Zur Ausbildung jüdischer Kindergärtnerinnen während der Nazi-Diktatur

In den Jahren 1934 bis 1942 existierten in Berlin zwei jüdische Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminare, genannt „Wolff-Seminar“ und „Wolffheim-Seminar“. In jüdischen Kreisen genossen die Ausbildungsstätten ein hohes Ansehen, weit über die Grenzen der Reichshauptstadt hinaus. Während das „Wolffheim-Seminar“ im März 1939 seinen Betrieb einstellte, konnte das „Wolff-Seminar“ erstaunlicherweise noch bis April 1942 den Schulbetrieb aufrechterhalten. Noch immer gilt die 2008 von der Historikerin Gudrun Maierhof getroffene Aussage, dass die Ausbildung jüdischer Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen an eigenen Ausbildungsinstitutionen „zu den wenig bekannten Aspekten der Geschichte Sozialer Arbeit in Deutschland gehört“ (Maierhof 2008, S. 51).

1. Einleitung

Schon früh begannen die Nazis durch die Erlassung von Gesetzen und Verordnungen mit der Ausgrenzung, Missachtung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung. Am 25. April 1933 wurde als eines von über 300 Gesetzen im Jahr der Machtergreifung, das sich speziell auf die jüdische Gemeinschaft bezog, das „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ erlassen. Dieses unterband „einstweilen noch nicht völlig den Besuch jüdischer Schüler und Studenten an den verschiedenen Lehranstalten“, aber es beschränkte „die Zahl der jüdischen Schüler auf 1,5% von allen Schülern an einer bestimmten Anstalt“ (Hildesheimer 1994, S. 15).

 „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ (Quelle: Ida-Seele-Archiv)gesetzblatt
Folgend wurde allen "nicht-arischen" Schülern und Studenten der Besuch von weiterführenden öffentlichen sowie privaten Schulen wesentlich erschwert. Sogleich bemühten sich Frauen des „Jüdischen Frauenbundes“, allen voran Cora Berliner (1) Hannah Karminski (2) und Emmy Wolff (3) das jüdische Bildungs- und Erziehungswesen neu zu gestalten. Dazu gehörte auch die Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen. Emmy Wolff entwarf postwendend einen „ungefähren Plan“, um einen Versuchslehrgang zur Ausbildung jüdischer Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen, „in Verbindung mit einer Haushaltausbildung jüngerer Mädchen und mit Musterkindergarten und Hort“ einzurichten. Sie schlug vor, dass der Versuchslehrgang „selbständig […] mit Hilfe eines Freundeskreises, dem auch selbstverständlich offizielle Stellen angehören sollten“ (s. PDF unten S. 1 f), wie die „Reichsvertretung der deutschen Juden“ (4), der „Jüdische Frauenbund“ und die „Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden“, aufgebaut werde (vgl. Thorun 2004, S. 12). Doch es kam zu Unstimmigkeiten hinsichtlich der konfessionellen sowie inhaltlichen Ausrichtung des geplanten Kurses und zu der Frage, wer dessen Trägerschaft übernehmen sollte. Daraufhin wandte sich Emmy Wolff mit Unterstützung ihrer Lebenspartnerin Hilde Lion (5), brieflich an die in Hamburg lebende einflussreiche Anna Warburg (6) mit dem Vorschlag, die von ihr geplante Kindergärtnerinnausbildung „anderswo, etwa in Hamburg“, zu errichten. Diese sollte vor „allem auf der Grundlage der deutschen Kultur und des rein fachlich Notwendigen“ erfolgen. Demgegenüber wollte „die andere Seite“, wie Emmy Wolff konstatierte, „die ganze Ausbildung […] absolut vom Jüdischen“ her bestimmen und dass die einzelnen Gebiete „wesentlich vom Jüdisch-Kulturellen her beleuchtet und durchgearbeitet werden“ (ebd., S. 2). Und weiter:

„Es mag sein, dass für einen gewissen Kreis diese Art der Ausbildung notwendig ist. Ebenso zweifellos aber ist in einer sehr grossen Anzahl von Familien und Mädchen das Bedürfnis einer fachlichen Ausbildung vorhanden, wie sie von uns vorgesehen war; gerade bei Menschen, die nicht den Schritt hinter die religiös geistige Emanzipation seit Nathan dem Weisen und Moses Mendelsohns zurücktun können und wollen und denen es aus ihrem Deutschtum heraus widerstrebt, den heute von aussen her aufgezwungenen Ghetto-Zustand von sich aus noch zu befestigen und zu verewigen“ (ebd., S. 2).

