Schwierige Elterngespräche in der KiTa

Herausforderungen & Möglichkeiten

Inhaltsverzeichnis

  1. Stress & Konflikt im Gespräch
  2. Wenn Eltern kämpfen
  3. Beratung im Zwangskontext – in der Kita?
  4. Psychische Krankheiten - Scham & Tabus in Familien
  5. Geschlossene Systeme – wenn Familien „dichtmachen“
  6. Verdacht auf sexuellen Missbrauch
  7. Grenzen in der Zusammenarbeit mit Eltern?!
  8. Ausblick - Supervision als qualitätssicherndes Instrument
  9. Literatur

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Psychische Krankheiten - Scham & Tabus in Familien

Wenn wir als Fachkräfte genau hinschauen, finden wir in vielen dieser Familienkonstellationen sogenannte allgemeine psychosoziale Risikofaktoren, wie etwa sozioökonomische und/oder -kulturelle Aspekte z. B. Armut der Familie, Arbeitslosigkeit der Eltern, enge oder unzureichende Wohnverhältnisse oder soziale Randständigkeit bzw. Isolation, kulturelle Diskriminierung (Plass/Wiegand-Grefe 2012; Wiegand-Grefe/Halverscheid/Plass 2011), die alle insgesamt zu Scham und Tabus in den Familien führen können. Verkürzt kann man sagen, Eltern schämen sich, über ihre Situation zu sprechen. Es kann weitere Tabuthemen in den Familien geben, über die nicht gesprochen werden darf, weder innerhalb der Familie noch mit Außenstehenden. Beides findet sich oft in Familien mit psychisch erkrankten Eltern und belastet schon früh die Kinder dieser Familien. Selbst wenn es kein aktives Redeverbot gibt, spüren sie schon früh, dass sie über diese Tabus nicht mit anderen reden sollen. Tabus belasten somit die Kinder dieser Familien.

Die Kita kann diesen Kindern Bindung, Bildung und Schutz (einen sicheren Ort) bieten sowie die Kinder mit psychoedukativen Angeboten über die psychische Krankheit der Eltern kindgerecht informieren. Elterngespräche sind in diesem Bereich oft herausfordernd, da schnell eine Überforderung des betroffenen Elternteils mit den damit einhergehenden Stresssymptomen auftreten kann (siehe oben). Hier ist als Gesprächsführende besonders auf das vokale und visuelle Bonding zum erkrankten Elternteil sowie auf die eigene hoffnungsvolle innere Haltung zu achten.


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