Inklusion durch Musik als universelle Sprache

Erfahrungen und Reflexionen aus der Praxis

Inhaltsverzeichnis

  1. Empathie und Wertschätzung
  2. Beziehungen gestalten
  3. Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit
  4. Verschiedenheit und Vielfalt als Gewinn
  5. Kommunikation mit und ohne Sprache
  6. Fazit
  7. Literatur

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Verschiedenheit und Vielfalt als Gewinn – Musik spielt Theater 


Für ein großes gemeinsames Konzert des ganzen Kindergartens wollten wir ein kleines „Ein-Lied-Musical“ auf die Bühne bringen. Es handelt von sechs befreundeten Tieren, die ein Piratenboot bauen wollen. Die Leitung hat der Rabe, der somit natürlich auch die Hauptperson des Stückes ist. Diese Rolle wollte ein sechsjähriger Junge spielen, der als sogenanntes „I-Kind“ Teil der Integrationsgruppe war. Die Erzieherinnen hatten zunächst Bedenken: Wird er der Aufgabe gewachsen sein?

Doch während viele Kinder angesichts der über dreihundert Zuschauer verständlicherweise der ganz große Mut verließ, begeisterte der Rabe das Auditorium: Sein ausdrucksstarker Gesang traf zwar nicht immer genau den richtigen Ton aber er erreichte offensichtlich sein Publikum, was beide gleichermaßen begeisterte.

„Bildungsprozesse, in denen Vielfalt und Heterogenität als Normalität erlebt werden können und eine Gruppenzusammengehörigkeit für alle Kinder erfahrbar wird, bilden den eigentlichen Kern der inklusiven Praxis“ (Jung, 2012, S. 120). Im Theater, auf der Bühne kann jeder Mensch seinen Fähigkeiten entsprechend mitwirken und das umso mehr, je stärker Musik der ordnende Aspekt ist.

Das beginnt schon mit dem kleinen Fingerspieltheater (wie wir es vom „Kasper“ kennen) und führt schließlich zu Minimusicalaufführungen, bei denen jeder beteiligte eine eigene Rolle hat – ganz den eigenen Fähigkeiten und Vorlieben entsprechend.



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