Abschließend fragte Emmy Wolff an, ob man nicht versuchen sollte „auf der von mir gekennzeichneten Basis doch einen Versuchslehrgang zustande zu bringen, der den berechtigten Wünschen der anderen Kreise gerecht würde? Oder halten Sie einen solchen Versuch heute für sinnlos?“ (ebd.). Leider ist die Antwort von Anna Warburg (bis heute) nicht überliefert. Vermutlich wollte sie sich nicht in die Zwistigkeiten einlassen, jedenfalls hatte sie unabhängig davon noch ein Jahr vor ihrer 1939 erfolgten Emigration nach Schweden, auf dem herrlichen Sommersitz der Bankiersdynastie Warburg in Hamburg-Blankenese, ein rein auf privater Basis getragenes jüdisches Kindergärtnerinnenseminar mit staatlicher Abschlussprüfung ins Leben gerufen. Mehrere der dort ausgebildeten Kindergärtnerinnen arbeiteten später in Israel (vgl. Berger 2019, S. 51; vgl. Thorun 2006, S. 421).

Brief von Emmy Wolff an Anna Warburg (Quelle: Ida-Seele-Archiv)


2. Das „Wolff-Seminar“

Inzwischen hatten Cora Berliner und Hannah Karminski Gespräche mit dem „Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung“ aufgenommen, um ein jüdisches Seminar zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen eröffnen zu können. Emmy Wolff fühlte sich von den Frauen hinterrücks ausgebootet und zog sich zurück, zumal sie auch ihre Auswanderung nach England zu ihrer Lebenspartnerin vorbereitete. (vgl. Thorun 2004, S. 18).

JK1
Zwei Seminaristinnen im Seminar für jüdische Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen, Meinekestraße 22, restaurieren Kinderbücher, Berlin 1935; Jüdisches Museum Berlin, Sammlung Herbert Sonnenfeld, Inv.-Nr. FOT 88/500/35/016
Nach anfänglicher Ablehnung genehmigte schließlich im Juni 1935 das nun umgenannte „Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung“ einen „Versuchslehrgang zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen“. Seine Zulassung war an einige Bedingungen geknüpft: Zu einem sollte er sich auf 1 1/2 Jahre erstrecken (vgl. o. V. 1934, S. 12) „und der einzige sein; und zum anderen wurde die Zahl der Teilnehmerinnen auf 30 begrenzt. Das Ministerium behielt sich vor, einen Kommissar zu entsenden, der dann entscheiden sollte, ob spätere Prüfungen als staatliche anerkannt werden könnten“ (Maierhof 2008, S. 51). Die Leitung der Bildungseinrichtung, der ein Schülerinnenwohnheim mit 15 Plätzen angegliedert war, übernahm Lina Wolff (7). Der erste Kurs begann Ostern 1934 mit „31 Mädchen, meist zwischen 18 und 20 Jahren“ (o. V. 1934, S. 12). Bald erfolgte die staatliche Anerkennung des Seminars. Diese war von großer Wichtigkeit, zumal bei einer Auswanderung die erhöhte Chance bestand, dass die Ausbildung auch im Ausland anerkannt wurde. Die Leiterin konstatierte 1935 in den „Blättern des Jüdischen Frauenbundes“, dass die „werdende und beginnende Kindergärtnerin“ (sich; M.B.) heute sagen (darf; M. B.), daß sie von vielen Stellen sehnlich erwartet wird, ganz besonders von Familien, aber auch in der sozialen Arbeit“ (Wolff 1935, S. 6).

Wenige Wochen nach der Seminareröffnung schrieb Martha Mosse (8) in den „Blätter[n] des Jüdischen Frauenbundes“, dass es „an gut ausgebildeten jüdischen Kindergärtnerinnen“ (Mosse 1934, S. 2) mangelt und demzufolge die „Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden“, in Zusammenarbeit mit dem „Jüdischen Frauenbund“ und der „Reichsvertretung der deutschen Juden“ ein Kindergärtnerinnenseminar eröffneten, „das sich guten Besuchs erfreut. Aber es bedarf der Mitwirkung aller Frauen, aller an Kindern interessierter Menschen, um die Mittel zu schaffen, die zur Unterhaltung des bestehenden, zur Eröffnung neuer Heime, zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen notwendig sind. Darum: helft durch werbende Mitarbeit, durch Zahlung von Beiträgen, daß sich viele Beitragskarten mit Marken füllen!“ (Mosse 1934, S. 2).

