„Sprache ist das A und O, wenn es um eine erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geht", betont Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt. Wichtig sei dabei, so früh wie möglich mit dem Spracherwerb zu beginnen. „Mit den beiden Programmen erreichen wir Kinder und deren Eltern, die als Sprachvorbilder die sprachliche Entwicklung ihrer Kinder positiv beeinflussen können."
Die Elternbeteiligung ist ein zentrales Thema bei der Umsetzung der Projekte, von denen derzeit 16 Projekte niedersachsenweit bestehen, die nach der Richtlinie Familienförderung gefördert werden. Das Programm „Griffbereit" richtet sich an Eltern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte mit Kleinkindern bis drei Jahren. In zweisprachigen Spielgruppen werden die Kinder in ihrer Muttersprache gestärkt und lernen spielerisch die deutsche Sprache. Gleichzeitig erhalten die Eltern zahlreiche Anregungen für die Förderung ihrer Kinder.
Ziele des Griffbereit-Programms sind die Förderung der deutschen Sprache, die Stärkung der allgemeinen Entwicklung und der Sprachkompetenz in der Muttersprache, eine interkulturelle Erziehung und die Integration in Gesellschaft und Institutionen der frühkindlichen Bildung.
Mütter und Väter als erste Sprachvorbilder stärken
Das Programm wendet sich an die Mütter und Väter als die ersten Sprachvorbilder: Mit Griffbereit lernen sie, ihre Kinder beiläufig und regelmäßig in entwicklungsfördernde Kommunikations- und Sprachspiele zu verwickeln. Etwa ein Jahr lang treffen sich die Eltern-Kind-Spielgruppen einmal wöchentlich, um gemeinsam zu singen, zu spielen und sich über Erziehungsfragen auszutauschen. Jeweils zwei dafür ausgebildete Elternbegleiterinnen leiten die zweisprachigen Gruppen an. Als Unterstützung für zuhause liegen Elternmaterialien mit Anregungen rund um Spiel und Sprache in Deutsch, Türkisch, Russisch, Arabisch, Vietnamesisch, Englisch und Albanisch vor. Weitere Übersetzungen werden angestrebt.
Griffbereit wird vorzugsweise in Kindertageseinrichtungen oder Familienzentren durchgeführt. Dadurch werden die Familien früh an das Bildungssystem herangeführt. Durch Griffbereit kommen Kleinkinder aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte schon sehr früh mit der deutschen Sprache und deutsche Kinder mit einer Fremdsprache in Kontakt.
Mit dem Konzept „Rucksack" soll die Mehrsprachigkeit der Kinder von vier - sechs Jahren gefördert werden, um ihnen eine soziale und berufliche Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Gleichzeitig können Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt und gefördert werden. Dies wiederum soll das Selbstbewusstsein der Familien mit Migrationshintergrund stärken: sie arbeiten an dem Programm verantwortlich mit und erfahren mehr darüber, wie wichtig eine Sprachförderung für ihre Kinder ist.
Das Programm „Rucksack" zielt insofern bei Familien mit Migrationshintergrund ab auf die Förderung der Muttersprachenkompetenz, der deutschen Sprache und der allgemeinen kindlichen Entwicklung.
Als Experten für die Erziehung ihrer Kinder sind die Eltern die Ansprechpersonen für den Erwerb der Muttersprache. Dafür treffen sie sich in dem neunmonatigen Programm wöchentlich, um die Arbeitsschritte durchzuführen, die sie zu Hause in der Familie wiederholen. In der Regel besuchen die Mütter das Programm. Die Beteiligung der Väter wird durch die Einbeziehung zuhause und durch spezielle Väter-Module gefördert. Angeleitet und beraten werden die Familien von ausgebildeten zweisprachigen Elternbegleiterinnen. Als Unterstützung für zuhause liegen Elternmaterialien mit Anregungen in Deutsch, Türkisch, Russisch, Arabisch, Italienisch, Serbisch (Kroatisch) und Englisch vor.
Servicehinweis
Auskünfte zu Detailfragen und über einzelne Angebote vor Ort gibt die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V., Stiftstraße 15, 30159 Hannover; Tel.: 49 (0) 511 / 701 07 09, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Website: www.lag-nds.de
Quelle: Presseinfo Niedersächsisches Sozialministerium