Eine im Auftrag des Niedersächsischen Wissenschaftsministerium durchgeführte Evaluation bescheinigt dem vor vier Jahren gegründeten „Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung“ (nifbe) eine sehr erfolgreiche Arbeit. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Rudolf Tippelt (Ludwig-Maximilians-Universität München) hatte eine aus acht unabhängigen ExpertInnen bestehende Gutachterkommission die Strukturen, Arbeitsbereiche und Ergebnisse des nifbe wissenschaftlich begutachtet. Sie empfiehlt im Ergebnis abschließend eine Weiterförderung des nifbe durch das Land Niedersachsen „zumindest“ in der jetzigen Höhe von insgesamt 5,5 Millionen Euro.
Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, bekräftige angesichts der positiven Evaluierung das Engagement der Landesregierung. „Frühkindliche Bildung schafft die entscheidenden Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungs- und Berufsbiographie. Jeder hier investierte Euro ist sowohl volkswirtschaftlich wie auch für den Einzelnen ein enormer Gewinn.“ Das Land fördert das Institut mit seinen fünf Regionalnetzwerken, vier Forschungsstellen und einer Koordinierungsstelle sowie innovative Transfer- und Forschungsprojekte im Bereich der frühkindlichen Bildung und Entwicklung mit jährlich 5,5 Millionen Euro.
Hohe Ausstrahlung landes- und bundesweit
Der wissenschaftlichen Evaluation zufolge hat sich das nifbe „zu einer wichtigen Einrichtung für die frühkindliche Bildung und Entwicklung im Land Niedersachsen entwickelt“. Es habe „eine hohe Ausstrahlung im Land Niedersachsen, aber auch bereits bundesweit, erreicht.“ Ausdrücklich bestätigt die Gutachterkommission auch die innovative Organisationsstruktur des nifbe. Diese setzt sich aus einem An-Institut an der Universität Osnabrück mit vier Forschungsstellen und einer zentralen Geschäfts- und Koordinierungsstelle sowie fünf eigenständigen Regionalnetzwerken im Flächenland Niedersachsen zusammen.
Die Gutachterkommission weist aber auch auf die noch anstehenden Herausforderungen in der weiteren Arbeit des nifbe hin. Als eine der „zentralen Entwicklungsaufgaben“ des bisher thematisch breit angelegten nifbe führt sie eine „Präzisierung der Ziele und die damit verbundene Steuerung“ an – „unter Berücksichtigung wissenschaftlicher, die regionale Praxis betreffender und politischer Interessen“. Darüber hinaus gelte es, die aus den rund 60 Transferprojekten frühkindliche Bildung und Entwicklung resultierenden Modell-Konzepte und Qualifikationen zu verstetigen und den Transfer zwischen Praxis und Wissenschaft weiter zu systematisieren. Dabei solle ausdrücklich das vom nifbe geprägte „Gegenstromprinzip“ weiter verfolgt werden, welches einen wechselseitigen Austausch neuer Erkenntnisse, Fragen und Problemlagen zwischen Praxis und Wissenschaft vorsieht und auf einen „Dialog auf Augenhöhe“ setzt.
Dialog- und Kooperationskultur entwickelt
Die nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer sieht durch die Ergebnisse „die hoch engagierte, motivierte und kompetente Arbeit der festen und auch der vielen ehrenamtlichen nifbe-MitarbeiterInnen“ bestätigt. Das nifbe habe den interdisziplinären Dialog und die Kooperations-Kultur im komplex aufgestellten Feld der frühkindlichen Bildung und Entwicklung in Schwung gebracht und wichtige Impulse gesetzt. „Nur wenn alle Beteiligten von der Praxis über die Aus- und Weiterbildung bis zur Forschung an einem Strang ziehen, können wir die frühkindliche Bildung in unserem Land konsequent verbessern“ resümierte die nifbe-Direktorin.