Im Berufsfeld der Primarstufen-Lehrkräfte fällt ihr Anteil mit 5% sogar noch geringer aus. Ausgesprochen hoch ist die Quote dagegen in der Altenpflege (23%). Das zeigen aktuelle Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung auf Grundlage des Mikrozensus.
Hohe Hürden des Arbeitsfelds Frühe Bildung
Die Gründe für die genannten Unterschiede sind vor allem beim Qualifikationsniveau zu suchen: 33% aller Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund haben keine abgeschlossene Ausbildung – und damit kaum Chancen, in das fachlich stark regulierte Arbeitsfeld Frühe Bildung einzutreten. Niedriger sind die Qualifikationsanforderungen dagegen in der Altenpflege, wodurch sich der überdurchschnittlich hohe Migrantenanteil dort erklären lässt.
Hoher Akademikeranteil mit Migrationshintergrund im Arbeitsfeld
Von den rund 50.000 Migrantinnen und Migranten, die in der Frühen Bildung beschäftigt sind, haben mit rund 22% auffallend viele ein Studium an einer Hochschule oder Universität absolviert. Sie verfügen damit fast viermal häufiger über einen akademischen Abschluss als die Beschäftigten ohne Migrationshintergrund (6%).
„Gerade jüngere Migrantinnen und Migranten besser qualifizieren“
Angesichts des absehbaren Fachkräftemangels in der Frühen Bildung fordert Professor Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts, vorhandene Potenziale zu aktivieren: „Ein Weg, um die bevorstehende Herausforderung des Fachkräftemangels zu meistern, liegt darin, junge Menschen mit Migrationshintergrund besser zu qualifizieren. Dadurch wird ihnen der Zugang in das Arbeitsfeld Frühe Bildung ermöglicht. Hier sind die bildungspolitischen Akteure in der Pflicht.“
Seit einigen Jahren bemühen sich die Verantwortlichen in Deutschland verstärkt, den Anteil der Fachkräfte mit Migrationshintergrund in der Frühen Bildung zu erhöhen. Unter anderem erhofft man sich von dieser Maßnahme, bevorstehende Personalengpässe in diesem Arbeitsfeld mindern zu können.
Quelle: wiff