Kindertagesstätten und Grundschulen vermelden aktuell dringenden Bedarf an gezielten und umsetzbaren Instrumenten für eine geschlechtergerechte und diversitätsbewusste Jungenpädagogik. Auf dieses DesideratDesiderat|||||Ein Desiderat wird auch als ein Wunschgegenstand bezeichnet. Oftmals ist es ein Objekt oder abstraktes Ding, das mehr oder weniger dringend gewünscht wird und in der Umgebung fehlt. reagiert das Projekt "PAROLE EMIL", indem es in einem Kooperationsverbund aus Theorie und Praxis ein bedarfsorientiertes jungenpädagogisches Weiterbildungscurriculum für ErzieherInnen, LehrerInnen und Betreuungskräfte entwickelt und erprobt, evaluiert und ggf. optimiert. Ausgehend vom Niedersächsischen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung ist beabsichtigt, Genderkompetenz über MultiplikatorInnen in der Praxis zu implementieren durch: + konkrete und praxistaugliche Hilfestellungen für die Arbeit mit Jungen, + Initiierung und Durchführung stadtteilbezogener Praxismodelle in Kindertagesstätte und Grundschule zur Verbesserung des Übergangsmanagements speziell im Hinblick auf Jungen, + Entwicklung und Gestaltung neuer Formen der Elternarbeit. Ein passgenaues Schulungskonzept wird erstellt auf Basis des aktuellen Forschungsstands, der Ergebnisse einer Bedarfsevaluation sowie des Praxiswissens der Kooperationspartner (beteiligte Kindertagesstätten und Grundschulen, Universität, Jugendamt, Kinderschutz-Zentrum, weitere relevante Feldakteure). Eine Testphase, bestehend aus Schulungs- und Praxisteil, wird mit MitarbeiterInnen der kooperierenden Modelleinrichtungen in zwei Oldenburger Stadtteilen durchgeführt (zwei Grundschulen, vier Kindertagesstätten). Dabei werden Inhalte, Methoden und Umsetzbarkeit kontinuierlich evaluiert, um das Weiterbildungscurriculum zu optimieren. Als nachhaltiges Ergebnis generiert "PAROLE EMIL" nicht nur ein innovatives, transferierbares Weiterbildungskonzept und ein Qualitätshandbuch zu praxisorientierter Jungenpädagogik: vor allem trägt das Projekt bei zu Verbreitung und Vernetzung gendergerechter Praxis über MultiplikatorInnen.