JK2
Ausstellung der jüdischen Berufsschulen - Eingang zur Ausstellung des jüdischen Seminars für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen, Berlin 1939; Jüdisches Museum Berlin, Inv.-Nr. 2008/311/74/004, Schenkung von Leonie und Walter Frankenstein
Voraussetzung für die Aufnahme in das „Wolff-Seminar“ waren ein Mindestalter von 17 Jahren, der Lyzeum- bzw. Mittelschulabschluss sowie eine hauswirtschaftliche Vorbildung oder mindestens hauswirtschaftliche Vorkenntnisse. Bei Volkschulabschluss oder nicht abgeschlossenen Schulbesuch musste „eine gleichwertige Vorbildung in einer Aufnahmeprüfung nachgewiesen werden“ (Wolff 1935, S. 6). Ziel des Kursus war, „die jungen Mädchen durch gründliche pädagogische und technische Schulung zur Arbeit in Kinderheimen, Kindergärten und Familie zu befähigen“ (o. V. 1934, S. 12). Der wissenschaftliche Unterricht erstreckte sich auf die Fächer Geschichte, Pädagogik, Psychologie, Erziehungslehre, Einführung in pädagogisches Schrifttum, Gesundheitslehre, Jugendliteratur, Natur- und Kulturkunde, Deutsch sowie Hebräisch. Die technischen Fächer umfassten folgende Gebiete: Gymnastik und Bewegungsspiele (einschließlich Rhythmik), Musik, Werkunterricht, Zeichnen, Modellieren, Schrift und Nadelarbeit. Zu den praktischen Fächern zählten unter anderen Kindergarten- und Hortlehre, Hauswirtschaft, Kochen und Gartenarbeit. Im Hinblick auf die Auswanderungsförderung kamen den speziellen Fächern Gegenwartskunde, Judentumskunde, Jüdische Geschichte und Hebräisch erhöhte Relevanz zu (vgl. Thorun 2004, S. 45 ff.; vgl. Maierhof 2002, S. 243; vgl. Maierhof 2008, S. 51; vgl. Wolff 1935, S. 6; vgl. o. V. 1934, S. 12).


Im April 1937 übersiedelte das „Wolff-Seminar“ in eine Villa in Berlin-Grunewald, Wangenheimstrasse 36. (9) Dort standen zusätzlich einjährige sowie halbjährige Kurse zur Einführung in die Kinderpflege und kindergärtnerische Arbeit zur Verfügung, die die Absolventinnen für ausländische Stellungen im Haushalt, insbesondere in England, mit Kindern qualifizierten. Demzufolge wurde als Unterrichtsfach Englisch eingeführt.

Am 1. Juli 1938 legte Lina Wolff die Seminarleitung nieder. Ihre Nachfolgerin wurde die Nichtjüdin Margarethe Fraenkel (10), die bereits am Seminar als Lehrerin tätig war. Margarethe Fraenkel unterrichtete Pädagogik und Psychologie. Die ehemalige Schülerin Edith Dietz (geb. Königsberger) (11) berichtete über den interessanten und fesselnden Unterricht der Seminarleiterin:

„Die Konzentration fiel schwer, denn tausend andere Dinge beschäftigten uns. Sie gestaltete den Unterricht so interessant, daß sie nach und nach alle Schülerinnen fesselte. Wir vergaßen, was um uns vorging. Das Vergessen kam nicht von selbst, man mußte sich vornehmen, alles andere auszuschalten […] Langsam löste sich die innere Spannung, man wurde ruhiger, und erst jetzt nahmen wir den Stoff richtig auf und verarbeiteten ihn“ (Dietz 1994, S. 78).

Zeugnis1 2Zeugnis Dorothea Frenkel (verh. Odenheimer) (1915-2005); Quelle: Odenheimer/Ida-Seele-Archiv.Über ihre Abschlussprüfung im Jahre 1940, unter Aufsicht des damaligen Berliner Oberschulrat Erwin Anders (12), erzählte Edith Dietz, dass sie über den Schweizer Schul- und Sozialreformer Johann Heinrich Pestalozzi befragt wurde. Dabei bestand der Prüfungsvorsitzende hartnäckig darauf, „dass Pestalozzi Deutscher und nicht Schweizer gewesen sei.“ Edith Sara Königsberger widersprach ihm, „und erst nach heftigen Zeichen von Margarethe Fraenkel gab sie dem Oberschulrat Recht“ (Maierhof 2008, S. 54). Das im Februar 1940 erhaltene „Zeugnis über die Befähigung als Kindergärtnerin und Hortnerin“ betreffend, resümierte Edith Dietz weiter, dass dieses auf der einen Seite den Reichsadler trug und auf der anderen Seite im Auftrag der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ die Unterschrift von Johanna Sara Karminski (vgl. ebd.). Was für ein Kuriosum!
Margarethe Fraenkel leitete bis ca. Mitte/Ende Februar 1942 das Seminar, das schließlich Ende April 1942 seinen Betrieb einstellen musste. Die letzten beiden kurzfristigen Leiterinnen waren Rosa Primker (13) und Dora Silbermann (14) (vgl. Maierhof 2002, S. 253; Vgl. Thorun 2004, S. 78 f).

