Ministerin Giffey: Gelungener Start der Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher


Gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte in ausreichend hoher Zahl sind das A und O für eine gute Kinderbetreuung. Deshalb unterstützt das Bundesfamilienministerium zusätzlich zum Gute-KiTa-Gesetz mit dem Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“ die Länder dabei, mehr Nachwuchskräfte für die frühkindliche Bildung zu gewinnen und bereits ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher im Beruf zu halten – Motto: „Nachwuchs gewinnen, Profis binden“.
9783779939764 175Gerd E. Schäfer ist in der Frühpädagogik ein Mann der ersten Stunde und hat die Diskussion über frühkindliche (Selbst-) Bildungsprozesse über Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgeprägt. Mit 77 Jahren hat er jetzt ein voluminöses Alterswerk vorgelegt, in dem er seine bisherigen Ansätze weiterdenkt und ergänzt.

Seinen „Entwurf einer Praxis und Theorie der frühen Kindheit“ stellt er unter den besonderen Fokus der zunehmenden individuellen, sozialen und kulturellen Vielfalt in der KiTa. Grundsätzlich zielt er auf ein Bildungsverständnis ab, „das nicht von vornherein auf einem Widerspruch aufbaut“ – nämlich einerseits die Selbstständigkeit der Kinder zu propagieren, sie aber andererseits fördern und bestimmte Kompetenzen vermitteln zu wollen und letztlich ihr Lernen „auf einem Nachdenken dessen auf[zu]bauen, was Erwachsene gedacht haben.“ Bildung versteht der Erziehungswissenschaftler dabei weder als einen rein individuellen Prozess des Kindes noch als einen rein sozialen Konstruktionsprozess, sondern „als Interaktionsprozess zwischen Kind, sozialen Beziehungen und kulturellen Bedingungen“.

„Huch, das habe ich nicht erwartet“ -


Babys versuchen, die Welt um sich herum besser zu verstehen und lernen hierbei täglich Neues an Wissen hinzu. Situationen, in denen etwas Unerwartetes passiert - zum Beispiel, wenn ein Ball durch einen Tisch hindurch fällt - lassen Babys aufmerksam sein und unterstützen die Kleinen besonders beim Erlernen neuer Informationen. Unklar war jedoch bislang, wie Babys durch unerwartete Ereignisse lernen können und was im Gehirn der Kleinen passiert, während sie neue Informationen abspeichern.

Kostenloses Plakat und Handreichung der Bertelsmann Stiftung für die Praxis

Kinder haben ein Recht darauf, gesehen, gehört und gefragt zu werden. Sie haben ein Recht auf Beachtung und auf Achtung ihrer Menschenrechte und ein Recht „auf den heutigen Tag“ (Janusz Korczak). Sie gestalten aktiv ihre Welt und die Beziehungen zu ihren Mitmenschen. Unsere Aufgabe ist es, die verschiedenen Ausdrucksformen der Kinder aufmerksam wahrzunehmen, ihre Perspektiven zu verstehen, sie gegebenenfalls zu ‚übersetzen‘ und Kinder systematisch bei der Entwicklung von Lebens- und KiTa-Qualität einzubeziehen.
Wie aber kann es gelingen, die Perspektiven und Relevanzen von Kindern systematisch nachzuvollziehen, sichtbar bzw. hörbar zu machen und in Qualitätsentwicklungsprozesse einzuspeisen?

25 Kitas und 15 lokalen Bündnisse sind eine Runde weiter


Mehr als 1.500 Kitas und lokale Initiativen haben sich um den Deutschen Kita-Preis 2020 beworben / Jetzt wurden 25 Kitas und 15 Bündnisse für die Auszeichnung nominiert / Im Mai 2020 erhalten jeweils fünf von ihnen ein Preisgeld von 10.000 oder 25.000 Euro
 

Kostenloser Online-Kurs gibt praxisnahe Antworten


Wie soll der neue Kletterturm der Kita aussehen? Wie kommen wir zu gemeinsamen Regeln für die Benutzung der heißbegehrten Dreiräder? Viele Fragen im Kita-Alltag lassen sich demokratisch mit den Kindern lösen. Wie das geht und wie Kinder beteiligt werden können, zeigt der kostenlose Online-Kurs „Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita“. Er wurde durch das Projektteam jungbewegt der Bertelsmann Stiftung erstellt und fachlich betreut. Das geschah in Kooperation mit Prof. Dr. Raingard Knauer (Fachhochschule Kiel), Prof Dr. Benedikt Sturzenhecker (Universität Hamburg) und Rüdiger Hansen (Institut für Partizipation und Bildung), die für die inhaltliche Orientierung verantwortlich waren.
Erstmals findet am 27. März auf der didacta Messe 2020 in Stuttgart ein Poetry Slam für Erzieherinnen und Erzieher zu dem Thema „Vielfalt meint alle“ statt. Ein Poetry Slam ist ein Wettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte und Gedichte auf der Bühne vorgetragen werden. Felix Römer, Autor, Songwriter und Poetry Slammer, moderiert die Veranstaltung.

Aktiv gegen den Fachkräftemangel in den Kitas und in der Sozialen Arbeit

Bis 2025 werden in den Kindertageseinrichtungen bis zu 600.000 neue Fachkräfte insbesondere Erzieher*innen gebraucht. Mehr als 170.000 Kolleg*innen werden aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Diese Zahl kann gerade so durch Absolvent*innen der Fachschulen für Sozialpädagogik gedeckt werden. Der Ausbau der öffentlich verantworteten Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder und die Verbesserung der Qualität der Kindertageseinrichtungen durch die Anhebung der Personalschlüssel bedeutet einen jährlichen Mehrbedarf von mehr als 70.000 Fachkräften.

Fokus Umgang mit Vielfalt und Inklusion


Wie kommen neue Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis und wie können die Erfahrungen, Problemlagen und Bedarfe der Praxis in die Forschung zurückgespiegelt werden? Wie kann Wissenschaft einerseits von der Praxis profitieren und wie Praxis andererseits von der Wissenschaft? Diese Fragen standen im Fokus eines interdisziplinären nifbe-Kolloquiums rund um das Thema „Umgang mit Vielfalt“ und „Inklusion“. Eingeladen waren dazu Vertreter*innen von aktuellen Forschungsprojekten zu diesem Themenbereich sowie KiTa-Leiter*innen, Fachberater*innen und Weiterbildner*innen aus Niedersachsen.
 
Zwar gibt es in Deutschland heute mehr Betreuungsplätze für unter Dreijährige als vor einigen Jahren, dennoch fehlen noch immer Hunderttausende Kita-Plätze. Grund dafür ist der steigende Bedarf.

Fehlten 2014 bundesweit erst 190.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, so sind es derzeit fast 320.000 Plätze. Und dass, obwohl die zuständigen Städte und Gemeinden die Zahl der Betreuungsplätze seit 2014 um rund 155.000 auf 818.000 ausgebaut haben.