Gelungene Integration durch Offenheit und Netzwerk-Arbeit

Beschreibung:

Kurzbericht der KiTa


Unsere Einrichtung ist 5-gruppig (Altersgruppe 0-6 Jahre) und arbeitet nach dem pädagogischen Ansatz des offenen Konzeptes. Somit kennen alle pädagogischen Mitarbeiterinnen jedes Kind und dessen Eltern.

image002Zwei Jungen syrischer Herkunft - 5 und 3 Jahre alt - sind, nachdem sie bereits 3 Monate mit ihren Eltern und zwei älteren Brüdern in Deutschland waren, in die Einrichtung gekommen. Eine ehrenamtliche Helferin (Asylkreis) hatte die Eltern und Kinder bei der Anmeldung und dem weiteren Informationsaustausch begleitet und unterstützt.

Hilfreich war in diesem Zusammenhang ein Deutsch-Arabisches Bilderlexikon: Pons, Bilderwörterbuch Arabisch Deutsch für Alltag, Beruf und unterwegs (ISBN 978-3-12-517927-1).

Gleichzeitig hatten die päd. Mitarbeiterinnen jederzeit die Möglichkeit die „Helferin“ zu kontaktieren, die dann unterstützend tätig wurde, wenn z.B. finanzielle Angelegenheiten geregelt werden mussten oder alltägliche Dinge, wie z.B. das Mitbringen von Hausschuhen, Kindergartentasche o.ä. sich schwierig gestaltete.

Zu Beginn blieb die Mutter mehrere Tage mit in der Einrichtung, um 1. Die Einrichtung und päd. Arbeit besser kennenzulernen und 2.den Kindern und der Mutter die „Alltagsabläufe“ näher zu bringen. Diese gemeinsame Zeit brachte Sicherheit und schaffte Vertrauen.

image001Da in der Kindertagesstätte schon seit längerem Flüchtlingskinder betreut werden, hatten die päd. Mitarbeiterinnen ebenfalls die Möglichkeit, andere Eltern , u. A. als Übersetzer, für die syrische Familie einzusetzen. Dies machte den Anfang für alle Beteiligten einfacher und schaffte Vertrauen. Dieses Vertrauen ist ein wichtiger Punkt für die gemeinsame Arbeit und ein Baustein der Willkommenskultur in der Kindertagesstätte. Mittlerweile können auch die beiden älteren Brüder gut übersetzen und sind immer wieder hilfreich bei der Kommunikation.

Ferner haben die päd. Mitarbeiterinnen im Anfang die Kinder nach der Betreuungszeit nach Hause gefahren (ländliche Gegend und schlechter öffentlicher Nahverkehr). Dies hat sich inzwischen durch einen Umzug der Familie in die Nähe der Kindertagesstätte und Schulen erledigt.

Bei den Bring- und Abholsituationen findet ein Informationsaustausch statt und es wird versucht, Fragen zu klären.

Über weitere Integrationsprozesse freuen sich alle: so können inzwischen die Eltern und Kinder alle Fahrrad fahren.

Ergänzt werden darf, dass einige päd. Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte eine intensive interkulturelle Fortbildung absolviert haben. Zudem haben zwei der Kolleginnen eine Fortbildung zum Thema “Eltern und Kinder mit (traumatischen) Fluchterfahrungen begleiten“ besucht.

Integration, das ist mittlerweile die Erfahrung, kann nur gelingen, wenn ein Netzwerk geschaffen wird und eine Offenheit aller Beteiligten vorhanden ist. Diese Offenheit kann nur durch Akzeptanz und Vertrauen erweitert werden.


Kontakt

Institution:Ev.-luth. Johannes Kindertagesstätte
Straße:Prinzenstrasse 15
Ort:49828 Neuenhaus

Ansprechpartner

Name: Ulrike Büscher