3. Das „Wolffheim-Seminar“

Fast zur gleichen Zeit wie das „Wolff-Seminar“ gründete Nelly Wolffheim (15) ihr Kindergärtnerinnenseminar, das im Gegensatz zum „Wolf-Seminar“ nicht die staatliche Anerkennung erstrebte. Die ausgebildete Fröbelkindergärtnerin und psychoanalytisch orientierte Pädagogin hatte bereits schon vorher in „Einführungs-, Umschulungs- und Fortbildungskurse zur Vorbereitung auf pädagogische Berufsarbeit“ einzelnen Mädchen und auch bereits ausgebildeten Kindergärtnerinnen sowie jungen Müttern Unterricht erteilt (vgl. Wolffheim 1933, S. 12). Vorbedingung für die Aufnahme war, „wie in den öffentlichen Seminaren, die abgeschlossene höhere Schulausbildung und ein Mindestalter von 16 Jahren“ (Wolffheim o. J.a, S. 6). Später musste von dieser Forderung Abstand genommen werden, da „die Schulverhältnisse für die jüdischen Mädchen immer ungünstiger (wurden; M. B.) und nur noch wenige konnten bis zum 16ten Jahre die Schule besuchen. Schliesslich (wurden; M. B.) sogar ausnahmsweise auch Volksschülerinnen aufgenommen, wenn die Berufsberatungsstelle der Jüdischen Gemeinde sie uns empfahl“ (ebd). Nach längerem Zögern übernahm die „Jüdische Gemeinde Berlin“ die juristische Trägerschaft für das „Wolffheim-Seminar“. Dieses führte fortan die Bezeichnung „Umschulungslehrgänge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, für die Erziehungsarbeit in jüdischen Privathaushaltungen und Heimbetrieben“. Nelly Wolffheim blieb weiterhin die Besitzerin und Leiterin der Ausbildungsstätte. Indem die Jüdische Gemeinde die Trägerschaft übernahm, verlor die Schulleiterin die absolute Freiheit in der Ausgestaltung des Schulalltags, jedoch nahm das Seminar an Reputation zu (vgl. Kerl-Wienecke 2000, S. 180). Über den eingeschränkten Schulalltag unter der neuen Trägerschaft vermerkte Nelly Wolffheim rückblickend:

„Es konnte vorkommen, daß man mir einen Jahresbericht zur Änderung zurückgab, weil er an irgendeiner Stelle nicht strikt genug ‚nazigemäss‘ klang […] Jeder wurde auf seine politische Einstellung hin geprüft, wobei sich manche in geschickter Weise zu verstellen wußten. Neue Schülerinnen mußten – soweit sie nicht durch die Gemeinde geschickt wurden – von der Berufsberaterin begutachtet werden. Jemanden als nichtzahlende Freischülerin aufzunehmen, wurde mir verboten. So gab es mancherlei Einschränkungen, und ausserdem war die nationalsozialistische Regierung erfinderisch im aufstellen neuer Regeln. Um ein Beispiel zu geben: Der Unterrichtsstoff für das ganze Jahr musste von jeder Lehrkraft genau nach Stunden eingeteilt werden, woran man sich zu halten hatte. Es war dies eine unmöglich durchzuführende Vorschrift, wenn man sich wie ich, wie ich in meinen Stunden, von der Entwicklung eines Stoffes durch die Schülerinnen leiten liess. Ich hatte immer, und empfahl dies auch den anderen Lehrkräften, ein ‚Deckbuch‘ bei mir, zu dem man im Falle einer Inspektion greifen konnte“ (Wolffheim o. J.b, S. 23).

Der Unterricht erfolgte anfänglich in einer Privatwohnung am Kurfürstendamm, später in Räumen der jüdischen, zionistischen und privaten „Theodor-Herzl-Schule“, die 1920 vom „Jüdischen Schulverein“ gegründet und von Paula Fürst (16) geleitet wurde. Der erst Kurs startete mit 15 Mädchen, wovon sieben die Berufsfürsorge der Jüdischen Gemeinde Berlin geschickt hatte. Allmählich entfaltete sich eine Ausbildungsqualität, die sich aus der anfänglich 1 1/2 Jahre dauernden Ausbildungszeit hin zu einer zweijährigen festigte. Diese unterteilte sich in folgende acht Quartale:

„Zum Aufbau der Ausbildung wöchentlich:
1. und 2. Quartal: 4 Tage vormittags 4 Stunden Arbeit im Privatkindergarten; nachmittags 2-3 Stunden Unterricht; 1 Tag vormittags 4-5 Stunden Unterricht; nachmittags hauswirtschaftliche Arbeit im Seminar.
3. und 4. Quartal: 3 Tage 6-8 Stunden Arbeit im Volkskindergarten oder in der Hauswirtschaft oder in Familie; 2 Tage 6-8 Stunden Unterricht, an einem Abend 3 Stunden Kochen.
5. Quartal: 5 Tage 6-8 Stunden Unterricht; an einem Abend 3 Stunden Kochen.
6. Quartal: 4 Tage 6-8 Stunden Arbeit im Hort; 1 Tag 6 Stunden Unterricht.
7. Quartal: 3 Tage 6-8 Stunden Arbeit im Kindergarten resp. Hort.
8. Quartal: 5 Tage 6-8 Stunden Unterricht“ (Wolffheim o. J.a, S. 21 f).


