Schulkindergarten


Der Schulkindergarten ist eine der Grund- oder Förderschule zugeordnete Einrichtung, in der schul-pflichtige, aber noch nicht schulfähige Kinder innerhalb eines Jahres in die Lage versetzt werden sollen, den Anforderungen des Anfangsunterrichtes folgen zu können. 1906 wurde der erste Schulkindergarten in Berlin eingerichtet. Konzeptionell lagen dem Schulkindergarten bis Ende der 1960er Jahre ein Schulreifekonzept und entsprechende Tests zugrunde, die sich an den erwarteten Leistungen der Schule orientierten und an einer Reifetheorie, nach der Schulreife weitestgehend unabhängig von Umwelteinflüssen ist.
Ein neues Begabungs- und Entwicklungsverständnis, das die Schulfähigkeit in Abhängigkeit auch von den sozialen Verhältnissen fasste, hatte entscheidenden Einfluss auf die Theorie und Praxis des Schulkindergartens und seit 1975 auf die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren. Mit der Einführung einer neuen Schuleingangsstufe für alle schulpflichtigen Kinder in einigen Bundesländern wurde hier der Schulkindergarten überflüssig.


Literatur

  • Ewering, H./Rath, N. (Hg.) (1997): Der Schulkindergarten. Münster u.a.

 

Copyright-Hinweis:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)



Verwandte Themen und Schlagworte