Sprachförder-Ansätze im Elementarbereich

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Methode Kon-Lab
  2. Sismik und Seldak
  3. Literatur

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Das Feld der Sprachbildung und Sprachförderung in der KiTa ist durch eine große Vielfalt und eine damit verbundene Unübersichtlichkeit gekennzeichnet. Umso wichtiger ist es, anhand einiger Kriterien zu unterscheiden für welchen Bereich und für welche Zielsetzung die jeweiligen Materialien, Konzepte oder Verfahren gedacht und geeignet sind.
 

Gundsätzlich kann unterschieden werden, ob es sich um additive, also in zusätzlichen  Fördergruppen stattfindende (z.B 2 mal wöchentlich 20 Minuten) Ansätze und Maßnahmen handelt, oder ob sie alltagsintegriert, also mit dem täglichen Alltag verbunden stattfinden z.B in täglichen Sprech- und Spielsituationen (siehe auch die Verlinkungen unten).

 
Dann lässt sich noch unterscheiden, wann die Ansätze zum Tragen können. So gibt es Sprachförder-Materialien, die erst eingesetzt werden, wenn bereits Förderbedarf erkannt wurde und es gibt Materialien, die für jedes Kind gedacht sind egal ob mit oder ohne Sprachförderbedarf.

Diese verschiedenen Herangehensweisen werden teilweise kontrovers diskutiert und resultieren auf verschiedenen Theorien und Blickwinkeln der Wissenschaft dahinter. So gibt es Strukturalistische Theorien, die sich ganz auf den Spracherwerb an sich konzentrierend und darauf welche Regeln, und Bausteine zu welchem Zeitpunkt in der Sprache auftreten.  Behavioristische Theorien (Skinner in seinem Werk „Verbal Behavior) betrachten Sprache als eine erlernte Reaktion auf einen Reiz und betrachten auch welche Anreize gegeben werden um Sprache hervorzubringen. In funktionalen Sprachtheorien wird Sprache  als soziale Tätigkeit gesehen, die nicht allein aus dem Zusammenhang gelöst werden kann, sondern es immer um ein Miteinander von menschlichem Handeln geht.

Die verschiedenen Ansätze und Methoden, die derzeit in Kindertageseinrichtung genutzt werden unterscheiden sich auch darin, welche wissenschaftliche Theorie vorausgesetzt wird.


Die in Niedersachsen 2011 vom  Kultusministeriums herausgegebenen Empfehlungen zur Sprachbildung und Förderung  betonen folgende Punkte:

  • Kinder erlernen Sprache im sozialen Umfeld
  • Sprachbildung ist eine systematische Anbahnung und Gestaltung von vielen und vielfältigen Kommunikations- und Sprechanlässen im pädagogischen Alltag
  • Sprachförderung kann unterschiedlich organisiert sein
  • Sprechanreize orientieren sich an den Interessen und Fragestellungen der Kinder und berücksichtigen die Lebenswelt und Themen der Kinder
  • Fachkräfte reflektieren über ihre Rolle als Sprachvorbild und erzeugen Sprachanreize


Vorstellen verschiedener Ansätze:


Osnabrücker  Materialien

Die Osnabrücker Materialien zur schriftvorbereitenden Sprachförderung im Elementarbereich resultieren aus dem Osnabrücker Projekt „Sprachförderung in Kindertagesstätten mit hohem Migrantenanteil“, das seit 2001 in acht Osnabrücker Kindertagesstätten mit einem  Migrantenanteil  von über 40% durchgeführt wird.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden Lern- bzw. Lehrmaterialien für den Elementarbereich entwickelt, die den ErzieherInnen Orientierung und Hinweise für die Gestaltung der Sprachförderung  geben sollen. Die Materialien werden erst verwendet, wenn bereits Sprachförderbedarf erkannt wurde.

Die Spiele und Aufgaben der Materialien richten sich an Kinder von 4,5 – 6 Jahre und zielen laut der Projektgruppe darauf ab die Kinder auf den Schrifterwerb vorzubereiten sowie sie mit wichtigen sprachlichen Mustern vertraut so machen. Dabei wird darauf hingewiesen, dass neben den alltäglichen und nebenher laufenden Sprachsituationen- und Gelegenheiten, die als „ungesteuerte Lernsituationen“ benannt sind, auch strukturierte Lernsituationen geschaffen werden müssen, in denen das Entdecken von sprachlichen Mustern begleitet wird  und in der Komplexität langsam gesteigert werden kann.


Anwendung der Materialien

Die Materialien sind so ausgerichtet, dass sie in einer konzentrierten Kleingruppe  mehrmals die Woche circa 20 Minuten additiv durchgeführt werden sollen.

Thematisch gliedern sie sich in drei Teile:

  • Spiel- und Aufgabenbereich 1:  Wortbetonungsmuster
  • Spiel- und Aufgabenbereich 2:  Wörter als Elemente von Sätzen,  Satzmuster
  • Spiel- und Aufgabenbereich 3:  Die Elemente der Silben