Nelly WolffNelly Wolffheim mit Schülerinnen während einer Purimfeier (Quelle: Ida-Seele-Archiv) Dem „Wolffheim-Seminar“, mit seinen halbjährlich beginnenden neuen Kursen, standen für die praktische Arbeit 9 Privatkindergärten, 8 Volkskindergärten, 3 Krabbelstuben (17), 8 Volkskinderhorte, 1 Kinderlesestube, 1 Waisenhaus, 1 Taubstummenheim und 1 Säuglingsheim zur Verfügung, ferner eine größere Anzahl von Ferienheimen außerhalb von Berlin sowie für die hauswirtschaftliche Arbeit 8 Heimbetriebe und 8 Familienhaushaltungen (vgl. ebd., S. 22). „Eine aufmerksame Überwachung der Anlernplätze“ war für die Seminarleiterin „Vorbedingung zweckmäßiger Ausbildung“ (Wolffheim 1952, S. 39). Der theoretische und technische Unterricht beinhaltete ungefähr die gleichen Fächer wie in den öffentlichen Ausbildungsanstalten jedoch „unter Hinzufügung des speziell jüdischen Unterrichtsstoffes und des Englischen und Hebräischen Sprachunterrichts“ (zit. n. Berger, S. 269). Neben dem Sprachunterricht standen auf dem Stundenplan:

Zeugnis Zeugnis des „Wolffheim-Seminars“ (Quelle: Ida-Seele-Archiv)1. Theoretische Fächer: Pädagogisch-Psychologische Fächer (Erziehungslehre, Fachliteratur, Theorie der Kinderbeschäftigung, Besprechung der praktischen Arbeit), Jugendliteratur Geschichte der Pädagogik, Jüdische Geschichte (einschl. der Geschichte der jüdischen Erziehung), Erziehungslehre (Hort- und Heimlehre), Gesundheitslehre, Deutsch.
2. Technische Fächer: Handfertigkeitsunterricht (Beschäftigung des Kleinkindes und des Schulkindes), Zeichnen, Schrift und Modellieren, Gymnastik, Musik, Handarbeit.
3. Praktische Arbeit in Säuglingspflege, mit dem Kleinkind, mit dem Schulkind, im Ferienheim, Hauswirtschaft, Kochen, Gartenarbeit.
Abweichend von dem, was üblich war, wurde im „Wolffheim-Seminar“ in der pädagogischen Praxis kein Examen abgelegt. Dazu vermerkte die Leiterin rückblickend:

„Es wiedersprach meiner, auch den Mädchen nahe gebrachten Einstellung, die Kinder im Interesse der Schülerinnen in die unvermeidlich aufgeregte Atmosphäre eines Examenstages einzubeziehen. Abgesehen davon aber bin ich der Ansicht, dass bei einer kurzen Prüfungs-Vorführung niemand das pädagogische Können einer Schülerin und ihre wirkliche innere Haltung zu Kindern beurteilen kann. Es ist meist viel zu viel von äusserer Aufmachung dabei, eine mir unzweckmässig erscheinende Vorbereitung und Zielsetzungen, die ich nicht befürworten würde. Und ausserdem, w a s soll in Examen vorgeführt werden, wenn, wie ich es den Schülerinnen lehrte, die f r e i e Beschäftigung der Kinder vorherrschen soll (Wolffheim o. J.a, S. 13).

