Early Excellence Centres

In der deutschen Fachdiskussion um die Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu integrierten Familienzentren, Eltern-Kind-Zentren o.ä. waren die englischen Early Excellence Centres von Anfang an ein wichtiger Bezugspunkt. Die erste Einrichtung dieser Art stellte das 1983 gegründete Pen Green Centre for under 5s and their Families in Corby in North Hampshire dar. 1997 wurde von der britischen Regierung das Early Excellence Centre-Programm ins Leben gerufen, das den Ausbau eines Netzwerkes von Einrichtungen nach dem Vorbild des Pen Green Centre vorantrieb.
Die Early Excellence Centres sollten insbesondere die Entwicklungsbedingungen von benachteiligten Kindern und Familien verbessern und Armutsprobleme mindern. Dies sollte durch frühzeitige pädagogische Interventionen und eine intensive Einbeziehung der Eltern erreicht werden. In der Modellphase zwischen 1999 und 2004 wurden mehr als 100 Early Excellence Centres vorwiegend in sozialen Brennpunkten eingerichtet.


Konzeptionell zeichnen sich die Early Excellence Centres durch folgende Eckpunkte aus:


1. Sie gewährleisten eine hohe fachliche Qualität des pädagogischen Angebots, das die Bildungsprozesse der Kinder in den Mittelpunkt rückt und diese gezielt unterstützt.


2. Die Eltern werden durch eine integrative Familienarbeit aktiv in die Bildungsprozesse ihrer Kinder einbezogen und profitieren von niederschwelligen Angeboten der Elternbildung und -beratung.


3. Durch die Kooperation und Vernetzung verschiedener Professionen und Dienste im Nahraum werden in den Early Excellence Centres zusätzliche Angebote für Eltern vorgehalten und gebündelt, z.B. im Bereich der Gesundheitsvorsorge, Information, Beratung, Erwachsenenbildung oder Arbeitsintegration. Dadurch erhalten Familien bedarfsorientiert und alltagsnah Hilfen aus einer Hand.

2001 wurde im Rahmen eines Pilotprojektes des PestalozziPestalozzi||||| Johann Heinrich Pestalozzi`s (1746 - 1827) pädagogisches Ziel war es eine ganzheitliche Volksbildung zu erreichen, und die Menschen in ihrem selbstständigen und kooperativen Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen zu stärken. Er legte Wert auf eine harmonische und ganzheitliche Förderung von Kindern in Bezug auf intellektulle, sittlich-religiöse und handwerkliche Fähigkeiten. Grundidee ist dabei, ähnlich wie in der Montessori-Pädagogik, dass die Menschen die Fähigkeit entwickeln, sich selbst zu helfen.   -Fröbel-Hauses in Berlin das Konzept der Early Excellence Centres erstmals auch auf Deutschland übertragen. Weitere Träger und Kommunen folgten diesem Beispiel. Im Unterschied zu den englischen Early Excellence Centres wurde dabei jedoch die Konzentration auf benachteiligte Regionen und Gruppen relativiert. In England selbst werden die Early Excellence Centres heute unter den Bezeichnungen Children Centres oder Family Centres weitergeführt.

 


Literatur

  • Hebenstreit-Müller, S./Kühnel, B. (Hg.) (2004): Kinderbeobachtung in Kitas. Berlin.

 

 

Copyright-Hinweis:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)