technik einsetzen? Wie kann das die Arbeit mit den Kindern bereichern? Wo sind die Grenzen? Kitas, die solche Fragen beantwortet und sich auf ein Konzept verständigt haben, setzen in der Arbeit mit den Kindern deutlich häufiger digitale Geräte ein (knapp 50 Prozent) als andere Kitas (knapp 30 Prozent).

„Diese Zahlen sind für uns überaus aufschlussreich und bestätigen uns in unserer Arbeit“, sagt Michael Fritz. Erzieherinnen und Erzieher haben meist wenig Erfahrung mit digitalen Geräten im beruflichen Kontext. Daher bietet ihnen das „Haus der kleinen Forscher“ die Möglichkeit, ihr Wissen entsprechend zu erweitern und selbst häufiger mit modernen Technologien umzugehen.

Wer mehr darüber erfahren möchte, was in Telefonen oder Tablets steckt, für den hat die Stiftung eine Fortbildung zur informatischen Bildung entwickelt. Sie gibt pädagogischen Fachkräften Ideen zum Forschen und Entdecken mit Kindern an die Hand. Darüber hinaus möchte das „Haus der kleinen Forscher“ die Pädagogen selbst zu einer vielfältigen Nutzung digitaler Technik anregen und bietet daher Online-Kurse oder Webinare an. „Wenn Erzieherinnen und Erzieher digitale Geräte selbst intensiver nutzen, werden sie diese auch viel selbstverständlicher mit den Kindern einsetzen wollen und deren Vorteile selbst erleben“, ist sich Stiftungsvorstand Michael Fritz sicher.

Für die repräsentative Erhebung wurden vom 27. Juli bis 31. August 2017 bundesweit 709 Erzieherinnen und Erzieher sowie Kita-Leitungskräfte telefonisch befragt.

Quelle: Presseinfo Haus der kleinen Forscher