Wie sehr Nelly Wolffheim den psychoanalytischen Aspekt in der von ihr gewählten Unterrichtsform der Arbeitsgemeinschaften - in der nicht sie vortrug, „sondern die Schülerinnen von Anfang an weitgehend zur Mitarbeit heranzog“ (ebd., S. 35) - berücksichtigte, belegt folgender von ihr verfasster Rückblick:

Die wichtigsten pädagogischen Fragen wurden unter psychologischen Gesichtspunkten mit den Schülerinnen erörtert, um in ihnen Verständnis für das Kind und die Zusammenhänge zwischen Anlage, Erlebnis- und Umgebungseinfluss zu erwecken […] Eigene Kindheitserinnerungen und Beobachtungen an Kindern wurden dabei zur Grundlage genommen. Die Nutzbarmachung eigener Erlebnisse aus der Kinderzeit erscheinen mir äusserst wichtig, wenn man die künftigen Erzieher für ihre Aufgabe gewinnen will. Junge Menschen sind im allgemeinen stark auf sich selbst konzentriert, und daher ist er allem besonders zugänglich, was ihn selbst berührt, zumal wenn es so gefühlsbetont ist, wie seine noch nicht lange zurückliegenden Erinnerungen sind. Ueber das eigene Ich und die aus den frühen Jahren stark emotionalen Gedankenverbindungen – Liebe, Hass, Wünsche und Enttäuschungen, glückliche und unglückliche Erfahrungen, Einstellung zu Eltern und Geschwistern u.a.m. – fällt es nicht schwer, zur Allgemeinheit und i h r e n Erleben zu kommen. Ueber die eigene Kindheit gelangt man am besten dazu, andere Kinder zu verstehen und offenen Auges, ihre Gefühlswelt und individuelle Verhaltensweisen zu begreifen. Junge Menschen müssen dazu geführt werden, ihre Kindheitserlebnisse richtig zu bewerten […] Ebenso wichtig erschien es mir aber, die jungen Mädchen zu einer Kritik an sich selbst zu führen und dabei ins Auge zu fassen, welche ihrer Verhaltensweisen im Guten und Schlechten vielleicht eine Folge ihrer Erziehung und ihres Familienlebens waren […] Wo eine nur ablehnende Haltung bei einem Jugendlichen bemerkbar wird, weisst dies auf meist unbewusste Affekte hin, wo alles bewundert wird, was die Eltern tun und sagen, pflegt oft eine überstarke Bindung vorzuliegen“ (ebd., S. 36).

Im März 1939 schloss Nelly Sara Wolffheim ihre Ausbildungsstätte, zumal die vorschreibenden Eingriffe der Nazi-Behörden immer mehr einen geordneten Schulunterricht verhinderten. Außerdem nahm nach dem November-Pogrom im Jahre 1938 die Zahl der Seminaristinnen und Lehrkräfte durch die vielen Auswanderungen stark ab.

4. Schlussbetrachtung

Da der Bedarf an ausgebildeten Kindergärtnerinnenn und Hortnerinnen in der Zeit der NS- Diktatur allgemein anstieg und zudem Frauen und Mädchen nichtdeutschblutiger Abstammung die Ausbildung an staatlichen, privaten oder konfessionell gebunden Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminare untersagt wurde, war die Errichtung jüdischer sozialer Ausbildungsstätten in Berlin ein Gebot der Stunde (vgl. Berger 1986, S. 108 ff.). Dass dazu insbesondere von der damaligen Reichshauptstadt die Initiative ausging liegt u.a. darin begründet, dass dort seinerzeit immerhin ein Drittel der Jüdischen Bevölkerung des Deutschen Reiches lebte. Die beiden reichsweit erstgegründeten und in Berlin ansässigen Seminare, bekannt unter den Namen „Wolff-Seminar“ und „Wolffheim-Seminar“, gehörten zu den wenigen jüdischen sozialen Ausbildungsstätten während der Nazi-Diktatur. Interessanterweise konnte das „Wolff-Seminar“ nach der berühmt berüchtigten sog. „Kristallnacht“ ziemlich unbehelligt weiter arbeiten. Ein Grund dafür mag darin liegen, dass nur zu den staatlich anerkannten Abschlussprüfungen ein Vertreter des Ministeriums vorbei kam, ansonsten wurde das „Judenseminar so gut wie nicht visitiert“ (Thorun 2004, S. 70). Zwischen den beiden Seminaren kam es zu keiner nennenswerten Zusammenarbeit, und das in einer Zeit, in der, wie Nelly Wolffheim resümierte, „Juden bekämpft werden, Juden unter sich Uneinigkeiten vermeiden müssten“ (zit. n. Kerl-Wienecke 2000, S. 207).


Anmerkungen

1) Cora Berliner, *1890 in Hannover, deportiert am 26.6.1942 nach Königsberg, von dort nach Minsk. Die promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin war von 1933 bis 1942 führend in der „Reichsvertretung der deutschen Juden“, „Reichsvertretung der Juden in Deutschland“ und „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ tätig. Ihr Todesdatum wurde von Familienangehörenden auf den 31. 12. 1944 festgelegt.

2) Hannah (eigentl. Minna Johanna) Karminski, *1897 in Berlin, †1943 in Auschwitz-Birkenau. Die ausgebildete Kindergärtnerin und Wohlfahrtspflegerin zeichnete ab 1933 in leitender Stellung in der „Reichsvertretung der deutschen Juden“, „Reichsvertretung der Juden in Deutschland“ und „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ verantwortlich.

3) Emmy Wolff, *1890 in Bernburg (Saale), †1969 in Haslemere, Surrey/England. Nach ihrer Promotion zum Dr.rer.pol. war sie u.a. Dozentin für Wohlfahrtspflege sowie Kinder- und Jugendliteratur am renommierten „Sozialpädagogischen Seminar Verein Jugendheim Charlottenburg“. 1927 übernahm sie die Geschäftsführung des „Bundes Deutscher Frauenvereine“. Nach ihrer Emigration Lehrer an der „Stoatley Rough School“, Haslemere, Surrey/England.

4) Die von dem NS-Regime nie offiziell anerkannte (de jure) „Reichsvertretung der deutschen Juden“ (gegr. September 1933) wurde nach dem Erlass der „Nürnberger Rassengesetze“ (16. September 1935) in „Reichsvertretung der Juden in Deutschland“ umbenannt. Eine erneute Namensänderung erfolgte im Juli 1939, nämlich in „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“. Im Juni 1943 wurde die jüdische Organisation verboten, nach deren Auflösung Nazi-Deutschland offiziell als „judenrein“ galt.

5) Hilde (eigentl. Hildegard) Gudilla Lion, *1893 in Hamburg, †1970 in Hindhead, Surrey/England. 1928 wurde die promovierte Sozialwissenschaftlerin Studienleiterin und 1929 die erste und einzige Direktorin der „Deutschen Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit“. Zudem war sie Vorsitzende der „Vereinigung der Dozentinnen an sozialpädagogischen Lehranstalten“. Gründete 1934 in Haslemere, Surrey/England, die „Stoatley Rough School“, die sie sie bis zur Schließung 1960 leitete.

6) Anna Beata Warburg (geb. Warburg), *1881 in Stockholm, †1967 in Netzer Serini/Israel. Nach ihrer Kindergärtnerinnenausbildung und siebenjährigen Berufstätigkeit heiratete sie ihren Vetter zweiten Grades, Fritz Warburg. Die Philanthropin engagierte sich in der Nazi-Diktatur in der jüdischen Wohlfahrtspflege. Nach allem, was das Ehepaar Warburg in Deutschland erlitt, hat es ihr Anwesen auf dem Kösterberg, das jetzige „Elsa-Brandström-Haus“, der Sozialarbeit in Hamburg als Erbe hinterlassen.

7) Lina K. Wolff, *1897 in Schwäbisch-Gmünd, †1975 in West Hartford/USA. Da die promovierte Dr. rer. pol. Jüdin war musste sie aufgrund des „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ ihre Tätigkeit am renommierten Berliner „PestalozziPestalozzi||||| Johann Heinrich Pestalozzi`s (1746 - 1827) pädagogisches Ziel war es eine ganzheitliche Volksbildung zu erreichen, und die Menschen in ihrem selbstständigen und kooperativen Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen zu stärken. Er legte Wert auf eine harmonische und ganzheitliche Förderung von Kindern in Bezug auf intellektulle, sittlich-religiöse und handwerkliche Fähigkeiten. Grundidee ist dabei, ähnlich wie in der Montessori-Pädagogik, dass die Menschen die Fähigkeit entwickeln, sich selbst zu helfen.   -Fröbel-Haus“ aufgeben.

8) Martha Mosse, *1884 in Berlin, †1977 in Berlin. 1920 schloss sie ihr Studium mit der Promotion zum Dr. jur. ab. Zwei Jahre später wurde sie an das Berliner Polizeipräsidium berufen. 1926 erfolgte ihre Ernennung zum ersten weiblichen Polizeirat in Preußen, Februar 1933 ihre Suspendierung und Ende des Jahres 1933 ihre Entlassung aus dem Staatsdienst. Martha Mosse überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt (deportiert 1943). Von 1948 war sie bis zu ihrer Pensionierung 1953 Justitiar bei der Kriminalpolizei und der Verkehrsabteilung des Polizeipräsidiums in ihrer Geburtsstadt.

9) Im August 1940 wurde die Villa zu einem Spottpreis von 78.000 Mark an den Verleger Walter E. Schulz (1894-1969), „offenbar ein fanatischer Anhänger des Regimes“ (Maierhof 2002, S. 251), verkauft.

10) Margarethe Fraenkel (geb. Meydam), *1888 in Berlin, †1946 in Frankfurt/Main. Die „Arierin“ war seit Mai 1919 mit dem jüdischen Historiker Ernst Fraenkel (1891-1971) verheiratet. Von 1930 bis 1933 unterrichtete sie am Städtischen Kindergärtnerinnenseminar in Breslau. Ab 1942 war sie im Widerstand tätig.

11) Edith Dietz, *1921 in Gießen, †2015 in Karlsruhe. Nach Abschluss ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin und Hortnerin war sie bis 1941 in jüdischen Kindergärten und Horten in Berlin tätig, zuletzt ab Oktober 1941 im jüdischen Sammellager Levetzowstraße. Im August 1942 floh sie mit ihrer Schwester in die Schweiz. Auf Drängen von Friedrich Dietz, den sie 1946 in Zürich geheiratet hatte, kehrte das Ehepaar im selben Jahr nach Deutschland zurück. Bis zu ihrer Pensionierung 1983 arbeitete sie als Kindergärtnerin und zuletzt als Fürsorgerin der Stadt Karlsruhe im Außendienst des Wohlfahrtsamtes.

12) Erwin Anders,*1884 in Lüben, † 1960 in Bonn, Nach Studium in Halle und Berlin, das er 1908 mit der Promotion beendete, wirkte er 10 Jahre als Oberlehrer am Gymnasium in Berlin-Friedenau. Von 1921 bis 1933 war er Stadtschulrat von Berlin-Steglitz, anschließend Staatlicher Oberschulrat für die Höheren Schulen Berlins. Mai 1945 wurde er seines Amtes enthoben.

13) Rosa Primker, *1883 in Oberglogau, 1942 deportiert und in Reval ermordet. Sie war ausgebildete Wohlfahrtspflegerin.

14) Dora Silbermann, *1886, 1942deportiert und in Auschwitz-Birkenau ermordet. Die ausgebildete Kindergärtnerin arbeitete als Jugendfürsorgerin bei der „Jüdischen Gemeinde Berlin“, wo sie ab ca. 1933 das Jugendamt der Gemeinde leitete.

15) Nelly Wolffheim, *1879 in Berlin, † 1965 in London. Nach Abschluss der Kindergärtnerinnenausbildung am Berliner „Pestalozzi-Fröbel-Haus“ eröffnete sie 1914 in Berlin-Halensee einen Privatkindergarten, der von jüdischen wie nicht jüdischen Kindern besucht wurde. Die Kindergärtnerin begab sich 1921 eine psychoanalytische Behandlung. Daraufhin begann sie ihre Kindergartenpädagogik nach psychoanalytischen Erkenntnissen umzugestalten. Die Pädagogin emigrierte noch im gleichen Jahr der Schließung ihres Kindergärtnerinnenseminars nach England, wo sie ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von selbst hergestellten Beschäftigungsspielen für Kinder und als Kopfmodell für die staatliche Kunstschule verdiente.

16) Paula Fürst, * 1894 in Glogau, 1942 deportiert und in Auschwitz-Birkenau ermordet. Die ausgebildete Montessori-Pädagogin leitete ab 1926 in Berlin-Wilmerdort die erste Montessori-Klasse Berlins. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde sie gezwungen, ihre Stellung als Lehrerin aufzugeben. Im gleichen Jahr übertrug man der Pädagogin die Leitung der Theodor-Herzel-Schule.

17) Kerl-Wienecke ist der Meinung, dass seinerzeit der Begriff Krabbelstube noch nicht gebräuchlich war, er sich erst im Zuge der 1968er Studentenbewegung etabliert habe (Kerl-Wienecke 2000, S. 194, Anm. 120). Klartext: Nelly Wolffheim verwendet in ihrem Manuskript die Wortschöpfung Krabbelstube (Wolffheim o. J., S. 22).

Literatur

  • Berger, M.: Vorschulerziehung im Nationalsozialismus. Recherchen zur Situation des Kindergartenwesens 1933 -1945, Weinheim/Basel 1986
  • Berger, M.: Nelly Wolffheims jüdisches Kindergärtnerinnen-Seminar Berlin 1939, in: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik 1989/H. 5, S. 268-269
  • Berger, M.: Nelly Wolffheim. Eine Wegbereiterin der modernen Erlebnispädagogik, Lüneburg 1996
  • Berger, M.: Ein Leben für den Kindergarten. Anna Beata Warburg 1881-1967, in: Elbkinder Vereinigung (Hrsg.): 100 Jahre für Kinder. Festschrift zum 100. Geburtstag der Elbkinder, Hamburg 2019, S. 49-51
  • Dietz, E.: Den Nazis entronnen. Die Flucht eines jüdischen Mädchens in die Schweiz. Autobiographischer Bericht 1933-1942, Frankfurt 1994
  • Hildesheimer, E.: Jüdische Selbstverwaltung unter dem NS-Regime. Der Existenzkampf der Reichsvertretung und Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, Tübingen 1994
  • Kerl-Wienecke, A.: Nelly Wolffheim – Leben und Werk, Gießen 2000
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